Sachsen fördert Neubau eines Kardiologischen Zentrums am Chemnitzer Klinikum mit rund 47 Millionen Euro

19.10.2022, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Wichtige Unterstützung für die Sicherung medizinischer Versorgung im ländlichen Raum«

Um die ambulante, stationäre und die Akutbehandlung von Herzerkrankungen zu zentralisieren und damit im Sinne einer optimalen Behandlung von Patienten enger zu verzahnen, plant das Klinikum Chemnitz den Neubau eines Kardiologischen Zentrums am Standort Küchwald. Dieses Infrastrukturvorhaben, das mit 64,2 Millionen Euro veranschlagt ist, fördert der Freistaat Sachsen mit 47,32 Millionen Euro. Den Förderbescheid hat Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, heute den beiden Geschäftsführern des Klinikums übergeben.

Der Neubau für die Herzmedizin ist nötig, da die räumlichen Strukturen zur Versorgung kardiologischer Patienten derzeit stark zergliedert sind und teils bis zu mehrere hundert Meter voneinander entfernt liegen. Der Zustand liegt in der Geschichte des Klinikums begründet, das 1994 aus mehreren Standorten von Krankenhäusern gebildet wurde. Die Folge sind Doppelstrukturen bei Medizintechnik, Räumen und Personal einerseits und lange Wege und komplizierte Logistik für Patienten und Mitarbeiter andererseits. Mit dem neuen Kardiologischen Zentrum soll diese Situation gelöst werden.

»Alle Menschen haben ein Recht auf die beste medizinische Versorgung. Um das für Jede und Jeden zu garantieren, ganz gleich, wo jemand wohnt, muss unser Gesundheitswesen entsprechend aufgestellt sein. Zentralisierung, Weiterentwicklung und sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Leistungsträgern sind die Schlagworte unserer Zeit. Mit dem Neubau des Kardiologischen Zentrums geht das Klinikum Chemnitz als Maximalversorger für die Region Südwestsachsen neue Wege, um medizinische Versorgung gerade im eher ländlich geprägten Raum und in herausfordernden Zeiten knapper Ressourcen auch für die Zukunft zu sichern. Mit der Förderung dieses Vorhabens unterstreichen wir die bedeutende Rolle des Klinikums in der sächsischen Krankenhauslandschaft«, sagt Staatsministerin Petra Köpping bei der Übergabe des Fördermittelbescheids.

»Spitzenmedizin leisten auf begrenztem Platz in einem Flächen- und Kulturdenkmal: Die Herausforderungen für das Klinikum Chemnitz, besonders im mehr als 100 Jahre alten Standort Küchwald, sind groß «, sagte Bürgermeister Michael Stötzer, verantwortlich für Stadtentwicklung und Bau in Chemnitz. »Umso mehr freut es mich, dass es dem Haus erneut gelungen ist, zwei Welten miteinander zu verbinden und ein Gebäude zu entwickeln, das den hohen Anforderungen an die medizinische Versorgung entspricht und sich zugleich harmonisch ins Gebäudeensemble einfügt.« Dies sei ein weiteres Zeichen der Innovationskraft des Maximalversorgers, die über Chemnitz hinausstrahlt und zur Attraktivität der Stadt als Ort zum Arbeiten und Leben beiträgt.

»Mit dem Neubau des Kardiologischen Zentrums werden wir die Verzahnung von ambulanter, stationärer und Akutbehandlung ganz neu aufstellen«, sagt Prof. Dr. Ralf Steinmeier, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz. Dieses Prinzip in der Patientenversorgung werde in Zeiten von steigendem Durchschnittsalter in der Bevölkerung und damit steigendem medizinischem Versorgungsbedarf bei zugleich knappen Kassen und zunehmendem Fachkräftemangel an Bedeutung gewinnen. »Unsere Klinik für Innere Medizin I wird hier neue Wege in der Verbindung von ambulanter und stationärer Versorgung gehen und anderen als Vorreiter dienen«, so Prof. Steinmeier weiter.

»Bereits seit einigen Jahren bauen wir in Chemnitz die Herzmedizin in den drei Säulen interventionelle Kardiologie, invasive Rhythmologie und kardiovaskuläre Bildgebung kontinuierlich aus. Doch die historisch gewachsenen räumlichen Gegebenheiten am Standort setzen uns hier Grenzen«, sagt Prof. Dr. Karim Ibrahim, seit 1. Oktober Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und kardiologische Intensivmedizin. »Mit einem neuen Gebäude, das den Weg der Patienten durch die einzelnen organisatorischen und medizinischen Bereiche und damit auch physisch durch das Haus so abbildet, dass jeder schnell und sicher an sein jeweiliges Ziel kommt, werden wir logistisch und personell Kapazitäten gewinnen, die wir wieder in die Entwicklung der medizinischen Versorgung investieren können.«

Das Kardiologische Zentrum mit insgesamt sechs Ebenen im Neubau bündelt auf rund 7.000 Quadratmetern Nutzfläche die Akutversorgung sowie die ambulante und die stationäre Versorgung von kardiologischen Patienten. Dazu gehören die Internistische Akutstation (KINA) mit Chest-Pain-Unit (Brustschmerz-Einheit), ein Eingriffszentrum mit insgesamt sechs Eingriffsräumen und entsprechender Infrastruktur, eine funktionsdiagnostische Abteilung, Ambulanzstrukturen, ein Intensivtherapiepflegebereich mit angegliederter Überwachungsstation und jeweils zwei Stationen mit entsprechenden Ver- und Entsorgungsstrukturen. Der Neubau, das künftige Haus 7, wird zudem auf verschiedenen Ebenen durch einen Verbindungsgang mit angelagerten Raumstrukturen mit dem Bestandsgebäude Haus 6 verbunden. Die Fertigstellung ist für Mitte 2025 vorgesehen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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