»Ein Vorbild für ziviles demokratisches Engagement«: Demokratieministerin Katja Meier gratuliert zum zehnten Ostritzer Friedensfest
15.09.2023, 12:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am heutigen Tag der Demokratie feiert die Initiative Ostritzer Friedensfest ihr zehntes Friedensfest. Demokratieministerin Katja Meier gratuliert den Mitgliedern der Initiative und würdigt das Engagement aller Beteiligten in und um Ostritz für eine offene und tolerante Gesellschaft als beispielgebend für ganz Sachsen:
»Ostritz ist ein Vorbild für ziviles demokratisches Engagement im ganzen Land. Seit fünf Jahren setzt sich ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Politik und Verwaltung, Bürgerinnen und Bürgern in Ostritz gemeinsam für ein friedliches und vielfältiges Miteinander ein. Bereits zehnmal haben sie Flagge gegen rechts gezeigt. Sie lassen sich nicht einschüchtern von Hetzern und Extremisten, sondern schaffen Räume, in denen sich Menschen angst- und gewaltfrei für den Erhalt unserer Demokratie einsetzen können. Dieses Beispiel sollte Schule machen in Sachsen. Wenn demokratiefeindliche Kräfte im Freistaat starken Zuspruch erleben, brauchen wir noch viel mehr solcher Räume, mehr mutiges Engagement, mehr Hinschauen und Benennen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus statt Schulterzucken und weitermachen wie bisher. Eine lebendige Demokratie braucht ein vielfältiges Miteinander und eine konstruktive Streitkultur, in der wir unsere Differenzen auf Augenhöhe und mit Respekt voreinander austragen. Davon wünsche ich mir wieder mehr in Sachsen. Ostritz zeigt uns, wie das geht.«
Das Ostritzer Friedensfest entstand als demokratisches Engagement gegen antidemokratische Kräfte: Vom 20. bis 22. April 2018 versammelten sich 1.100 Rechtsextreme in der Oberlausitzer Kleinstadt, um am »Schild und Schwert«-Festival teilzunehmen. Mit ihrem Friedensfest traten die Bürgerinnen und Bürger von Ostritz ein für Empathie, Demokratie und Weltoffenheit. Zu den Beteiligten gehören das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal, ein ehrenamtliches Organisationsteam und die Stadt Ostritz. Das Bündnis wird zusätzlich getragen von zahlreichen Stiftungen, Vereinen, Verbänden, Kirchen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Gewerkschaften, Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden und engagierten Privatpersonen. Seit 2018 hatte das Festival zehnmal stattgefunden.
Seit September dieses Jahres und bis Ende 2025 fördert das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) die Stadt Ostritz im Rahmen der Förderrichtlinie »Bürgerbeteiligung« mit dem Projekt »Modellregion Bürgerbeteiligung - für eine selbstbewusste Stadtgesellschaft« mit Mitteln in Höhe von rund 120.000 Euro. Das Projekt hat zum Ziel, die Rahmenbedingungen für Beteiligung in den beteiligten Kommunen zu verbessern. Zusätzlich wollen Verwaltung, Bürgermeister, Gemeinderäte und Jugendliche in einer Regionalkonferenz der Frage nachgehen, wie Jugendliche stärker in sie betreffende politischen Entscheidungsprozesse eingebunden werden können.