Zweite Sozialberichterstattung: Demografie wird alles bestimmen

Zur heutigen Befassung des Sächsischen Landtages mit der »Zweiten Sozialberichterstattung für den Freistaat Sachsen« erklärt Sozialministerin Petra Köpping:

»Die Demografie wird alle unsere Lebenslagen bestimmen. Die Menschen werden zunehmend älter, gleichzeitig werden wir weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter haben. Das hat gravierende Folgen, die wir jetzt schon spüren, besonders durch den Fachkräftemangel, etwa im Gesundheits- und Pflegebereich. Verbunden mit den anderen großen Aufgaben unserer Zeit, Dekarbonisierung und Digitalisierung, stehen wir gemeinsam vor enormen Herausforderungen. Dabei wird auch unser Zusammenhalt als Gesellschaft getestet.«

»Der Sozialbericht zeigt aber auch: es war genau richtig, in den letzten Jahren für die Menschen in soziale Infrastruktur zu investieren, besonders für Familien, Kinder und Jugendliche. Um während der Corona-Pandemie die Standards zu halten gab es das Programm »Aufholen nach Corona«. Wir haben auch die Schulsozialarbeit gestärkt und vieles mehr. Hier müssen wir weitermachen und teilweise noch mehr tun, denn ein starker Sozialstaat und eine starke soziale Infrastruktur sind der Anker für gesellschaftlichen Zusammenhalt.«

»Für mehr soziale Sicherheit lassen die Daten eine Entwicklung erkennen, aber zu oft in zu kleinen Schritten. Zwar stiegen die Tageslöhne und die Haushaltseinkommen, aber über die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten hatte 2018 weniger als 12 Euro pro Stunde. Gerade im Osten und in Sachsen ist deswegen die Belebung des Sozialstaats durch die Bundesregierung so wichtig. Grundrente, Bürgergeld, 12 Euro Mindestlohn und bald die Kindergrundsicherung kommen gerade jenen zugute, die sich selbst Leben und Unterhalt verdienen und davon im Alter noch etwas haben wollen.«

»Die zweite Sozialberichterstattung für den Freistaat Sachsen zeichnet die Entwicklung der sozialen Lagen nach und gibt uns ein realistisches, datengestütztes Lagebild. Daraus können wir künftige Aufgaben und Lösungsansätze erkennen. Dieses wertvolle Instrument müssen wir uns auch in Zukunft erhalten. Die Sozialberichterstattung sollte auf jeden Fall fortgeführt werden.«

Weitere Informationen:
https://www.sozialbericht.sachsen.de/