Das Deutschlandticket kommt - Sachsen will Vergünstigung für Studierende
31.03.2023, 12:24 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Bund und Länder sind sich einig, dass zum 1. Mai 2023 das Deutschlandticket kommt. Der Bundesrat hat heute (31.03.) die Einführung und Finanzierung des Deutschlandtickets beschlossen. Somit steht dem Verkaufsstart ab Anfang April nichts mehr im Weg.
In seiner Rede vorm Bundesrat appellierte der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig an den Bund, einen Rabatt von 10 Prozent für Studierende zuzulassen und dadurch das erfolgreiche Solidarmodell zu retten:
»Das Ticket einzuführen, ist ein mutiger und richtiger Schritt. Das Ticket wird mit seiner Einführung im Mai vielen Menschen den Zugang zu Bus und Bahnen deutlich erleichtern und die Kosten dafür reduzieren. Doch das Semesterticket im Solidarmodell ist in Gefahr. Denn ohne Vergünstigung lässt sich eine Einbeziehung aller Studierenden an einem Hochschulstandort kaum rechtfertigen. Durch das Semesterticket erhalten bislang ca. 90 Prozent der Studierenden in Deutschland einen vergünstigten Zugang zum ÖPNV.
Deshalb brauchen wir zeitnah ein nachgebessertes Angebot für die Studierenden, sonst werden dem ÖPNV in Deutschland die Solidarmodelle und damit ein großer Teil der Studierenden als Abonnenten abhandenkommen. Wir haben uns in der Verkehrsministerkonferenz in der vergangenen Woche auf das Sachsen-Modell als Brückenlösung verständigt. Das heißt, wir streben in einem ersten Schritt eine vergünstigte Upgradelösung zum Wintersemester 2023/2024 an. Wir sichern damit die bisherigen Einnahmen aus dem Semesterticket und können dadurch noch mehr Aufstocker für das Deutschlandticket gewinnen. Ich appelliere daher an den Bund: Stimmen Sie der Anpassung der Tarifbestimmungen zu und ermöglichen Sie dadurch das Überleben des erfolgreichen Semestertickets! Dies liegt im Interesse der Studierenden, des ÖPNV und der Haushalte von Bund und Ländern.«
Bei der Upgradelösung soll der Solidarbeitrag beim Preis des Deutschlandtickets angerechnet und dabei auf den Differenzbetrag ein Abschlag von 10 Prozent des Deutschlandticketpreises gewährt werden. Unterm Strich sollen die Studierenden dann nur noch 44,10 Euro für das Deutschlandticket zahlen. Ziel bleibt in einem zweiten Schritt die Erarbeitung eines bundesweiten Solidarmodells, so wie es auch von Bund und Ländern beschlossen wurde. Dann geht es nicht mehr um eine Upgrade-Möglichkeit, sondern um ein weiter vergünstigtes Deutschlandticket für alle Studierenden an einem Hochschulstandort.
Dulig weiter: »In den kommenden Monaten werden wir mit dem Bund aber auch über ein generelles bundesweit einheitliches Sozialticket reden müssen, welches zum Beispiel für Schüler, Auszubildende, Studierende und Senioren Vorteile bringen soll. Wir sollten hier zügig einheitliche Sozialtarifstandards vereinbaren, damit der Flickenteppich der Zusatzangebote nicht noch größer wird.«
Starttermin für das Deutschlandticket ist der 1. Mai 2023. Ab dem 3. April kann das Deutschlandticket für den Einführungspreis von 49 Euro pro Monat bei den Verkehrsverbünden abonniert werden. Es ist deutschlandweit im ÖPNV gültig und monatlich kündbar.