Minister Schmidt: »Zwönitz ist Vorreiter beim Thema Smart City«

13.02.2023, 12:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kleinstadt im Erzgebirge bringt Digitalisierung voran und steigert mit Innovationen Lebensqualität im ländlichen Raum

»Zwönitz ist schon heute ein Vorreiter im Bereich Smart City und Smart Region. Durch innovative Ansätze und den Einsatz von digitalen Technologien entsteht ein konkreter Mehrwert für die Zwönitzer Bürger«, lautete heute (13. Februar 2023) das Fazit von Staatsminister Thomas Schmidt bei einer Zwischenbilanz zur digitalen Transformation der Bergstadt.

Vor fünf Jahren hat sich die Stadt Zwönitz im Erzgebirge auf den Weg zur »Smart City« gemacht. Sie gehört zu den ersten 13 smarten Städten und Regionen in Deutschland, die im Jahr 2019 als »Smart City«-Modellkommune ausgewählt wurden. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert das Gesamtprojekt mit rund 5,3 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen ergänzt diese Förderung mit 1,4 Millionen Euro.

Anlass für die Zwischenbilanz war das einjährige Jubiläum des sogenannten ERZmobil. Der digital gemanagte Rufbus verkehrt seit Ende Januar 2022 auf den Zwönitzer Straßen und schließt eine große Lücke im ländlichen ÖPNV. Rund 16 700 Kilometer hat der barrierefreie Elektrokleinbus bereits zurückgelegt und dabei rund 2 700 Fahrgäste befördert. Mit durchschnittlich 15 Passagieren pro Tag zählt das ERZmobil zum festen Bestandteil des Mobilitätsangebotes der Stadt. Mehrere Kleinstädte und Landkreise – auch außerhalb des Freistaates – planen das Angebot zu adaptieren, darunter die Landkreise Mittelsachsen und St. Wendel im Saarland. Das ERZmobil ist ein Teil des Projektes »Smart City Zwönitz«. Am öffentlich zugänglichen Touchscreen-Terminal des Senioren- und Gesundheitszentrums in der ehemaligen Schuhfabrik wurde heute erstmals eine seniorenfreundliche Buchungsmöglichkeit für das ERZmobil getestet. »Wir sind Vorreiter beim öffentlichen Linienbedarfsverkehr. Die Smartphone-vertrauten Einwohner nutzen den neuen Service bereits gern. Für alle anderen entwickeln wir Lösungen, dass auch sie an den Angeboten teilhaben können. Die nächste Qualitätsstufe wird die Nutzung KI-basierter Sprachtechnologien sein«, erklärte Bürgermeister Wolfgang Triebert.

Mit den Fördergeldern setzt die Stadt Zwönitz eine ganze Reihe von konkreten Projekten um. Neben dem ERZmobil sticht besonders der Aufbau des Gründer- und Innovationszentrums buntSPEICHER hervor, das die lokale Wertschöpfung und Innovationskraft steigern soll und künftig der zentrale Dreh- und Angelpunkt des Smart-City-Projektes sein wird. Der buntSPEICHER wurde unter dem Dach der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 zum Makerhub ernannt. Bereits im Juni dieses Jahres wird hier ein großes Maker-Festival stattfinden. Eine Hauptrolle werden hierbei digitale Entwicklungen in den Bereichen dreidimensionaler Audio- und Videoanwendungen stehen. Bürgermeister Triebert: »Die Nachhaltigkeit wird in unseren Projekten großgeschrieben. Das gesamte Betriebskonzept des buntSPEICHERs ist mit smarten Lösungen klima- und ressourcenschonend. Besonders wichtig ist die enge Kooperation mit unserer Oberschule und dem Zwönitzer Gymnasium. Wir wollen bei den Schülern Begeisterung wecken und auf den vielfältigen Fachkräftebedarf unserer örtlichen Unternehmen orientieren.«

Für Staatsminister Schmidt zeigt das Beispiel Zwönitz, dass es auch für kleine und mittelgroße Kommunen möglich und lohnenswert ist, sich aktiv mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. »Gerade in ländlichen Räumen bietet die Digitalisierung viele Chancen zur Steigerung der Lebensqualität. Aktivitäten im Bereich Smart City können die Attraktivität einer Region erhöhen – sowohl für Arbeitgeber als auch für junge Familien, aber auch für die älteren Generationen. Ich bin überzeugt, dass Innovationen ein entscheidender Faktor sind, wenn es darum geht, die Zukunft unserer Regionen positiv zu gestalten. Innovationen sichern und steigern die Wertschöpfung einer Region und sorgen gleichzeitig für eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Auch das Ziel der Klimaneutralität werden wir nur mithilfe innovativer Lösungen erreichen können.«

Bürgermeister Triebert: »Ohne die Förderung durch Bund und Land könnten wir unsere smarten Projekte nicht stemmen. Es braucht ein Team aus klugen, engagierten Köpfen, die sich ausschließlich darum kümmern. Über den simul⁺InnovationHub des Staatsministeriums für Regionalentwicklung sind Netzwerkbeziehungen und Folgeeffekte entstanden, die einen wichtigen Einfluss auf das Gelingen des Gesamtprojektes haben.«

Hintergrund:
Der simul⁺InnovationHub ist die wichtigste Plattform für innovationsgestützte Regionalentwicklung in Sachsen. Digitalisierung ist ein zentrales Querschnittsthema aller Aktivitäten von simul⁺. Seit Oktober 2022 ist simul⁺ Teil des European Digital Innovation Hub Saxony, der von der EU-Kommission gefördert wird und Digitalisierungsdienstleistungen für KMU, Startups und öffentliche Akteure anbietet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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