Staatsministerin Barbara Klepsch spricht beim Dankgottesdienst für Dr. Eberhard Burger und Prof. Ludwig Güttler in der Frauenkirche Dresden
25.08.2023, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch nimmt an diesem Sonnabend (26. August 2023) am Dankgottesdienst für Dr. Eberhard Burger und Prof. Ludwig Güttler in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden teil. Aus Anlass ihrer 80. Geburtstage wird die Stiftung Frauenkirche Dresden in dem Dankgottesdienst das maßgebliche Wirken beider Persönlichkeiten beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche würdigen. Es predigt Altbischof Bohl. Staatsministerin Barbara Klepsch, die Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden Annekatrin Klepsch und der Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Frauenkirche Dresden Joachim Hoof sprechen Grußworte.
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch betont: »Die Frauenkirche Dresden besitzt nicht nur für Sachsen eine große Bedeutung, sondern besitzt eine internationale Strahlkraft als Symbol für den Frieden, was besonders heute wichtiger ist denn je. Ohne das unermüdliche und außergewöhnliche Engagement von Dr. Eberhard Burger und Prof. Ludwig Güttler wäre der Wiederaufbau der Kirche nicht möglich gewesen. Dafür danke ich beiden Persönlichkeiten von ganzem Herzen. Mit einer inneren Verbindung zur Frauenkirche haben sie unglaubliche Kräfte für den Wiederaufbau und für die Spendensammlung entwickelt. Der Freistaat Sachsen und die Menschen hier haben Eberhard Burger und Ludwig Güttler unglaublich viel zu verdanken«.
»Dr. Eberhard Burger und Prof. Ludwig Güttler sind als Wieder-Erbauer auf ihre je ganz eigene Weise Gesichter und Botschafter nicht nur der Frauenkirche, sondern Dresdens und Sachsens geworden. Der eine baute mit Tönen, der andere mit Steinen. Beide wurden dabei inspiriert und getragen von Glaube und Geduld« erklärt Joachim Hoof, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Frauenkirche Dresden. Ihr Wirken habe eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft geschlagen: »Eberhard Burger und Ludwig Güttler haben das bauliche und inhaltliche Fundament der wiederaufgebauten Frauenkirche und unserer Stiftung mit gelegt. Dafür kann ich nicht genügend Dank sagen. Generationen werden daraus Inspiration ziehen.«
Am 13. Juni feierte Prof. Ludwig Güttler seinen 80. Geburtstag, am 26. Juli Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Eberhard Burger. Der Musiker und der ehemalige Baudirektor gelten als prägende Persönlichkeiten im Prozess des Wiedererstehens der Dresden Frauenkirche.
Die Predigt im Gottesdienst hält Altbischof Jochen Bohl, von 2004 bis 2015 Vorsitzender des Stiftungskuratoriums und seit 2018 Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft der Frauenkirche. Die Liturgie gestaltet Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt. Die musikalische Rahmung obliegt Helmut Fuchs (Trompete) und Prof. Thomas Lennartz (Klavier).
Der Gottesdienst steht allen Interessierten offen. Einlass ist ab 17:30 Uhr über Eingang F.
TERMINHINWEIS
Sonnabend, 26. August 2023; 18:00 Uhr
Dankgottesdienst in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden
Hinweis für Medienvertreterinnen und -vertreter:
Der Gottesdienst ist presseoffen, um vorherige Anmeldung wird gebeten:
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ÜBER DIE BEIDEN PERSÖNLICHKEITEN
Eberhard Burger
1943 als viertes Kind in Berlin geboren, erlebte Eberhard Burger das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Nachkriegswirren zunächst in Penig und Halle mit, ehe er 1951 nach Dresden kam. Die im Herzen der Stadt in Trümmern liegende Frauenkirche wurde zu einer prägenden Kindheitserinnerung. Nach dem Abitur, das er in Riesa ablegte, kehrte er für ein Studium des Konstruktiven Ingenieurbaus nach Dresden an die Technische Universität zurück, das er 1968 abschloss. Zunächst als Bauleiter, Technischer Leiter und Lehrbeauftragter tätig, wechselte er 1980 zur Evangelischen Landeskirche, wo er den Bau von Kirchgemeindezentren, Pfarrhäusern und auch den Wiederaufbau der Dresdner Dreikönigskirche verantwortete.
Nach sechs Jahren als Domherr des Wurzener Domkapitels übernahm er 1992 die Aufgabe als Baudirektor für den Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden. Unter seiner Leitung wurde die nach historischem Vorbild wiederaufzubauende Kirche unter Einhaltung des Kostenrahmens vorfristig fertig gestellt, sodass sie am 30. Oktober 2005 geweiht werden konnte. Als Sprecher der Stiftungsgeschäftsführung, der er seit 2001 war, nahm Eberhard Burger zudem prägenden Einfluss auf die Ausgestaltung des neuen Lebens in der Frauenkirche. 2007 schied Eberhard Burger aus der Geschäftsführung aus und wechselte in den Stiftungsrat der Stiftung Frauenkirche Dresden, in dem er sich bis 2017 engagierte. Seither ist er der Stiftung als Ehrenkurator verbunden.
Seine Verdienste wurden u.a. im Februar 2006 von der TU Dresden mit der Ehrendoktorwürde der Fakultät Bauingenieurwesen (Dr. E.h.), im März 2006 von der Landeshauptstadt Dresden mit der Ernennung zum Ehrenbürger und 2007 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Coventry (Dr. h.c.) gewürdigt. Im gleichen Jahr erhielt Eberhard Burger das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und wurde vom englischen Königshaus zum Officer of the Order of the British Empire ernannt.
Ludwig Güttler
Sein Trompetenspiel machte ihn einst berühmt, doch darüber hinaus machte er sich weltweit auch einen Namen als Dirigent, Musikforscher und Festivalgründer. Viele Menschen kennen und schätzen Ludwig Güttler überdies als unermüdlichen Fürsprecher und Unterstützer zunächst des Wiederaufbaus und später der Ausgestaltung des musikalischen Lebens der Dresdner Frauenkirche.
Geboren 1943 im erzgebirgischen Sosa, lernte er Klavier, Flöte und Cello, ehe er sich der Trompete zuwandte. Ausgebildet in Leipzig und zunächst als Orchestermusiker tätig, begann Ludwig Güttler schon während dieser Zeit seine internationale Musikerkarriere. Weltweit konzertierte er als Solist, Kammermusiker und Dirigent. Über drei Jahrzehnte galt sein Forschergeist und musikalisches Wirken der Wiederbelebung der sächsischen Hofmusik des 18. Jahrhunderts.
Als 24-jähriger erlebte Ludwig Güttler 1968 in Leipzig die Sprengung der Universitätskirche mit, was ihn nach eigener Aussage »betroffen und wütend« gemacht habe. In ihm wuchs die Überzeugung, dass Kirchen nicht in Trümmern liegen dürfen und so engagierte er sich stark für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Im November 1989 wurde er Sprecher der Bürgerinitiative und war Mitverfasser des »Rufs aus Dresden«. 1990 übernahm er den Vorsitz der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden e. V., stand der Nachfolgeorganisation von 2003 bis 2018 vor und ist seither ihr Ehrenvorsitzender.
Für sein Engagement beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche wurde Ludwig Güttler u. a. 2007 von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. 2005 wurde ihm die Sächsische Verfassungsmedaille und 2007 der Orden »Officer of the Order of the British Empire« verliehen.