Mehr Prävention in Mittelsachsen: Freiberg wird Teil des "ASSKomm"- Netzwerkes

28.11.2022, 11:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sicher leben und sich sicher fühlen – diesem Bedürfnis ihrer Einwohnerinnen und Einwohner räumt die Stadt Freiberg einen hohen Stellenwert ein: Im Beisein von Innenminister Armin Schuster haben der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger, der Leiter des Polizeireviers Freiberg, Andreas Felgner, und Anja Herold-Beckmann, stellvertretende Geschäftsführerin des Landespräventionsrats eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landesstrategie »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« unterzeichnet.

»Kommunale Präventionsarbeit ist entscheidend für ein Mehr an Sicherheitsgefühl vor Ort. Dabei gilt es, viele lokale Partnerinnen und Partner zu vernetzen und Ansätze sowie Ideen zu entwickeln, die lokal wirken«, so Innenminister Armin Schuster. Der Staatsminister weiter: »Prävention als Chefsache des Oberbürgermeisters – wie in Freiberg – ist genau der richtige Weg, um ein starkes Netzwerk aufzubauen, zumal Freiberg als größte Stadt Mittelsachsens auch Vorbildwirkung in die Region erzielt.«

Der Hauptfokus liegt nun auf dem Aufbau eines lokalen, präventiven Netzwerkes und der Entwicklung einer Präventionsstrategie. Auch ist es das Ziel, einen kommunalen Präventionsrat zu gründen, um präventive Akteurinnen und Akteure besser zu vernetzen und auch neue hinzuzugewinnen. In einem ersten Schritt soll eine Bürgerbefragung Probleme und Erwartungen der Freiberger Bürgerinnen und Bürger aufzeigen.

Oberbürgermeister Sven Krüger: »Die Lebensqualität in Freiberg hängt für mich auch davon ab, dass sich unsere Bürger geschützt und sicher fühlen. Wir müssen damit auf kommunaler Ebene beginnen. Dabei ist es wichtig, alle Personengruppen einzubeziehen und Probleme frühzeitig zu erkennen. ,ASSKomm‘ unterstützt uns mit ihrem Fachwissen dabei, hier vorbeugend tätig zu werden und dabei die Bürger mit ins Boot zu holen.«
Bereits 2016 wurde in Freiberg ein Stadtordnungsdienst gegründet, der im Stadtgebiet präsent ist und als direkter Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger fungiert. Auch der Gemeindevollzugsdienst nutzt schon jetzt ein »ASSKomm«-Angebot in Form eines Workshops zur Deeskalation. Zudem absolviert die Leiterin des Freiberger Ordnungsamts, Jana Lützner, den einjährigen Beccaria-Qualifizierungslehrgang zur »Fachkraft für Kriminalprävention«.

Andreas Felgner, Leiter des Polizeireviers Freiberg: »Kommunale Präventionsarbeit ist zweifelsohne ein wichtiger Baustein für das Bekämpfen der Kriminalität. Das breite Netzwerk der ‚ASSKomm‘-Initiative ermöglicht es uns gemeinsam noch effektiver das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken. ‚ASSKomm‘ bündelt die in Freiberg bestehenden Netzwerke und stärkt alle Formen der Zusammenarbeit.«

Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«:
Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der am 6. Februar 2019 gegründeten »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« (»ASSKomm«) hat der Landespräventionsrat Sachsen inzwischen bereits 133 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten. In 28 Städten, Gemeinden und Landkreisen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat (KPR) konstituiert oder ist reaktiviert worden – in weiteren steht die Gründung bevor.

Bereits 41 »ASSKomm«-Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, 40 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse laufen und 25 »ASSKomm«-Sicherheitsanalysen wurden bzw. werden aktuell erstellt. Insgesamt ergibt sich mit 57 Kommunen eine Zusammenarbeit mit »ASSKomm«, das sind über 13 Prozent aller Gemeinden im Freistaat.
Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen – neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – auch in diesem Jahr Fördermittel im Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, die Vermüllung von öffentlichen Plätzen, Gewalt im öffentlichen Raum, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg, Flöha aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz.
»ASSKomm« bietet neben Sicherheitsanalysen und Coachings auch Aus- und Fortbildung an – u. a. das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend) – oder die Förderung kommunaler Prävention.
Weitere Informationen sind unter www.asskomm.sachsen.de abrufbar.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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