Einmaliges Modellprojekt »Soziale Orte« ist sachsenweite Erfolgsgeschichte

18.08.2023, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sozialministerin Petra Köpping: »Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht, wenn sich alle gemeinsam für ein Ziel einsetzen«

Mit dem heutigen Projektbesuch bei der »Alten Schule Beiersdorf« in Grimma endet vorerst die Sommertour von Sachsens Sozialministerin Petra Köpping zu den »Sozialen Orten«. Seit dem Sommer 2021 konnten in Sachsen mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch das Sozialministerium bisher 38 dieser »Sozialen Orte« bewilligt werden. Damit wurden zentrale Treffpunkte und Orte der Begegnung innerhalb einer Stadt oder Gemeinde, vor allem im ländlichen Raum, geschaffen, um das Gemeinwesen und Gemeinsinn zu fördern.

Petra Köpping, Staatsministerin für Gesellschaftlichen Zusammenhalt: »Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht, wenn sich alle gemeinsam für ein Ziel einsetzen. »Soziale Orte« stärken den Zusammenhalt in der Kommune und damit auch in der Gesellschaft – generationenübergreifend, offen, niedrigschwellig und nicht zielgruppenspezifisch läuft dieses in Deutschland einmalige Modellprojekt. Ich konnte mich bei meinen zahlreichen Besuchen vor Ort im Rahmen meiner Sommertour und in den vielen Gesprächen mit Projektverantwortlichen sowie Aktiven einmal mehr davon überzeugen, wie wichtig es ist, wieder einen gemeinsamen Treffpunkt im Ort zu schaffen. Oftmals ist dies die Initialzündung für ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir können so den Menschen einen Raum für Austausch und Kennenlernen bieten. Die Ideen sind ganz unterschiedlich, das kann gemeinsames gärtnern sein, Kulturabende oder auch gemeinsame Aktivitäten von Jugendlichen. Natürlich muss vor Ort der Funke auch überspringen, müssen sich Aktive zusammenfinden, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Ich durfte in den vergangenen Wochen und Monaten erleben, wie viel Engagement vorhanden ist und deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die sich für ihre Gemeinschaft im Ort einsetzen und mit Hilfe unserer Förderung etwas in ihrem Ort bewegen.«

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Sozialministerin Petra Köpping in der Zeit vom 7. bis 18. August fünf geförderte »Soziale Orte«:

Kulturbahnhof Bad Düben

Der Kulturbahnhof Bad Düben soll in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Delitzsch Eilenburg Anlauf- und Austauschpunkt für alle Menschen der Stadt sein. Begegnungen und gemeinsame Projekte stehen im Vordergrund der Aktivitäten. Auch sollen eigene Projekte aus der Gemeinwesenarbeit heraus entwickelt werden. Dieses Vorhaben wird mit 282.000 Euro für 3 Jahre gefördert.

»BürgerInnengarten« Großpösna

Der Botanische Garten soll in Trägerschaft des Soziokulturellen Zentrums Kuhstall e.V. zu einem »BürgerInnengarten« ausgebaut und etabliert werden. Ein solches Angebot des sozialen Miteinanders gibt es bisher in der Gemeinde Großpösna noch nicht. Künftig werden hier zufällige Begegnungen ermöglicht, beispielsweise im »Café im Garten«, aber auch ein breites Kulturangebot wird vorgehalten. Dieses Vorhaben wird mit 62.554 Euro für 2 Jahre gefördert

»Begegnungsstätte Pavillon im Grünthal«, Lichtenstein

Der Verein »Werkstatt Zukunft Lichtenstein« hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen ehemaligen Pavillon der 1. Sächsischen Landesgartenschau 1996 zu revitalisieren und als Begegnungsstätte zu nutzen. Künftig sollen hier dauerhaft ganzjährig alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit zum Treffen und Austauschen erhalten. Außerdem ist die Etablierung des Ortes als Teil des Wander- und Radtourismus in der unmittelbaren Gegend geplant. Dieses Vorhaben wird mit 45.000 Euro für 2 Jahre gefördert.

»Bürgerpark Grünau« Leipzig

Inmitten von Leipzig-Grünau, einem der größten Plattenbaugebiete Ostdeutschlands liegt ein fast vergessener Park – der Robert-Koch-Park. Der Trägerverein Haus Steinstraße möchte das Potential des Parks mit seinen Gebäuden nutzen, um den lebenswerten Stadtteil zu unterstützen. Es soll ein Ort der Vielfalt entstehen, der in den Stadtteil hineinwirkt und mit dem sich die Bürgerinnen und Bürger identifizieren können. Dieses Vorhaben wird mit 150.000 Euro für 3 Jahre gefördert.

»Alte Schule Beiersdorf« Grimma

Das Leben im Dorf für Jung und Alt attraktiver zu gestalten, dieses Ziel verfolgen der Heimatverein Beiersdorf e. V. Damit dies gelingt, soll die »Alte Schule« als Dorfgemeinschaftshaus dienen und zentraler Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger werden. Außerdem ist den Initiatoren wichtig, dass die örtlichen Vereine hier Räumlichkeiten finden und somit regelmäßige Treffen möglich sind, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und das Dorfleben zu bereichern. Dieses Vorhaben wird mit 131.511 Euro für 2 Jahre gefördert.

Hintergrundinformation:

Im Sommer 2021 hat das Kabinett die gemeinsame Förderrichtlinie des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und des Sozialministeriums »Orte des Gemeinwesens« mit den beiden Teilprogrammen »Soziale Orte« und »Orte der Demokratie« beschlossen. Für die »Sozialen Orte« sind im aktuellen Doppelhaushalt 2023/24 pro Jahr jeweils vier Millionen Euro eingeplant.

Die Förderung legt einen Schwerpunkt auf den ländlichen Raum und auf benachteiligte Stadtteile: Gefördert werden Soziale Orte und Orte der Demokratie in Gemeinden mit weniger als 40.000 Einwohnern oder mit einem konkreten, bedarfsorientierten Stadtteilbezug.

Es wird die Schaffung, in Ausnahmefällen auch die Weiterführung oder die Erneuerung von »Sozialen Orten« mit Personal- und Sachkosten finanziert. Wenn es zum Aufbau oder der Weiterführung eines »Sozialen Ortes« unbedingt nötig ist, sind auch bauliche Investitionskosten für »Soziale Orte« bis zu einer Höhe von 50.000 Euro förderfähig. Der Fördersatz beträgt regelmäßig 90 Prozent, in ganz besonders gelagerten Ausnahmefällen ist eine Vollfinanzierung möglich. Eigenmittel bzw. Eigenleistungen sollen erbracht werden, da auch durch Eigenleistungen das Engagement des lokalen Gemeinwesens belegt wird.

Mit den Orten des Gemeinwesens sollen gemeinnützige Vereine, Verbände oder Gesellschaften, aber auch Kommunen gefördert werden. Gemäß aktueller Bekanntmachung können Maßnahmen mit einer maximalen Dauer von bis zu einem Jahr bewilligt werden.

Bisher wurden durch die Sächsische Aufbaubank (SAB) 38 Projekte als »Soziale Orte« bewilligt.

Weitere Informationen: https://www.sms.sachsen.de/soziale-orte.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de

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