Statement des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig zu den Planungen für ein Wasserstoff-Kernnetz

12.07.2023, 15:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Grundlagen gelegt für schnellen Transport, effektiven Handel und zuverlässige Versorgung mit Wasserstoff – ganz Sachsen wird davon profitieren!«

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben heute erstmals einen Planungsstand für das künftige überregionale Wasserstoff-Kernnetz an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die Bundesnetzagentur übergeben. Damit ist ein weiterer wichtiger Zwischenschritt für den künftigen Einsatz von Wasserstoff in Deutschland getan. Die vorgesehenen Trassenvarianten liegen nahe an den industriellen Ballungsräumen im Freistaat Sachsen. Dazu sagt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig:

»Ich freue mich, dass die nun bekanntgewordenen, aktuellen Planungen auch zwei Leitungen auf sächsischem Gebiet vorsehen und damit die Versorgung wichtiger Industriestandorte im Freistaat berücksichtigen. Damit hat unsere Intervention, Sachsen und Ostdeutschland nicht bei der Investition in die künftige Wasserstoffinfrastruktur zu vergessen, Erfolg gehabt.

Die frühzeitige Sicherstellung einer umweltfreundlichen Energieversorgung von energieintensiven Unternehmen und unseren Energieversorgern mit Wasserstoff ist eine der zentralen Herausforderungen dieses Jahrzehnts. Nur durch den dringend notwendigen Auf- und Umbau der Infrastruktur wird es uns gelingen, industrielle Wertschöpfung in Zeiten der Dekarbonisierung ganzer Industriezweige in Sachsen zu erhalten und gleichzeitig neue Industrien aufzubauen. Gerade vor dem Hintergrund der notwendig gewordenen Neuausrichtung der deutschen und europäischen Energiepolitik ist der Aufbau eines deutschland- und europaweiten Wasserstoff-Pipelinenetzes von großer strategischer Bedeutung. Es schafft die Grundlage für einen schnellen Transport, einen effektiven Handel und die zuverlässige Versorgung mit Wasserstoff. Mittelfristig wird ganz Sachsen vom Wasserstoff-Kernnetz profitieren.

Die bereits mit dem IPCEI-Wasserstoff gestarteten Projekte der ONTRAS Gastransport GmbH sind Teil des Wasserstoff-Kernnetzes und bilden gemeinsam mit den heutigen Erdgas-Fernleitungen der Gascade Gastransport GmbH und der Ferngas Netzgesellschaft mbH die infrastrukturelle Basis zur Teilhabe am Markthochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft.«

Hintergrund

Das Leipziger Unternehmen ONTRAS Gastransport GmbH arbeitet bereits am Aufbau des ersten deutschen und gleichzeitig europäischen Wasserstoff-Pipelinenetzes. Das BMWK hat im Dezember 2022 die notwendigen Freigaben für den vorzeitigen Beginn der Projekte »Doing hydrogen« und »Green Octopus Mitteldeutschland« im Rahmen des Großvorhabens »IPCEI-Wasserstoff« – ein Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse – erteilt.

Diese beiden Projekte der Leipziger ONTRAS Gastransport GmbH dienen der Umstellung vorhandener Erdgas-Pipelines hin zu Wasserstoff-Pipelines sowie dem Neubau von einzelnen Teilstücken, um Sachsen an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz und an das sogenannte »European Hydrogen Backbone« anzubinden. Die Wasserstoff-Pipelines werden in Sachsen im Raum Leipzig verlaufen und im Zusammenspiel mit weiteren in Vorbereitung befindlichen Wasserstoffpipeline-Projekten die Versorgung der Industrie in und um Leipzig aber auch im Landkreis Meißen ab 2027 sicherstellen.

Die Gascade Gastransport GmbH betreibt ebenfalls Erdgastransportleitungen in ganz Ostdeutschland. Ein Teil dieser Leitungen soll in das Wasserstoff-Kernnetz umgewidmet werden. Diese Leitungen sollen auch dazu genutzt werden, die Versorgung in Richtung der Tschechischen Republik sicherzustellen.

Die Ferngas Netzgesellschaft mbH ist hauptsächlich in Bayern und Thüringen aktiv, betreibt aber zum Teil auch Erdgas-Pipelines am Dreiländereck von Sachsen, Thüringen und Bayern. Auch diese sollen Teil des Wasserstoff-Kernnetzes werden. Dabei ist sowohl die Umwidmung als auch der Neubau von einzelnen Teilstücken geplant.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
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