Staatsregierung beschließt ersten Maßnahmenplan zur Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen
30.08.2022, 13:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
In ihrer heutigen Kabinettssitzung (30. August 2022) hat die Sächsische Staatsregierung den ersten Maßnahmenplan zur »Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte für Sachsen« beschlossen.
In der Präambel des Maßnahmenkatalogs heißt es: »Die Fachkräftesicherung ist eine der elementaren Voraussetzungen für die weitere positive wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und akademisch-wissenschaftliche Entwicklung des Freistaats Sachsen. Neben der Erschließung vorhandener inländischer Potenziale wird die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland, insbesondere aus Drittstaaten, immer wichtiger. Sachsen steht dabei in direkter Konkurrenz zu anderen Bundesländern und Staaten.«
Zu den Maßnahmen zählen u.a. die Bildung eines breiten Bündnisses, eines »Paktes zur Gewinnung internationaler Fachkräfte« der Staatsregierung und der sächsischen Wirtschaft, die Entwicklung eines Netzwerkes aus »Sachsenbotschaftern« mit eigenen Migrationserfahrungen, die Schaffung kommunaler Integrationszentren als Anlaufstellen und ein Modellprojekt zur Förderung von Praktika für im Ausland lebende Menschen mit Berufsausbildung oder Hochschulabschluss bei sächsischen Unternehmen. Außerdem sollen die Verfahren zur Berufsanerkennung und –qualifizierung beschleunigt und effizienter gestaltet sowie die Beratung beim Thema Familiennachzug verbessert werden.
Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: »In vielen Branchen brauchen wir dringend mehr Fach- und Arbeitskräfte. Wir müssen es schaffen, die Potenziale im Ausland besser zu heben. Unser Wettbewerb um Fachkräfte ist ein weltweiter. Unser Vorhaben kann nur gelingen, wenn wir die Menschen in Sachsen an unserer Seite haben. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Sachsen zu einem Ort zu machen, an dem sich auch Menschen willkommen fühlen und eine Heimat finden, die nicht hier geboren sind. Freundlichkeit und Offenheit kann man nicht verordnen – man kann sie aber vorleben. Und das wünsche ich mir auch auf der kommunalen Ebene – angefangen bei den Landräten, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bis hinein in die Ämter.«
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Internationalität ist an den Hochschulen gelebte Selbstverständlichkeit und gehört gewissermaßen zu ihrer DNA. In Sachsen stehen wir mit einem Anteil von etwa 15,1 Prozent internationaler Studierender auf Platz zwei im Ländervergleich. Trotzdem kann die hervorragende akademische Ausbildung auch der kleineren Hochschulen mehr Sichtbarkeit im Ausland erlangen. Zu einem erfolgreichen Studium internationaler Studierender gehört neben den fachlichen Leistungen auch eine gelungene Integration in die Hochschulgemeinschaft und die jeweilige Stadtgemeinschaft. Die persönliche Verbundenheit ist zudem ein wichtiger Faktor bei der entscheidenden Aufgabe: Wie gelingt es, internationale Absolventinnen und Absolventen für einen sächsischen Betrieb zu gewinnen?«
Hintergrund
Der Kabinettsbeschluss beinhaltet erste Maßnahmen, deren Umsetzung federführend bei einzelnen Ressorts der Sächsischen Landesregierung liegt.
Die einzelnen Maßnahmen finden Sie unter dem angegebenen Link.