Anklage gegen inhaftierten Internet-Serienbetrüger
28.07.2023, 06:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat das Ermittlungsverfahren gegen einen 37-jährigen Leipziger abgeschlossen und Anklage bei der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Leipzig wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges u.a. in insgesamt 654 Fällen erhoben. Der Angeschuldigte befindet sich seit seiner Festnahme am 26. Januar 2023 in Untersuchungshaft.
Der Angeschuldigte soll mit unbekannten Mittätern im Rahmen von betrügerischen Verkaufsangeboten im Internet zusammengearbeitet und Konten unter fremden Namen im In- und Ausland eröffnet haben, um diese im Deep Web zu verkaufen oder für seine Straftaten zu benutzen. Zudem soll er Bank- und Bitcoin-Konten anderer Personen weitestgehend leergeräumt haben. Der Angeschuldigte habe vor allem auch unter falschen Personalien betrügerische Warenbestellungen hochwertiger Artikel vorgenommen, ohne diese zu bezahlen.
Die Anklageschrift geht von einem verursachten Gesamtschaden von knapp 250.000.- Euro bei Opfern im gesamten Bundesgebiet aus. Der drogen- und spielsüchtige Mann soll den gesamten Schadensbetrag verspielt und für Drogen sowie zur Begehung weiterer Straftaten ausgegeben haben.
Am 26. Januar 2023 führten mehr als 80 Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen und der Bereitschaftspolizei mehrere Durchsuchungen durch. Dabei waren auch zwei Datenspeicher-Spürhunde der Polizei erfolgreich im Einsatz (siehe dazu bereits die Gemeinsame Medieninformation der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes vom 27. Januar 2023).
Eine Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens obliegt nun dem Landgericht Leipzig.