Prävention beginnt auf kommunaler Ebene: »ASSKomm« hat sich zur dritten Fachtagung in Dresden getroffen

14.09.2023, 14:47 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sich zu Themen der kommunalen Präventionsarbeit und Sicherheit auszutauschen: Dieser Einladung folgten heute rund 230 Interessierte aus sächsischen Kommunen, der Bundes- und Landespolizei, freien Trägern und Vereinen sowie bundesweiter Initiativen und haben sich zum dritten Fachtag der Allianz Sichere Sächsische Kommunen (»ASSKomm«) in Dresden getroffen. Die Referenten – vom Sachbearbeiter bis hin zum Oberbürgermeister – sind aus über 80 Kommunen in die Landeshauptstadt gereist. Gut ein Viertel der vortragenden Experten hat einen polizeilichen Hintergrund.

Staatssekretär Dr. Frank Pfeil: »Die Allianz Sichere Sächsische Kommunen ist ein lebendiges Netzwerk, das von partnerschaftlicher Zusammenarbeit getragen wird. In den vergangenen Jahren haben wir gesehen, wie »ASSKomm« von einer Idee zu einem Erfolgsmodell gewachsen ist, das den Städten und Gemeinden ermöglicht, wirksame Präventionsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Das Fundament des Netzwerks ist der regelmäßige Austausch zwischen den Verantwortungsträgern der 54 Kommunen, dem Landespräventionsrat und den Sicherheitskräften. Seit 2019 arbeiten diese engagierten Menschen auf eine große Vision hin: »ASSKomm« zu einer landesweiten Plattform für Prävention und Sicherheit zu machen. Dabei wird sie der Freistaat nicht nur finanziell, sondern vor allem auch inhaltlich unterstützen. Gelingt uns das, hat Sachsen die besten Voraussetzungen, um eine der attraktivsten Regionen Europas zu werden.«

Anja Herold-Beckmann, stellv. Geschäftsführerin des Landespräventionsrates ergänzt: »Mit weit über 200 Teilnehmenden und Mitwirkenden vor allem aus Kommunalverwaltungen zeigt sich das große Interesse für kommunale Prävention. Und damit auch die Bereitschaft, die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl für die Bürgerinnen und Bürger aufzuwerten. Die Palette an Themen zeigt, wie viele Aufgaben mittlerweile durch die einzelnen Kommunen abgedeckt oder berücksichtigt werden müssen. Das gelingt nur, wenn die Verwaltungen von den Erfahrungen anderer Kommunen profitieren können. »ASSKomm« hat sich dafür als hervorragendes Instrument erwiesen.«

Am heutigen Fachtag nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an insgesamt 17 Vorträgen und Workshops teil. Die verschiedenen Themen zeigten eben jene große Brandbreite auf, mit denen sich die kommunale Prävention im Rahmen von »ASSKomm« beschäftigt. Einige Vorträge behandelten:

Präventive Strategien zum Schutz von kommunalen Amts- und Mandatsträgern: Wie Lokalpolitiker mit dem gestiegenen Gewaltpotenzial in der Gesellschaft umgehen sollen
Bürgerbeteiligung: Wie Einwohner an Entscheidungen in ihren Gemeinden teilhaben können
Extremismusprävention: Was gegen Rechts- und Linksextremismus auf kommunaler Ebene getan werden kann
Bürgerkommunikation über soziale Netzwerke im Internet: Wie Einwohner mit der Verwaltung niederschwellig in Kontakt treten können
Videoschutz im öffentlichen Raum: Was rechtlich möglich ist – und was nicht
Sozialraum- und Bedarfsanalysen: Wo bestehen die größten Baustellen im sozialen Gefüge vor Ort?
Verkehrssicherheitsarbeit: Wie sich Bürger an Bahnhöfen und Verkehrsachsen wieder sicherer fühlen können

Nach Abschluss der Veranstaltung konnte das Team von »ASSKomm« auf zahlreiche positive Rückmeldungen zurückblicken. Nun wird von den Organisatoren mit Zuversicht auf die bevorstehende 4. Fachtagung im Jahr 2025 geblickt. Bis dahin lautet das Ziel, die sächsische »ASSKomm«-Gemeinschaft sowohl qualitativ als auch quantitativ auszubauen. Weitere Informationen erhalten Sie unter https://www.asskomm.de

Hintergrundinformationen

Der Landespräventionsrat (LPR) leistet mit seiner Geschäftsstelle und den Partnern in den Landkreisen und Kommunen Pionierarbeit im Bereich der vorsorgenden Maßnahmen. Ziel ist, die Sicherheit und Lebensqualität der Menschen in Ihren Gemeinden nachhaltig zu erhöhen. Durch die Einführung von »ASSKomm« wird diese Arbeit seit 2019 koordiniert und öffentlichkeitswirksam weiterentwickelt.
Im Laufe dieser vier Jahre ist ein Netzwerk entstanden, in dem sich von der kreisfreien Stadt bis hin zur kleinen Flächenkommune im ländlichen Raum ein partnerschaftliches Miteinander entwickelt hat. Besonders der Erfahrungsaustausch im Rahmen von Vernetzungstreffen und die Begleitung durch den LPR wird von den Kommunen als großer Mehrwert wahrgenommen. Dadurch sind vielerorts bereits Präventionsstrategien entwickelt und diese in konkreten Projekten umgesetzt worden. Über den LPR konnten bereits 144 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten werden. Ein Drittel dieser Gemeinden arbeitet seitdem eng mit »ASSKomm« zusammen. In 37 Kommunen hat sich ein Kommunaler Präventionsrat gebildet oder ist reaktiviert worden. Dazu kamen 54 Kooperationsvereinbarungen, 50 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse und 25 Sicherheitsanalysen vor Ort.

Der Freistaat Sachsen stellt für die Arbeit des LPR – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Aufbau kommunaler Präventions-Netzwerke – im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise die Koordinierungsstellen für die Kommunalen Präventionsräte, das Wirken gegen Sachbeschädigungen durch Graffiti, die Vermüllung von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus oder Drogenmissbrauch. Hier soll durch die Netzwerke frühzeitig angesetzt werden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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