BNB-Gold für das Kriminalwissenschaftliche und -technische Institut (KTI) des Landeskriminalamtes Sachsen, Dresden
23.05.2023, 15:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der Neubau des KTI wurde nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erfolgreich im Gold-Standard zertifiziert. Der SIB erreichte damit das hochgesteckte Ziel, eines der ersten Verwaltungsgebäude des Freistaates Sachsen nach diesem Bewertungssystem zu errichten. Realisiert wurde das Bauvorhaben unter der Regie der Niederlassung Dresden I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement.
Hinsichtlich der Zertifizierung galt es, Punkte unter ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen, funktionalen, technischen Aspekten sowie der Prozessqualität zu sammeln. So trug beispielsweise die kompakte Gebäudeform und ein Fensterflächenanteil von 33 Prozent zum Erreichen der ehrgeizigen energetischen Projektziele bei. Die Außen- wie auch die Innenhoffassaden erhielten eine Wärmedämmung entsprechend der aktuellen EnEV. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt die Stromversorgung des Gebäudes und bedient auch die sechs vor dem KTI errichteten E-Ladesäulen. Hinsichtlich der Belüftung galt es unter den Anforderungen an Ausfallsicherheit und Redundanz, ein Lüftungskonzept zu entwickeln, welches sich energieeffizient und sinnvoll an die sehr unterschiedlichen labortechnischen Anforderungen anpassen lässt.
Weiterhin waren alle Baustoffe durch einen Schadstoffgutachter freizugeben. Regelmäßige Kontrollen vor Ort, unter anderem durch Raumluft-Messungen, stellten sicher, dass tatsächlich die ausgeschriebenen Produkte verbaut wurden. Zusätzlich wurden alle Handwerker in lärm- und staubarmes Arbeiten eingewiesen.
Hintergrund
Der Neubau für das Kriminalwissenschaftliche und -technische Institut (KTI), welcher Mitte 2022 auf dem Behördenareal Neuländer Straße im Dresdner Norden fertiggestellt wurde, ist mit zahlreichen Speziallaboren und dazugehörigen Büros ausgestattet. Das KTI ist zentraler Dienstleister für alle Ermittlungsbehörden der sächsischen Landespolizei. Es hält eine hochspezialisierte Tatortgruppe vor, führt kriminaltechnische Untersuchungen durch, erstellt Gutachten und vertritt diese vor Strafgerichten.
Zum Leistungsspektrum des Instituts gehören 3D-Vermessungen an Tatorten, Analysen von Schusswaffen, Betäubungsmitteln, Spreng- und Explosivstoffen sowie von Urkunden und Schriften. Ferner werden Expertisen auf den Gebieten der forensischen DNA-Analytik, der Auswertung von Fingerabdruckspuren, der Brandursachenuntersuchung und bei der Begutachtung textiler Spuren angefertigt.
Die genehmigten Gesamtbaukosten für den KTI-Neubau liegen bei 54,4 Millionen Euro. Davon stammen 23,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Baumaßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.