Denkmalfördermittel für die Sicherung einzigartiger Sammlung historischer Buchdruckerei

19.07.2023, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Regal mit Matritzen und Druckpresse (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Regal mit Matritzen und Druckpresse (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

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Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Schneidevorrichtung Firma Mansfeld (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Schneidevorrichtung Firma Mansfeld (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

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Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Monotype-Maschinen (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin, Monotype-Maschinen (© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Michael Müller)

Das Landesamt für Denkmalpflege stellt Fördermittel in Höhe von 81.078,00 EUR für die Überführung der deutschlandweit einzigartigen Sammlung der Dresdner Buchdruckerei Offizin Haag-Drugulin an das Leipziger Museum für Druckkunst bereit. Die Fördermittel stammen aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen, welches erstmals 2013 zur Förderung besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale aufgelegt wurde. Die Sammlung der Druckerei und Schriftgießerei Offizin-Haag-Drugulin ist wegen ihrer besonderen industrie- und technikgeschichtlichen Bedeutung als Kulturdenkmal des Freistaats Sachsen erfasst. Mit den Fördermitteln wird die Überführung der Sammlung aus Dresden in das Museum für Druckkunst Leipzig sowie die dortige Sanierung der Depoträume unterstützt.

Die Sammlung ist ein einzigartiges Dokument für die Entwicklung des Bleisatzdruckverfahrens in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert und dokumentiert die Historie eines geschichtsträchtigen Unternehmens. Sie besteht aus Maschinen (Zylinderdruckmaschinen, Handpressen, Tiegeldruckmaschinen, Tastern, Satzgießmaschinen, Einzelbuchstabenmaschinen und einer Aliter-Zurichte-Maschine) sowie Typen/Bleisatzschriften und Matrizen, die ein hohes Alter aufweisen. Zudem umfasst sie Bleisatzschriften unterschiedlichster Formen und Sprachen (auch in Chinesisch, Englisch, Französisch, Holländisch usw.). Funktionsweisen einer Bleisatzdruckerei und Schriftgießerei lassen sich auf das Anschaulichste vermitteln. Die Sammlung der heutigen Firma Offizin-Haag-Drugulin gehen zu einem beträchtlichen Teil auf ein 1829 in Leipzig gegründetes Unternehmen von Friedrich Nies zurück. 1831 kam neben der bestehenden Druckerei eine Schriftgießerei hinzu. Der Firmenname lautete seit dem Jahr 1861 Haag-Drugulin. Zu DDR-Zeiten hieß das Unternehmen Offizin-Andersen-Nexö. Ein weiterer Teil der Sammlung stammt von westdeutschen Druckereien, vor allem dem Münchner Betrieb Schumacher-Gebler sowie der ehemaligen Reichsdruckerei.

Der Betrieb der Dresdener Buchdruckerei wurde nach dem Tod ihres Besitzers, Professor Eckehart Schumacher-Gebler, der als einer der weltweit renommiertesten Druckhistoriker und Sammler galt, Anfang des Jahres aufgelöst und zeitgleich unter Denkmalschutz gestellt. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Erbengemeinschaft Eckehart Schumacher-Gebler, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden und der Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst ist es gelungen, die industriekulturell wertvollen Objekte langfristig im Leipziger Museum für Druckkunst zu sichern.


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