»Sehnsucht nach Freiheit« – Sachsen erinnert an 70. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953

11.06.2023, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kretschmer betont mit Blick auf die Ereignisse die Bedeutung von Freiheit – Zahlreiche Veranstaltungen geplant

Dresden (11. Juni 2023) - Anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes in der DDR finden im Freistaat zahlreiche Veranstaltungen statt. Sie stehen unter dem Motto »Sehnsucht nach Freiheit«.

Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte anlässlich des Jahrestages: »Der 17. Juni hat eine große Bedeutung für die Demokratiegeschichte in Deutschland und Europa und ist ein wichtiger Tag der Erinnerung. In der gesamten ehemaligen DDR sind an diesem Tag tausende Menschen auf die Straße gegangen, um die menschenverachteten Verhältnisse im Land zu ändern. Doch ihr Protest für Freiheit und Demokratie wurde mit Gewalt niedergeschlagen. Die Sehnsucht nach Freiheit aber konnte die SED-Führung damit nicht auslöschen. Sie wurde schließlich von den vielen mutigen Menschen im Herbst 1989 in der Friedlichen Revolution errungen. Mit den zahlreichen Veranstaltungen in Sachsen wollen wir die Erinnerung wachhalten und anregen, über die Bedeutung der damals erkämpften Freiheit und die aktuellen Herausforderungen für die Demokratie neu nachzudenken. Es ist unsere Aufgabe, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit immer wieder aufs Neue zu verteidigen.«

In zahlreichen Orten überall in Sachsen gibt es Veranstaltungen, mit denen an die Geschehnisse vor sieben Jahrzehnten erinnert und der Opfer gedacht wird.

Bereits am 16. Juni 2023 werden Schülerinnen und Schüler auf einer Jugendfreiheitskonferenz den damaligen Ereignissen auf der Spur sein. Ministerpräsident Michael Kretschmer und Kultusminister Christian Piwarz laden in die Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden ein, um mit Jugendlichen aus Sachsen, Bayern, Tschechien und Polen über die Bedeutung der Freiheit damals und in der Zukunft zu diskutieren.

Am 17. Juni findet die zentrale Festveranstaltung des Freistaates Sachsen im Kulturforum Görlitzer Synagoge statt, zu der Ministerpräsident Michael Kretschmer den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Dr. Stephan Harbarth und den vormaligen Präsidenten der Republik Polen, Bronislaw Komorowski, eingeladen hat. Zahlreiche Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft, Kirchen, Kultur und Wirtschaft werden erwartet. Görlitz war die Stadt in Sachsen, in der der Aufstand am weitesten fortgeschritten war.

Im Vorfeld des Jahrestages hat die Sächsische Staatskanzlei über die Stiftung Sächsische Gedenkstätten 50.000 Euro für die Förderung von Projekten zum 17. Juni zur Verfügung gestellt. So konnte die Feier des Gedenkens in Leipzig, Geithain, Plauen und Dresden unterstützt werden.

Weitere Projekte zur Erinnerungskultur werden in diesem Jahr mit einem Volumen von 200.000 Euro gefördert. Anträge können ab sofort beim Zentrum für Kultur und Geschichte e.V. gestellt werden.

Informationen zum 17. Juni 1953, den Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten erhalten Sie auf der Webseite: https://www.erinnerungskultur.sachsen.de/

Hintergrund:
Anlässlich des 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR sollen die Sehnsucht und das Streben der Menschen nach Freiheit in den Mittelpunkt gestellt werden. Dieses Streben verbindet den Aufstand in der DDR mit den Erhebungen in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern und den schließlich erfolgreichen Revolutionen im Jahr 1989. Ohne die Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht wäre das SED-Regime mit großer Wahrscheinlichkeit bereits 1953 gestürzt worden.


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
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