Feierliche Freigabe der S 132-Mandaubrücke in Zittau
02.12.2022, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Vertreter des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, der Stadt Zittau und der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH (SOEG) haben heute die historische Mandaubrücke im Zuge der Staatsstraße S 132 in Zittau wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Instandsetzung der historischen Bogenbrücke war aufgrund bestehender Schäden notwendig. Längsrisse an der Gewölbeunterseite, Schäden an Mauerwerk und Fahrbahn sowie die stetig gewachsene Verkehrsbeanspruchung führten zu einer Einschränkung der Tragfähigkeit. Im November 2021 starteten die bauvorbereitenden Maßnahmen. Ende Januar 2022 konnten die Hauptbauarbeiten zur Instandsetzung der denkmalgeschützten Brücke beginnen.
Ministerpräsident Michael Kretschmer: »Bereits seit dem Sommer fahren hier wieder die Züge der Zittauer Schmalspurbahn über die Mandau. Nun ist diese ganz besondere historische Brücke wieder komplett für den Verkehr frei. Das ist eine gute Nachricht für Zittau und die gesamte Region. Herzlich danken möchte ich allen, die so engagiert und mit großem Können daran mitgewirkt haben, dass dies in vergleichsweise kurzer Zeit möglich wurde.«
»Die sogenannte X-Brücke ist in ihrer Art sehr besonders und einzigartig in Deutschland, denn hier kreuzen Straßen- und Gehweg der Staatsstraße 132 mit der Eisenbahnstrecke der Zittauer Schmalspurbahn mitten über dem Fluss Mandau. Nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten ist die Brücke nun wieder gut für die zukünftigen Verkehre auf Schiene und Straße gerüstet,« so Verkehrsminister Martin Dulig.
Die Instandsetzung erfolgte ähnlich wie bei der 2014 aufwändig sanierten König-Albert-Brücke in Zittau. Die Bögen wurden komplett abgetragen, die Widerlager und Pfeiler instandgesetzt und danach der Brückenüberbau errichtet. Gleichzeitig wurden alle wiederverwendbaren Natursteine aufgearbeitet und denkmalgerecht wieder genutzt. Für das neue Geländer diente das alte historische Geländer als Vorlage.
Eine besondere Herausforderung lag in der diagonalen Querung der Straßenbrücke durch die Bahnstrecke der Zittauer Schmalspurbahn. In Abstimmung mit der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH, den Denkmal-, Verkehrs- und Wasserbehörden konnte hier eine zeitsparende Lösung zur Herstellung der Bögen unter Verwendung von bogenförmigen Betonfertigteilen gefunden werden. Die beiden querenden Bahnbrücken konnten dadurch erhalten und die Sperrzeit des Bahnbetriebes erheblich verkürzt werden.
Nach der Komplettierung des Bauwerks und der Bahnsicherungstechnik erfolgte der Straßenbau im Bauwerksbereich. Zeitgleich mit der Teilerneuerung der Brücke wurden einzelne Gleisanlagen durch die SOEG erneuert. Die Zittauer Kleinbahn kann bereits seit Juli 2022 wieder im Fahrbetrieb verkehren.
Die Instandsetzung ist ein Gemeinschaftsvorhaben des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr mit der SOEG, der Stadt Zittau, den Stadtwerken Zittau und dem Abwasserzweckverband Untere Mandau. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,6 Millionen Euro und werden vom Freistaat Sachsen finanziert.