Präventiv vorausdenken: Heidenau wird 53. Kommune im »ASSKomm«-Verbund

09.08.2023, 16:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Beisein von Innenminister Armin Schuster und Polizeipräsident Lutz Rodig unterzeichneten heute der Heidenauer Bürgermeister Jürgen Opitz, Polizeirat René Grafe, Leiter des Polizeireviers Pirna, und Hans Tuschling, Vertreter des Landespräventionsrats, eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landespräventionsstrategie »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« (»ASSKomm«).

Innenminister Armin Schuster: »Ab heute unterstützen wir vor Ort auch bei nicht alltäglichen präventiven Fragestellungen. So plant Heidenau als erste Kommune in Sachsen einen speziellen Fachtag zum Thema »Bildungswege erfolgreich gestalten«. Die Kommune will hier besonders das bestehende Problem der Schulverweigerer in die Hand nehmen. Auch soll die enge Zusammenarbeit, begleitet durch unseren Landespräventionsrat, Heidenau nicht nur grundsätzlich mehr Sicherheit bringen, sondern auch lebenswerter machen – das gilt ebenso für unsere Jugend.«

Die Stadt Heidenau ist nunmehr die sechste Kommune, die sich der Landesstrategie ASSKomm im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge anschließt. Mithilfe der umfassenden Sicherheitsanalyse, begleitet durch »ASSKomm« soll besonders die vorherrschende Problematik der Schulabstinenz angegangen werden. Insbesondere nach der Schulpflichtaussetzung in Zeiten der Pandemie beklagten Eltern, Schulen und Kommunen die zunehmende Schulverweigerung.

Der Heidenauer Bürgermeister Jürgen Opitz freut sich auf die künftige Zusammenarbeit: »Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung soll die bereits bestehende gute Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Dresden unterstreichen. Dazu werden gemeinsame Maßnahmen und Aktionen mit dem Landespräventionsrat Sachsen und vielfältigen Akteuren in Heidenau kommen. Unterstützung erwarte ich besonders bei Projekten, die die Themenbereichen Schule, Sozialarbeit, Freizeit und Sicherheit zum Inhalt haben.«

Polizeipräsident Lutz Rodig ergänzt: »Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Heidenau und der Polizeidirektion Dresden wird die gemeinsame Präventionsarbeit weiter vorangetrieben. Sie ist damit ein Zugewinn für die Sicherheit der Menschen in der Region. Vor allem wird damit das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger erhöht. Daher freut es mich besonders, dass mit der Unterzeichnung nunmehr auch meine alte Heimatstadt der ASSKomm-Familie beigetreten ist.«

Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«

Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auch auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz Sichere Sächsische Kommunen hat der Landespräventionsrat Sachsen bereits über 140 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (64) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 34 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden. 53 Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, 47 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse in Gang gesetzt und 25 Sicherheitsanalysen durchgeführt.

Für die Umsetzung der individuellen Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Handlungsfelder, die präventiv bearbeitet werden sollen, sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungsstrategien entwickeln, welche an den Ursachen der genannten Symptome ansetzen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg und Flöha, aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz. »ASSKomm« bietet Sicherheitsanalysen sowie Coaching und unterstützt auch Aus- und Fortbildung – u. a. das Programm »Beccaria – Fachkraft für Kriminalprävention« oder das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend).

Weitere Informationen sind unter www.asskomm.de abrufbar.


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