Kulturdenkmal mit Zukunft: Sächsisches Denkmalgeld für Villa Falck

In Zwickau gibt es heute viele lachende Gesichter zu sehen: Aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen erhält die Eigentümerin der Villa Falck, die Mafefra GbR, einen Förderbescheid über 115 165 Euro. Staatsminister Thomas Schmidt hat diesen heute (17. August 2023) übergeben. Es ist die zweite Charge einer bereits 2022 gestarteten Förderung. Damit kann die Renovierung des einzigartigen Denkmals nun in großen Schritten weitergehen.

Mit den Geldern soll der vorhandene Wendelstein saniert sowie die Raumfluchten des ersten Stocks restauriert werden. Ebenso steht eine Konservierung und Präsentation der noch vorhandenen historischen Tapeten an. Die Mafefra GbR selbst investiert 77 000 Euro.

Staatsminister Thomas Schmidt sagte vor Ort: »Über dieses Vorhaben freue ich mich ganz besonders, weil es zeigt, wie mit Initiative und Begeisterung aus einem fast schon verlorenen Objekt wieder ein Juwel werden kann, das nicht nur den Stolz seines Bauherrn wieder sichtbar macht, sondern das außerdem auch eine neue würdige Nutzung erhält. Einer der Glücksfälle, ohne den die Denkmalpflege nicht auskommt!«

Das Anwesen wurde im Jahre 1875 durch den bedeutenden Zwickauer Baumeister Franz Hermann Wolf entworfen, unter dessen Leitung errichtet und im November 1876 bereits an den Bauherren Guts- und Kohlewerksbesitzer Carl Gottlieb Falck übergeben. Von besonderer gestalterischer Bedeutung ist die wunderschöne Hauptfassade. Im Inneren hat sich die ursprüngliche hochwertige Innenausstattung, wie z. B. Treppenhaus, Stuckdecken, teilweise Seidenwandbespannungen und Holzvertäfelungen, erhalten. Der Entwurf, die ursprüngliche Raumaufteilung, die Innenausstattung und das äußere Erscheinungsbild dokumentieren in eindrucksvoller Weise einen prächtigen Villenbau von hochherrschaftlichen Charakter, für den es in Zwickau nur wenig vergleichbare Beispiele gibt.

Die Förderung durch das Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen komplettiert weitere Förderungen, mit denen der Freistaat die Villa Falck bereits unterstützt hat. Beispielsweise bekam die Eigentümerin schon Fördermittel aus dem Programm »Dächer dicht« in Höhe von 277 537 Euro für die Dacherneuerung und Deckenertüchtigung. Weitere 180 000 Euro sind aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen im Jahr 2022 geflossen (erste Charge). Mit diesen Geldern wurden Maßnahmen der Innensanierung realisiert, z. B. Parkettarbeiten, Fensteraufarbeitung, Stuckarbeiten.

Hintergrund:
Ob Stadt oder Land – der Erhalt seiner über 100 000 Kulturdenkmale liegt dem Freistaat sehr am Herzen. Sie sind zum einen relevante Standortfaktoren, zum anderen ist Denkmalpflege ein wichtiger Arbeitgeber für das qualifizierte regionale Handwerk. Im Doppelhaushalt 2023/2024 wurden die Mittel für den Denkmalschutz auf rund 30 Millionen Euro jährlich erhöht.