Präventionskampagne »HÖR‘ GENAU HIN!« startet
16.10.2023, 14:06 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Schwerpunkt Telefon- und Messenger-Betrug
Oktober 2023 in Dresden-Neustadt
Frau überwies etwa 55.000 Euro an Betrüger
Unbekannte haben eine Frau (52) in den vergangenen Monaten um etwa 55.000 Euro betrogen.
Sie nahmen über einen Messenger-Dienst Kontakt zu der 52-Jährigen auf und erschlichen sich ihr Vertrauen. Dann forderten sie die Frau mehrfach auf, Geld unter anderem für angebliche Hotel- und Krankenhauskosten auf ein türkisches Konto zu überweisen. Später erkannte die 52-Jährige, dass sie betrogen worden war und informierte die Polizei.
Oktober 2023 in Radebeul
Frau am Telefon betrogen
Ein Unbekannter hat am Mittwoch eine Radebeulerin (30) per Telefon um 1.450 Euro betrogen.
Der Täter rief bei der Frau an und gab an, dass ihr PayPal-Konto gehackt worden wäre. Um den Angriff abzuwehren, sollte die Frau mehrere Apps installieren und Käufe per PayPal durchführen. Zudem gelang es dem Täter, die 30-Jährige zu überzeugen, Internetgutscheinkarten in Geschäften zu kaufen und ihm die Codes zu übermitteln. Als die Frau wiederholt Gutscheine in einem Geschäft kaufen wollte, fiel das einer Mitarbeiterin auf und sie klärte die Betrogene auf und verständigte die Polizei.
Oktober 2023 in Ebersbach
Frau um mehr als 1.900 Euro betrogen
Unbekannte haben eine Frau (63) mit der WhatsApp-Masche um mehr als 1.900 Euro betrogen.
Sie schrieben ihr eine Nachricht, in der sie sich als Tochter ausgaben, die eine neue Telefonnummer hätte. Dann brachten die Täter die 63-Jährige dazu, mehr als 1.900 Euro zu überweisen. Erst später erkannte die Frau den Betrug und informierte die Polizei.
Das sind nur drei Polizeimeldungen der letzten Tage, bei denen es um Telefonbetrug geht. Zu dem hohen finanziellen Verlust der Opfer kommt die große psychische Belastung. Häufig schämen sich die Opfer sehr und fühlen sich mitschuldig, weil sie auf diesen Betrug hereingefallen sind. Doch es kann jeden treffen. Gerade beim Messenger-Betrug, eine abgewandelte Form des klassischen Enkeltricks, haben die Täter neben Senioren auch jüngere Opfer im Blick.
Die unterschiedlichen Begehungsweisen der Täter, die Ausprägungen der Taten sowie die beträchtlichen Schadenssummen machen es aus Sicht der sächsischen Polizei erforderlich, diesem Kriminalitätsphänomen mit einer landesweiten Kampagne entgegenzuwirken.
Ziel der Präventionskampagne »HÖR‘ GENAU HIN! Telefonbetrug kann jeden treffen.« ist die Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung. Insbesondere Senioren und ihr Umfeld sollen sich über die Gefahren am Telefon, über gängige Betrugsmaschen und deren Tatbegehungsweisen informiert fühlen und wissen, sich im Betrugsfall angemessen zu verhalten, um nicht Opfer dieser Straftat zu werden. Vorherrschendes Unverständnis für die Opfer und die Angst, Betrugsfälle der Polizei oder Angehörigen zu melden, sollen abgebaut werden.
Sonja Penzel, Präsidentin des LKA Sachsen: Mit unserer Kampagne wollen wir aber nicht nur die älteren Menschen und Senioren erreichen, wir brauchen aus polizeilicher Sicht hier dringend auch die Unterstützung von Angehörigen. Wir rufen Sie auf, Ihre Eltern und Großeltern für die Problematik zu sensibilisieren, denn jedes Opfer von Telefonbetrug ist eines zu viel!
Die Kampagne zum Telefonbetrug startet am 16. Oktober 2023.
Gemeinsam mit künftigen Netzwerk- und Kooperationspartnern werden über den Kampagnenzeitraum von einem Jahr verschiedene Veranstaltungen und Maßnahmen entwickelt und durchgeführt, um gegen Betrug an vorrangig älteren Menschen aufzuklären.
Auf der Themenseite auf der Homepage von Polizei Sachsen finden Sie unter dem Link: www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug weitere ausführliche Angaben und Präventionstipps zu den jeweiligen Betrugsphänomenen und auch zu statistischen Angaben für Sachsen.