»Gender Pay Gap in Sachsen«: Workshop zum Thema »Lösungsansätze: an den rich-tigen Stellschrauben drehen« findet am 7. Juni in Dresden statt

18.05.2023, 17:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens und die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe (© SMJusDEG | Christina Wittich)

Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens und die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe (© SMJusDEG | Christina Wittich)

Der Workshop bildet den Abschluss der gemeinsam vom Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und dem DGB Sachsen organisierten Reihe.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit. Am 7. Juni 2023 findet im Kraftwerk Mitte der Workshop »Gender Pay Gap in Sachsen – Lösungsansätze: an den richtigen Stellschrauben drehen« im Kraftwerk Mitte in Dresden statt. Der Workshop bildet den Abschluss der vierteiligen, gemeinsam mit dem DGB Sachsen organisierten Reihe »Gender Pay Gap in Sachsen«. Eingebettet sind die Workshops in das Modellprojekt Entgeltgleichheit des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG). Die in den vorangegangenen Veranstaltungen gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen des Abschlussworkshops zu Lösungsansätzen gebündelt. Grundlage dafür bildet der »Maßnahmenkatalog Entgeltgleichheit in Sachsen«, bereits ein vorläufiges Ergebnis der Workshopreihe.

Ausgangspunkt für das Modellprojekt Entgeltgleichheit des SMJusDEG ist eine Studie zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden in Sachsen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur (IAB) von 2022. Die Analysen des IAB hat das SMJusDEG als interaktive Gender-Pay-Gap-Landkarte für Sachsen anschaulich virtuell umgesetzt und aktualisiert diese regelmäßig: https://lsnq.de/GPGSachsen

Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens betont: »Hinter uns liegen drei spannende Workshops, durch die wir gemeinsam mit dem DGB das wichtige Thema Entgeltgleichheit in Sachsen in den vergangenen Monaten näher beleuchtet haben. Gleiche Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit nützt allen. Sie stärkt die Frauen und ihre Familien. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass Unternehmen attraktiv sind für Fachkräfte. Damit belebt sie den Wirtschaftsstandort Sachsen insgesamt. Die neue interaktive und kreisgenaue Karte auf dem Gleichstellungsportal des SMJusDEG sowie die Broschüre des DGB für Personal- und Betriebsratsgremien tragen einmal mehr zur Datentransparenz und Bewusstseinsbildung bei.«

Der DGB Sachsen hat die Broschüre »Weil ich es wert bin! – Handlungshilfe für mehr Entgeltgleichheit in Sachsen« erstellt, die dessen stellvertretende Vorsitzende Daniela Kolbe am Mittwoch an das SMJusDEG übergeben hat. Zielgruppe dieser Sensibilisierungs- und Informationsbroschüre sind insbesondere Personal- und Betriebsratsgremien.

Daniela Kolbe: »Als Gewerkschaften ist uns die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit ein Herzensanliegen. Wir haben uns über die gute Kooperation mit dem SMJusDEG in der zurückliegenden Veranstaltungsreihe sehr gefreut und aus den Erkenntnissen eine Broschüre erstellt. Quintessenz für uns ist: Im Osten ist noch lange nicht alles gut. Tarifverträge können ebenso einen Beitrag zu gleicher Bezahlung leisten, wie eine aktive Auseinandersetzung in den Betrieben mit dem Thema. Dazu gibt es spannende Tools, die auch in kleineren Unternehmen anwendbar sind. Außerdem muss die Politik die Weichen nur stärker in Richtung gleicher Bezahlung stellen.«

»Gender Pay Gap in Sachsen – Lösungsansätze: an den richtigen Stellschrauben drehen«

Zeit: 7. Juni 2023, 9.15 – 14.00 Uhr; Einlassbeginn: 08:30 Uhr
Ort: Kraftwerk Mitte Dresden 5 - 7, 01067 Dresden (Kunsthalle)
Anmeldung: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/smjus/beteiligung/themen/1034503

Hintergrund

Die Teilnehmenden der Workshops gingen in bisher drei Veranstaltungen der Frage nach, was man im Freistaat Sachsen konkret gegen das geschlechtsspezifische Lohngefälle, den sogenannten »Gender Pay Gap«, tun kann. Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit dem DGB Sachsen statt. Die einzelnen Workshops richten sich an ganz unterschiedliche Zielgruppen: an Beschäftigte aus ganz Sachsen, an kommunalen Entscheidenden, Vertretungen der Wirtschafts- und Sozialpartner, an Praktikerinnen und Praktiker aus den Bereichen Arbeitsmarktverwaltung und Gleichstellung, an Unternehmen und Betriebsräte. Sie behandelten die Themen »Gender Pay Gap – regional betrachtet«, »Gender Pay Gap – betriebliche Handlungsmöglichkeiten« und »Gender Pay Gap in Sachsen – individuelle Handlungsmöglichkeiten für Beschäftigte«. Der abschließende Workshop »Gender Pay Gap in Sachsen – Lösungsansätze: an den richtigen Stellschrauben drehen« wird am 7. Juni die zuvor gewonnenen Erkenntnisse zusammenführen. Die Anmeldung ist noch bis 30. Mai 2023 möglich unter: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/smjus/beteiligung/themen/1034503

Grundlage und Anlass der Workshops ist die auf Anregung des SMJusDEG von Forscherinnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) durchgeführte Studie »Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede in Sachsen in Zeiten der Corona-Pandemie«. Sie bestätigte unter anderem den Befund, dass vollzeitbeschäftigte Frauen in Sachsen zwar aufgrund ihrer besseren lohnbestimmenden Merkmalsausstattung mehr verdienen müssten als Männer, aber tatsächlich knapp zwölf Prozent weniger verdienen. Regional betrachtet findet sich der größte bereinigte Gender Pay Gap im Vogtlandkreis mit 14 Prozent und der geringste in Görlitz mit 8,2 Prozent. In der Landeshauptstadt Dresden beträgt die Lohnlücke zehn Prozent.


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