Mehr Prävention wagen – die Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach O.L., Königshain und Vierkirchen tritt »ASSKomm«-Verbund bei

21.12.2022, 16:06 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Passend zum zwölften Monat des Jahres begrüßt Innenmister Armin Schuster heute Reichenbach O.L. als zwölfte Kommune der »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« in Ostsachsen.

»Der heutige ASSKomm-Beitritt der Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach O.L. ist ein toller Jahresabschluss für die Präventionsarbeit. Er unterstreicht das Engagement in Ostsachsen und signalisiert den Bürgerinnen und Bürgerinnen wieder einmal mehr: Wir stärken gemeinsam die Sicherheitsstruktur in unserer Grenzregion. Dafür danke ich allen beteiligten Akteuren sehr«, so Sachsens Innenminister Armin Schuster.

Im Beisein des Innenministers haben die Reichenbacher Bürgermeisterin Carina Dittrich – stellvertretend für die Verwaltungsgemeinschaft –, Kriminaldirektor Raik Schulze in Vertretung für den Leiter der Polizeidirektion Görlitz und Sven Forkert, Geschäftsführer des Landespräventionsrats eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landesstrategie »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« unterzeichnet.

Anfang 2023 soll in der Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach O.L. ein Kommunaler Präventionsrat gegründet werden. Er legt den Grundstein für eine Aufgabenpriorisierung für die künftige Präventionsstrategie und sorgt für positive Synergieeffekte im Ehrenamtsbereich. Darüber hinaus sollen neue, wissenschaftliche Aspekte der städtebaulichen Kriminalprävention, insbesondere im Bereich des Bahnhofgeländes, in die Arbeit der kommunalen Verwaltung einfließen. Auch eine engere Kooperation mit der Bundespolizei und dem örtlich zuständigen Polizeirevier ist vorgesehen.

»Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit weiteren Akteuren im Netzwerk der Allianz Sichere Sächsische Städte und Kommunen. Wir treten dem sachsenweiten Netzwerk zum Austausch zu aktuellen Entwicklungen, zur Findung von Lösungsansätzen bei besonderen Sachverhalten aber vor allem einem gemeinsamen Handeln in präventiven aber auch prekären Situationen, wie z.B. die Ausschreitungen in der Silvesternacht auf dem Marktplatz von Reichenbach/O.L. bei«, sagt Reichenbachs Bürgermeisterin Carina Dittrich.

Maik Wobst, Bürgermeister Königshain: »Die Synergieeffekte des Netzwerkes können nur profitabel und förderlich für alle Beteiligten sein, so dass mein Interesse für die Gemeinde Königshain geweckt ist. Gerade im präventiven Bereich möchte ich gern die Erfahrungen und den Austausch der Gemeinschaft nutzen. Ich erhoffe mir vielseitige Unterstützungen in den relevanten Bereichen für eine gemeinsame bessere Zukunft, was Ordnung und Sicherheit unserer Einwohner betrifft. Wir treten bei mit optimistisch, vorausschauendem Blick.«

Andrea Weise, Bürgermeisterin Vierkirchen: »Die Situation ist in den Gemeinden sicher ähnlich. Prävention ist der richtige Ansatz, um vielleicht mit dem einen oder anderen ins Gespräch zu kommen und Probleme zu benennen und gemeinsame Lösungen zu suchen und zu finden, um noch mehr Ordnung und Sicherheit in den Gemeinden zu erlangen. Eine Arbeitsgruppe innerhalb unserer Verwaltungsstruktur ist sinnvoll um Kräfte zu bündeln.«

Polizeipräsident Manfred Weißbach: »Die Polizei leistet viel dafür, damit die Menschen auch in Reichenbach/OL. sicher leben können. Die Kommunen können jedoch selbst viel dafür tun, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger positiv zu beeinflussen. Durch Lösungen vor Ort, durch lokale Akteure kann da viel vorangebracht werden. Prävention beugt Straftaten und Kriminalitätsfurcht vor! Auf dem nun eingeschlagenen Weg steht die Polizeidirektion Görlitz der Stadt Reichenbach weiter als verlässlicher Partner zur Seite.«

Über »ASSKomm«

Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz Sichere Sächsische Kommunen – kurz ASSKomm – hat der Landespräventionsrat Sachsen inzwischen bereits 133 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (55) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 28 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden. 42 Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, 40 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse in Gang gesetzt und 25 Sicherheitsanalysen durchgeführt.

Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise die Verhütung von Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnerinnen und Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg, Flöha aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz. »ASSKomm« bietet Sicherheitsanalysen sowie Coaching und unterstützt auch Aus- und Fortbildung – u. a. das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
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