Staatssekretär Thomas Kralinski kündigt neuen Handelsatlas für Sachsen an
26.10.2022, 12:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Innenstadt-Forum der IHK Chemnitz – Kralinski: »Vor allem brauchen wir den Mut, Neues in unseren Zentren auszuprobieren!«
Das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) wird Anfang Dezember den »Handelsatlas 2022« für den Freistaat veröffentlichen. Das hat Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski heute beim IHK-Fachforum »Die neue Innenstadt – harte und weiche Faktoren« in Chemnitz angekündigt.
»Hohe Wachstumsraten des Onlinehandels, die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stellen auch den stationären Einzelhandel vor große Herausforderungen. Das Verbraucherverhalten ändert sich, führt zu sinkenden Umsätzen und damit zu mehr Leerstand. Unser neuer Handelsatlas analysiert die Versorgungs- und Wettbewerbssituation standortbezogen. So können Kreise und Kommunen ihre Förderkonzepte noch gezielter ausrichten«, sagte Kralinski bei der von der IHK Chemnitz organisierten Veranstaltung, an der rund 100 Expertinnen und Experten aus dem Bereich Stadtmarketing teilnahmen.
Die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH erstellt den Handelsatlas im Auftrag des SMWA und wird dabei von den sächsischen Industrie- und Handelskammern intensiv unterstützt. Der Handelsatlas wird in der Publikationsdatenbank des Freistaates veröffentlicht und somit Kommunen, Landkreisen, Unternehmen, Kammern, Verbänden und allen anderen Interessierten frei zugänglich sein. Die Daten werden seit 1998 in regelmäßigen Abständen von vier bis fünf Jahren erhoben. Erstmals werden sie nun für alle drei Regionen Sachsens in einer einheitlichen Struktur veröffentlicht.
Der aktuellen Erhebung zufolge sind in Sachsen 22.875 Einrichtungen des Einzelhandels mit einer Verkaufsfläche von rund 6,7 Millionen Quadratmetern registriert. Die Verkaufsfläche pro Kopf beträgt 1,66 Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es 1,45 Quadratmeter. Der Online-Handel kommt auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent. 2015 waren es noch etwa acht Prozent.
Aus den Ergebnissen der neuen Studie lässt sich zudem vorwegnehmen, dass der Leerstand auch in den sächsischen Innenstädten zunimmt. Weniger Attraktivität der Zentren führt zu einem noch geringeren Kundeninteresse. »Solche Abwärtsspiralen müssen wir stoppen. Gemeinsam wollen wir die Attraktivität unserer Innenstädte erhalten. Sie sind eben nicht nur der Ort, wo man einkauft, sondern wo Menschen sich treffen, arbeiten, etwas miteinander erleben. So können die Innenstädte Gemeinsinn und Heimatverbundenheit stiften«, betonte Thomas Kralinski. Der Handel werde jedoch nicht mehr der allein entscheidende Player in den Innenstädten sein. »Was wir brauchen, ist ein neuer Mix aus Wohnen, Kultur, Freizeit, Erlebnis, moderner Mobilität und Einzelhandel. Und vor allem brauchen wir den Mut, Neues in unseren Zentren auszuprobieren«, so Kralinski.
Gute Inspirationen dafür bietet der Wettbewerb »Ab in die Mitte!«, den der Freistaat 2022 zum 19. Mal veranstaltet und auch in diesem Jahr mit zusätzlichen Mitteln unterstützt. Das Jahresmotto lautet »Kreativ aus der Krise – Innenstadt neu denken!« Ausgelobt sind Preisgelder in Höhe von insgesamt 300.000 Euro. Die Preisverleihung findet am 25. November 2022 in der Leipziger Messe statt. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb, die jährlich zwischen dem Wirtschafts- und dem Regionalentwicklungsministerium wechselt, liegt 2022 beim SMWA.
+++ 2.11.2022: 1. Internationaler Fachkongress »Green Hydrogen Innovation Congress 2022« in Leipzig +++ Gastländer und -regionen: Tschechien, Nordbrabant und Flandern +++ Weiterführende Informationen zum Programm, der Anmeldung und dem Tagungsort: www.smwa.sachsen.de/22-GHIC-6755.html +++