Startschuss für den Aufbau des europäischen Wasserstoffnetzes erteilt

14.12.2022, 14:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gemeinsame Pressemitteilung von SMEKUL und SMWA

Das Leipziger Unternehmen ONTRAS Gastransport GmbH kann ab dieser Woche mit dem Aufbau des ersten deutschen und gleichzeitig europäischen Wasserstoff-Pipelinenetzes starten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die notwendigen Freigaben für den vorzeitigen Beginn der Projekte »Doing hydrogen« und »Green Octopus Mitteldeutschland« im Rahmen des «IPCEI-Wasserstoff» erteilt.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die frühzeitige Sicherstellung einer umweltfreundlichen Energieversorgung von energieintensiven Unternehmen mit Wasserstoff ist eine der zentralen Herausforderungen dieses Jahrzehnts. Nur durch den dringend notwendigen Auf- und Umbau der Infrastruktur wird es gelingen industrielle Wertschöpfung in Zeiten der Dekarbonisierung ganzer Industriezweige in Sachsen zu erhalten und gleichzeitig neue Industrien aufzubauen. Gerade vor dem Hintergrund der notwendig gewordenen Neuausrichtung der deutschen und europäischen Energiepolitik ist der Aufbau eines deutschland- und europaweiten Wasserstoff-Pipeline Netzes von großer strategischer Bedeutung. Die Projekte von ONTRAS Gastransport GmbH bilden für den Freistaat Sachsen die infrastrukturelle Basis zur Teilnahme am Markthochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft.«

Sachsens Energieminister Wolfram Günther: »Sachsen setzt bei der Energiewende auch auf grünen Wasserstoff. Wir sind dabei, eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzubauen. Das bedeutet Klimaschutz, das bedeutet Versorgungssicherheit und Souveränität und es stärkt den Wirtschaftsstandort Sachsen. Zugleich bedarf es einer leistungsfähigen Infrastruktur, um Wasserstoff dort verfügbar zu machen, wo er gebraucht wird, Ich freue mich sehr, dass der Bund nun schnell grünes Licht für dieses strategisch wichtige Projekt gibt. Nun nimmt der Infrastrukturausbau für Wasserstoff Fahrt auf.«

Die Projekte »Doing hydrogen« und »Green Octopus Mitteldeutschland« der Leipziger ONTRAS Gastransport GmbH dienen der Umstellung vorhandener Erdgaspipelines hin zu Wasserstoffpipelines sowie dem Neubau von einzelnen Teilstücken, um Sachsen an das deutschland- und europaweite Wasserstoffpipelinenetz, das sog. »European Hydrogen Backbone«, anzubinden. Die Wasserstoffpipelines werden in Sachsen im Raum Leipzig verlaufen und im Zusammenspiel mit weiteren in Vorbereitung befindlichen Wasserstoffpipeline-Projekten die Versorgung der Industrie in und um Leipzig aber auch im Landkreis Meißen ab 2027 sicherstellen.

In Zusammenarbeit mit der Bundesregierung sowie den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wird Sachsen damit an die künftigen Wasserstoff-Elektrolysezentren, Wasserstoff-Importhäfen in Ostsee und Nordsee sowie an die entstehenden Wasserstoff-Speicher angebunden. In Summe plant die ONTRAS Gastransport GmbH mit den beiden Projekten ca. 900 Kilometer Wasserstoffpipelines in Ostdeutschland aufzubauen. Weitere Details zu den geplanten Verläufen der Wasserstoff-Pipelines können den Veröffentlichungen der ONTRAS Gastransport GmbH entnommen werden.

Hintergrund:
IPCEI steht für »Important Project of Common European Interest« – also ein Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. Die sächsische Staatsregierung beteiligt sich an der Förderung der beiden o.g. Projekte mit 30 Prozent der Fördersumme, der Bund übernimmt 70 Prozent. Hierfür hat das sächsische Kabinett sowie der Haushalts- und Finanzausschuss des sächsischen Landtages im Sommer dieses Jahres die notwendigen Weichen gestellt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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