Sachsen legt eigenes Corona-Nachfolgeprogramm auf
03.05.2023, 10:17 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Nachdem das vom Bund finanzierte Programm »Aufholen nach Corona« zum Ende des Schuljahres 2022/2023 ausläuft, wird Sachsen das Programm mit Landesmitteln fortsetzen. Das hat Kultusminister Christian Piwarz entschieden. »Wir haben damit die Möglichkeit, einzelne Schülerinnen und Schüler, die noch Unterstützung für schulisches Lernen benötigen oder während der Corona-Pandemie emotional in eine schwierige Situation gekommen sind, weiterhin individuell und differenziert zu fördern und zu unterstützen. Zudem ist das Aufholprogramm in der Schullandschaft breit verankert und wird wegen der flexiblen, eigenverantwortlichen und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von Schulen sehr geschätzt«, begründet Kultusminister Christian Piwarz seine Entscheidung.
Damit erhalten auch im kommenden Schuljahr alle öffentlichen allgemeinbildenden Schulen über die Landesservicestelle ein Flexibles Lernbudget für ergänzende individuelle Fördermaßnahmen und Ganztagsangebote. Schulen in freier Trägerschaft erhalten weiterhin die Haushaltsmittel über die Förderung von Ganztagsangeboten. Alle Schulen können sich mit dem Geld weitere Unterstützung für unterrichtsintegrierte und unterrichtsergänzende Förder- und Nachhilfeangebote einkaufen. Für solche Angebote werden Externe wie Fachkräfte, Studenten oder Senioren gewonnen, die auch von Verbände oder Nachhilfeinstituten vermittelt werden können. Insgesamt zehn Millionen Euro pro Schuljahr stehen für das landeseigene Corona Nachfolgeprogramm zur Verfügung. Dafür wurden Mittel aus der Förderung von Ganztagsangeboten und nicht verwendete Gelder aus dem Ganztagsprogramm des Vorjahres genutzt. »Wir streben eine Verstätigung des gut angenommenen Aufholprogramms im kommenden Doppelhaushalt an«, so Kultusminister Christian Piwarz.
Das Bundesprogramm »Aufholen nach Corona« lief bislang sehr erfolgreich in Sachsen. 89 Prozent aller öffentlichen Schulen in Sachsen nutzen das Programm. Mit Unterstützung der dafür eigens eingerichteten Landesservicestelle im Landesamt für Schule und Bildung wurden für Fördermaßmaßnahmen insgesamt 20.000 Dienstleistungsverträge mit externen Bildungsanbietern geschlossen. Schülerinnen und Schüler haben zum Teil mehrere Angebote wahrgenommen, so dass bislang insgesamt knapp 630.000 Schülerinnen und Schülern die Förderangebote in Anspruch nahmen.