"POMPEJI UND HERCULANEUM. Leben und Sterben unter dem Vulkan" - Große Sonderausstellung eröffnet morgen im Landesarchäologiemuseum smac

10.11.2022, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Eine Medieninformation des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz

POMPEJI UND HERCULANEUM

Leben und Sterben unter dem Vulkan
Sonderausstellung 11. November 2022 – 12. März 2023 im smac

Die vollständige 18-seitige Pressemitteilung finden Sie im Anhang.

Pressebilder können Sie unter https://www.smac.sachsen.de/presse.html herunterladen.

Am morgigen Freitag, 11. November 2022, eröffnet die große Sonder-
Ausstellung »Pompeji und Herculaneum. Leben und Sterben unter dem Vulkan« im smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz.
Die Ausstellung zeigt auf 900 m² nicht nur das süße Leben – la dolce vita – in Pompeji und Herculaneum zu Beginn der römischen Kaiserzeit. Sie zeigt auch deren Zerstörung durch eine Naturkatastrophe: den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus.
Allerdings fasst die Ausstellung im sächsischen Landesarchäologiemuseums das Thema weiter: So widmet sich der erste von drei Bereichen dem Golf von Neapel als blühendem Handelszentrum in der antiken Welt.
Darüber hinaus wird im letzten Bereich, der den Ausbruch des Vesuvs
thematisiert, ein Schwerpunkt auf die Rettungsaktion durch den
Kommandanten der misenischen Flotte, Plinius dem Älteren, gelegt.
Denn schließlich handelt es sich hierbei um den ersten dokumentieren
militärischen Katastropheneinsatz zum Schutz von Zivilisten.

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch:
»Ich freue mich, dass mit "Pompeji und Herculaneum" bereits die zweite
Sonderausstellung des smac in diesem Jahr eröffnet. Zwei berühmte Orte, ein einschneidendes Ereignis: Der Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. und damit das tragische Ende des pompösen römischen Lebens in einer traumhaften Landschaft. Für die Archäologie sind der Vesuvausbruch und seine Folgen eine Sensation, da unter der Asche das Leben quasi in einer Momentaufnahme festgehalten wurde. Ganz wichtig und wunderbar finde ich, dass das smac mit der Ausstellung die Möglichkeit nutzt, gerade auch Schülerinnen und Schülern in Sachsen die römische Epoche als Teil des Lehrplans näher zu bringen.«

Museumsdirektorin Sabine Wolfram:
»Mit der Ausstellung "Pompeji und Herculaneum" widmet sich das smac nach "Vietnam" und "Leben am Toten Meer" erneut einer kulturell reichen Region. Die von vulkanischem Material konservierten Städte veranschaulichen das Leben – und auch das Sterben – vor 2000 Jahren in einer Weise, wie es sonst nirgendwo noch einmal vorkommt.

Schon Goethe vermerkte in seinem Reisebericht, als er im Jahr 1787 einen Ausflug zu den Ausgrabungsstätten von Pompeji unternahm: »Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das der Nachwelt so viel Freude gemacht hätte«. Goethe musste weit reisen. Ausstellungsbesucherinnen und -besucher können nun in Sachsen fernab vom Römischen Reich einen Blick auf die Städte am Vesuv werfen.«

Projektleiterin Yvonne Schmuhl:
»Mit dieser Ausstellung erweitern wir die bisher in Deutschland gezeigten Ausstellungen über Pompeji und Herculaneum. Sicher, auch im smac steht die Pracht der Gebäude, das teilweise sehr luxuriöse Leben und nicht zuletzt der alles zerstörende und zugleich konservierende Vulkanausbruch im Mittelpunkt.

Allerdings beleuchten wir auch den Reichtum am gesamten Golf von Neapel umfassend: Funde aus dem Hafenbecken von Neapel zeugen von einem der blühendsten Handelszentren der antiken Welt. Dies belegen auch die marmornen Kopien griechischer Bronzestatuen aus den Werkstätten in Puteoli, dem heutigen Pozzuli: Der Markt für derlei Luxusgüter war in dieser Region definitiv vorhanden und der Bedarf enorm groß.
Nicht zuletzt zeigt auch der Stützpunkt der römischen Militärflotte auf der Halbinsel Misenum einerseits, dass die bedeutenden Häfen von Napoli (Neapel) und Puteoli (Pozzuoli) gut geschützt werden mussten. Andererseits hatte der Golf von Neapel eine strategisch günstige Lage im Mittelmeer.

Die misenische Flotte segelte unter ihrem Kommandanten Plinius dem Älteren kurz nach Ausbruch des Vesuvs von ihrem Stützpunkt los, um Menschen aus Pompeji zu retten. Dieser erste in der Geschichte dokumentierte militärische Katastropheneinsatz zum Schutz von Zivilisten wurde von seinem Neffen Plinius d. Jüngeren überliefert. Er berichtet in Briefen auch über das verheerende Naturphänomen. Die Rekonstruktion der Ereignisse während des Vulkanausbruchs und der Rettungsversuch durch Plinius d. Älteren werden erstmals in Deutschland in der Chemnitzer Ausstellung beleuchtet.«

AUSSTELLUNGSGESTALTUNG

Schwarz und Pompejanisch Rot dominieren den Rundgang. Die filmische Umsetzung des Vulkanausbruchs konfrontiert die Besucherinnen und Besucher gleich zu Anfang der Ausstellung mit der großen Katastrophe, die über die antiken Städte Pompeji und Herculaneum 79 n. Chr. hereinbrach.

Video-Einspielungen, aber auch großflächige Drucke von Szenerien, Wandmalereien (Fresken) und Fotoaufnahmen aus den heutigen Ruinenstädten vermitteln während des gesamten Rundgangs das Flair am Golf von Neapel: sei es die Schönheit der Landschaft und der Reichtum der Stadtbewohnerinnen und –bewohner, sei es der dramatische Rettungs¬versuch durch die Militärflotte unter Plinius dem Älteren. Rekonstruiert sind zum einen eine der berühmten Garküchen, die in Pompeji das Stadtbild bestimmten, zum anderen der Speiseraum eines reichen pompejanischen Hausbesitzers.

Sechs der berühmten Gipsabgüsse aus Pompeji, darunter ein Kleinkind, sowie drei Skelette aus den Bootshäusern von Herculaneum finden sich am Ende des Rundgangs in einem separaten Kabinett.

Die Gestaltung der Ausstellung, die Auswahl der Exponate und die Dramaturgie wurden von der Florentiner Ausstellungsagentur Contemporanea Progetti erarbeitet und von expona – museum networks an das smac vermittelt.

INKLUSION | AUDIO-RUNDGÄNGE

Seit 2019 macht das smac seine Sonderausstellungen für blinde und sehbehinderte Menschen sowie für Nutzerinnen und Nutzer der Leichten Sprache und der Gebärdensprache zugänglich.
In der aktuellen Sonderausstellung gibt es:

  • Audio-Rundgang auf Deutsch und Englisch
  • Audio-Rundgang für blinde und sehbehinderte Menschen in Kombination mit einem taktilen Leitsystem, einem taktilen Übersichtsplan, Tastobjekten und Hörstationen
  • Medienstationen mit Texten in Leichter Sprache
  • Medienstationen mit Videos in Deutscher Gebärdensprache

PODCAST ZUR AUSSTELLUNG

Der Geschichtspodcaster Tobias Jakobi begleitet die Ausstellung mit insgesamt vier Folgen zu Pompeji und Herculaneum. Er publiziert sie sukzessive in seinem Podcast »Geschichte Europas«, zu finden auf Spotify und allen gängigen Podcast-Plattformen.

Die Themen und Interviewpartner*innen sind:
Folge 1 // 11.11.2022
»Die Zerstörung Pompejis« – Interview mit Dr. Yvonne Schmuhl, smac
Folge 2 // 25.11.2022
»Alltag im Schatten des Vulkans« – Interview mit Dr. Korana Deppmeyer, Landesmuseum Trier
Folge 3 // 09.12.2022
»Graffiti und Wandmalereien in Pompeji« – Interview mit Dr. Polly Lohmann, Universität Heidelberg
Folge 4 // 23.12.2022
»Die Rezeption des antiken Pompejis« – Interview mit Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin, TU Chemnitz

https://geschichteeuropas.podigee.io/

Mit besten Grüßen,
Jutta Boehme
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am smac

PRESSEKONTAKT
Jutta Boehme
mail: presse@smac.sachsen.de
tel: 0371. 911 999 65

ADRESSE | KONTAKT
smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
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web: www.smac.sachsen.de


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