Bürsten, Pinsel und Besen im Fokus
17.03.2023, 15:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsminister Schmidt: »Beeindruckende Pflege eines traditionsreichen Handwerks«
Staatsminister Thomas Schmidt hat sich heute (17. März 2023) in Hundshübel (Ortsteil von Stützengrün, Erzgebirgskreis) über die Vorhaben zum Jubiläum »200 Jahre Deutsche Bürstenregion« informiert. Die Interessengemeinschaft »Rund um den Kuhberg« e. V. aus Stützengrün und seinen beiden Nachbarorten Schönheide und Steinberg will auf die handwerkliche Tradition aufmerksam machen und für Berufsnachwuchs werben. Geplant ist unter anderem ein Bürstenfest am zweiten Septemberwochenende.
Gastgeber für den Besuch war das Traditionsunternehmen Mühle, das in dritter Generation hochwertige Rasierpinsel herstellt und eigene Geschäfte nicht nur in Stützengrün, sondern auch in Berlin und sogar in London betreibt.
»Es ist beeindruckend zu sehen, wie vielseitig unsere sächsische Handwerkskultur ist, wie sie weltweit nach außen strahlt und wie sie hier an der Grenze zwischen Erzgebirge und Vogtland gepflegt wird«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Die Tradition der Bürsten- und Pinselherstellung direkt vor unserer Haustür zu erleben, zeigt das Potenzial handwerklicher Fertigung für die regionale Entwicklung, sowohl für neue Produktideen und Arbeitsplätze vor Ort, aber auch für die Identifikation der Menschen mit ihrer Region.«
Mit dem Projekt waren die Initiatoren einer der 545 Preisträger des Ideenwettbewerbs simul⁺Mitmachfonds 2022 und hatten 25 000 Euro Preisgeld erhalten. Rund um das 200-jährige Bestehen der Bürsten- und Pinselherstellung in der Region sollen Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft sowie Tourismus stattfinden. Die Angebote sollen das Handwerk bekannter machen und vor allem junge Menschen ansprechen, sich mit dem Beruf des Bürstenmachers auseinanderzusetzen. Ein Highlight beim europäischen Bürsten- und Pinselmachertreffen im September soll der Rekord-Versuch zur weltweit größten Zahnbürste sein. Zudem soll eine »Bürsten-Erlebnis-Welt« geschaffen und in einem Wettbewerb nach einem Maskottchen gesucht werden.
Im Verein arbeiten die Gemeinden Stützengrün, Schönheide, Steinberg/Vogtland und die Unternehmen der Bürsten- und Pinselindustrie zusammen. Die Dichte entsprechender Betriebe in dieser Region ist deutschlandweit einzigartig.
Hintergrund:
Der simul⁺Mitmachfonds ist ein Wettbewerb, der die Entwicklung und Umsetzung von Projektideen vor Ort in den sächsischen Regionen unterstützt. Im Fokus stehen kreative Ideen für das bürgerschaftliche Engagement, regionale Netzwerke und die Stärkung des Gemeinwohls.
In den beiden bisherigen Wettbewerbsrunden der Jahre 2021 und 2022 gingen 1 891 Projektideen ein. 1 042 davon erhielten Preisgelder von insgesamt 14,9 Millionen Euro und werden derzeit umgesetzt. Im Jahr 2023 startet der Wettbewerb erneut. Es werden zukunftsfähige Ideen gesucht, die durch neue Wege einen Beitrag zur regionalen Entwicklung in Sachsen leisten. Der Wettbewerb wird finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
www.simulplus.sachsen.de
Projekt »200 Jahre Deutsche Bürstenregion«:
Die Projektidee basiert auf 200 Jahren Fertigung von Bürsten, Besen und Pinseln in den Gemeinden Schönheide, Steinberg und Stützengrün. Rund um das 200-jährige Bestehen der Bürsten- und Pinselherstellung in der Region möchte der Verein Veranstaltungen in den Bereichen Kultur (Mundartwettbewerb), Wirtschaft (Bürsten- und Pinselmachertreffen) sowie Tourismus (Rekordversuch »Größte Zahnbürste" und Ideenwettbewerb Maskottchen) durchführen. So soll die kulturgeschichtliche Entwicklung der Region im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden und die Identität als Deutsche Bürstenregion nach außen und innen gestärkt werden.