Erstorientierungskurse für Geflüchtete aus der Ukraine

15.09.2022, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sozialministerin Köpping besucht Kästner Kolleg: »Zusätzliche Förderung von 1 Million Euro kommt bei den Menschen an«

Seit 2017 bietet der Freistaat Sachsen als eines der ersten Bundesländer überhaupt geflüchteten Menschen sehr erfolgreich Kurse zur Erstorientierung in Erstaufnahmeeinrichtungen an. Die Kurse helfen dabei, den Geflüchteten die deutsche Sprache und Kultur nahe zu bringen, damit sie den Alltag hier schnell bewältigen können. Neben den etablierten Trägern in den zentralen Unterbringungseinrichtungen, konnten aufgrund der geänderten Situation durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit Mitte April nun auch weitere Vereine eine Förderung zur Durchführung der Erstorientierungskurse erhalten. Zu einem der ersten Vereine, die diese Kurse dann bereits im Frühjahr eigeninitiativ für ukrainische Kriegsflüchtlinge angeboten haben und in der Folge von den geänderten Förderbedingungen profitierten, gehört das Kästner Kolleg in Dresden. Somit bestand auch für Geflüchtete, die dezentral untergebracht waren, die Möglichkeit, außerhalb einer Aufnahmeeinrichtung einen Erstorientierungskurs zu besuchen. Die Kurse wurden an die besondere Situation der ukrainischen Kriegsflüchtlinge angepasst.

Sozialministerin Petra Köpping bei ihrem heutigen Besuch des Kästner Kollegs: »Der Verein gehört zu den vielen Initiativen, die sich bereits im Frühjahr, kurz nach Kriegsausbruch und der Ankunft der Geflüchteten hier, über die Maßen engagiert haben. Es wurden Spenden gesammelt, Hilfsangebote gebündelt und weitergegeben, Kurse ins Leben gerufen. Dafür danke ich den Freiwilligen von Herzen. Wir als Sozialministerium haben uns dafür eingesetzt, dass wir für die Durchführung unserer bewährten Erstorientierungskurse mehr finanzielle Mittel, genauer gesagt sind es eine zusätzliche Million Euro, zur Verfügung stellen können. Ich freue mich sehr, dass ich mich heute vor Ort davon überzeugen konnte, wie gut diese Förderung bei den Menschen ankommt. Der Verein profitiert, weil ein sicheres finanzielles Fundament sein Kursangebot und Engagement trägt. Die Geflüchteten profitieren, weil sie neben der ersten Orientierung in Deutschland auch eine Kontakt- und Anlaufstelle haben. Und somit tragen wir in der Summe auch ganz erheblich zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei.«

Das 1998 gegründete Kästner Kolleg e. V. bietet die Kurse jeden Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnachmittag an. Die Kurse bestehen aus den Teilen Soziale Orientierung und Alltagsorientierung. Der Kurs vermittelt in 30 Unterrichtsstunden à 45 Minuten die grundlegenden Informationen zum Alltagsleben in Sachsen. Dazu gehören Hinweise zum Umgang mit Behörden und medizinischen Einrichtungen sowie die Vermittlung von Gepflogenheiten, geltenden Werten und Normen sowie die Einübung erster Grundbegriffe und sprachlicher Wendungen, die in diesen Kontexten angewendet werden können.

Insgesamt stehen bis Ende diesen Jahres 1 Million Euro zur Verfügung, welche noch bis 30. September 2022 über die Sächsische Aufbaubank von den Kursträgern beantragt werden können.

Hintergrund:

Weitere Informationen zur Förderung: https://www.sab.sachsen.de/f%C3%B6rderprogramme/sie-ben%C3%B6tigen-unterst%C3%BCtzung-bei-sozialen-f%C3%B6rderthemen/f%C3%B6rderung-integrativer-ma%C3%9Fnahmen-teil-4.jsp

Pressemitteilung vom 29. April 2022 zur neuen Förderbekanntmachung:
https://medienservice.sachsen.de/medien/news/1044037

Weitere Informationen zum Kästner Kolleg: https://www.sprachmobil.com/standwithukraine/


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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