Studie zur Leipziger Waffenverbotszone veröffentlicht
05.01.2023, 13:56 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Im aktuellen Band 109 der wissenschaftlichen Schriftenreihe Rothenburger Beiträge zur Polizei- und Sicherheitsforschung hat die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) nun den Bericht zu einer Analyse der Leipziger Waffenverbotszone veröffentlicht.
Die vom Sächsischen Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS) koordinierte und von der Universität Leipzig durchgeführte Studie hatte bereits bei ihrer öffentlichen Vorstellung im Jahr 2021 intensive Diskussionen zwischen Stadtgesellschaft, Politik und Polizei angeregt. Die Forschungsergebnisse sind zudem in einen sicherheitspolitischen Maßnahmenkatalog der Stadt Leipzig eingeflossen.
Die Studie dokumentiert die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu den Auswirkungen der Waffenverbotszone rund um die Eisenbahnstraße in Leipzig. Im Einzelnen wurden der Kriminalitätsverlauf, die Akzeptanz der Waffenverbotszone und die Kriminalitätsfurcht der Wohnbevölkerung betrachtet.
Erhoben wurden Daten sowohl für das Areal der Waffenverbotszone als auch für die beiden Ortsteile, über die sie sich erstreckt. Methodisch stützt sich das Projekt auf eine Prozessdatenanalyse, eine postalische Bevölkerungsbefragung sowie die Befragung von Expertinnen und Experten.
Entstanden ist eine umfängliche Lokalanalyse, die differenzierte Einblicke in das subjektive Sicherheitsempfinden der Quartiersbevölkerung, die Veränderung der lokalen Kriminalitätsbelastung sowie die bürgerschaftliche Beurteilung der Waffenverbotszone gewährt. Zudem werden neben einer kritischen Bewertung solcher Evaluierungsprojekte auch Vorschläge für künftige Projekte dieser Art unterbreitet sowie ein Szenario vorgestellt, das helfen kann, die Probleme der beiden Ortsteile langfristig zu lösen.
Das Autorenkollektiv besteht neben dem Studienleiter Prof. Dr. Kurt Mühler (Professor i. R., Institut für Soziologie, Universität Leipzig) aus damaligen studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften des Instituts für Soziologie der Universität Leipzig.
Die Studie zur Leipziger Waffenverbotszone ist als Druckversion im Eigenverlag der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) sowie als frei zugängliches E-Book (»Open Access«) auf Qucosa, dem Repositorium der Sächsischen Staats-, Landes- und Universitätsbibliothek, erschienen.
Weiterführende Informationen sowie einen barrierefreien Zugang zu der Studie in digitaler Form erhalten Sie auf der Webseite der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH).
Zum Hintergrund
Die Rothenburger Beiträge zur Polizei- und Sicherheitsforschung sind die Schriftenreihe der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). Seit 1999 widmen sich die Rothenburger Beiträge der ganzen Bandbreite interdisziplinärer anwendungsorientierter Polizei- und Sicherheitsforschung.
Sie umfasst neben einsatzbezogenen, kriminalistischen, juristischen und verkehrswissenschaftlichen Themen auch sozial-und kulturwissenschaftliche Fragestellungen, etwa aus Kriminologie, Politikwissenschaft, Soziologie, Pädagogik, Psychologie und Sprachwissenschaft.
Seit dem Band 107 erscheinen die Rothenburger Beiträge auch als frei zugängliche E-Books (»Open Access«) auf Qucosa, dem Repositorium der Sächsischen Staats-, Landes- und Universitätsbibliothek.
Das Sächsische Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (SIPS) ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). Es konzentriert Kompetenzen im Bereich der anwendungsorientierten Forschung mit Sicherheitsbezug und bietet ein gemeinsames Dach für Forschungsprojekte an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH).
Darüber hinaus führt das Team des SIPS selbst Studien mit sozialwissenschaftlichem Fokus durch und fungiert als Herausgeber der Schriftenreihe »Rothenburger Beiträge zur Polizei- und Sicherheitsforschung«.