Deutsch-polnisches Kinder- und Jugendprojekt »CYRKUS« erhält neues Domizil im Görlitzer Werk I

Sozialstaatssekretär Sebastian Vogel hat sich heute im Rahmen eines Vor-Ort-Termins über die geplanten Sanierungsarbeiten im Görlitzer Werk I des ehemaligen Waggonbaus für das neue Domizil des deutsch-polnischen Kinder- und Jugendprojektes »CYRKUS« informiert. Zur Unterstützung der Sanierungsarbeiten überreichte er außerdem Fördermittelbescheide an den Görlitzer Bürgermeister Benedikt M. Hummel sowie den Geschäftsführer der KommWohnen Görlitz GmbH Arne Myckert im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern des CYRKUS-Projektes in Höhe von insgesamt 244.000 Euro bis Ende 2025.

Staatssekretär Sebastian Vogel: »Ich freue mich, dass wir die aktive Zusammenarbeit zwischen der Soziokultur, der Stadt und der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft in Görlitz weiter voranbringen können. Die nachbarschaftliche grenzüberschreitende Arbeit des Vereins, von der viele Kinder und Jugendliche profitieren, trägt viel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region bei.«

Bürgermeister Benedikt M. Hummel: »Der KulturBrücken Görlitz e.V. leistet mit seinem deutsch-polnischen Kinder- und Jugendprojekt 'CYRKUS' einen wichtigen Beitrag für eine lebendige Europastadt. Ich freue mich, dass durch die Bereitstellung der Fördermittel zukünftig gute Rahmenbedingungen und ein zentraler Ort für die Arbeit des Vereins geschaffen werden können.«

Arne Myckert, Geschäftsführer der KommWohnen Görlitz GmbH: »Seit wir das Areal des früheren Werks I des Waggonbaus erworben haben, um das neue Domizil der Polizeidirektion dort zu realisieren, bemühen wir uns um eine neue Nutzung. Wir haben uns sehr gefreut, als die Stadt Görlitz mit dem Zentrum für Jugend- und Soziokultur Rabryka dort für eine Aufwertung der westlichen Görlitzer Gründerzeit gesorgt hat. Und nun gelingt es uns, mit der Fläche für den Cyrkus dieses Thema auf dem Areal zu verstärken und für die Innenstadt über die Quartiersgrenzen hinaus eine weitere Möglichkeit zu schaffen für die aktive Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche. Vor allem das Konzept der Verbindung junger Menschen aus Deutschland und Polen ist sehr erfreulich.«

Valentin Hacke, Vorstand des KulturBrücken Görlitz e.V.: "Wir freuen uns sehr, dass wir durch diese Förderzusage unsere internationale Kinder- und Jugendarbeit in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec verstetigen können. Zirkuspädagogik hat spezifische Raumanforderungen, welche nun durch KommWohnen Görlitz GmbH und die Stadt Görlitz mit uns zusammen verwirklicht werden. Hierfür ist die finanzielle Zuwendung durch das Sozialministerium ein wichtiger Meilenstein, um einen Begegnungsraum für deutsch-polnische Artistik und CYRKUSpädagogik in der Grenzregion zu etablieren. Unser großer Dank geht ebenso an Franziska Schubert, die uns bei dem Vermitteln der Gelder so tatkräftig unterstützt hat. Unsere nun schon über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die sie 30 begleitenden Künstlerinnen und Künstler schreien Hurra, Brawo und super dobrze!"

Grenzüberschreitend und soziokulturell aktiv arbeitet der Verein KulturBrücken Görlitz e.V. seit 2007. Außerdem ist der Verein seit dem 12.02.2015 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Das zirkuspädagogische Leuchtturmprojekt »CYRKUS« des Vereins, zusammengesetzt aus dem polnischen »cyrk« und deutschen »Zirkus«, baut in der Region wichtige Brücken zwischen polnischen und deutschen Nachbarn und bietet einzigartige Erlebnisse für Kinder und Jugendliche. Die Sanierung des Küchen- und Kantinenbereichs ist ein wichtiger Baustein in diesem besonderen Gesamtkonzept. CYRKUS wird die frühere Küche und Kantine des Waggonbaus künftig als Übungs- und Lagerräume nutzen und erhält dort zudem moderne Sanitäranlagen.

Neben der Stadteilarbeit bietet der Verein regelmäßig Nachmittagsangebote und spezielle Angebote in den Sommerferien im Bereich der Zirkuspädagogik an.
Die verschiedenen Angebote der Zirkuspädagogik ermöglichen Raum für internationale Begegnungen, da Zirkuspädagogik von Angehörigen aller Kulturkreise angenommen wird und Grenzen zwischen Menschen auflöst. Somit wird die Möglichkeit zur ungezwungenen persönlichen Begegnung und Interaktion von Kindern und Jugendlichen aller sozialen und kulturellen Herkünfte in Görlitz geschaffen.

Die Fördermittel für die Sanierung der Küche und Kantine des ehemaligen Waggonbaus (Werk I) in Görlitz stammen aus dem sogenannten PMO-Vermögen. Das Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR wird unter anderem für den Erhalt von Gebäuden eingesetzt, die dem Gemeinwohl zur Verfügung stehen.

Aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR hat der Freistaat Sachsen zum sechsten Mal Gelder erhalten. Die Mittel in Höhe von rund 44,4 Millionen Euro hat das Sächsische Kabinett im Februar 2022 auf mehr als 110 Vorhaben verteilt. Die durch die KommWohnen Görlitz GmbH und die Stadt Görlitz eingereichten Anträge für die Sanierung des Küchen- und Kantinenbereichs für CYRCUS Projekt waren eines der ausgewählten besonderen Maßnahmen.