Tag des Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
19.11.2023, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsministerin Barbara Klepsch spricht bei der zentralen Feierstunde zum Volkstrauertag im Sächsischen Landtag
Am Volkstrauertag, dem 19. November 2023, wird bundesweit mit zahlreichen Veranstaltungen den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaften gedacht. Bei der zentralen Sächsischen Feierstunde im Sächsischen Landtag hält Generalmajor Michael Hochwart, Kommandeur des Ausbildungskommandos des Heeres, die Gedenkrede. Das Totengedenken spricht Landtagspräsident Matthias Rößler. Als Vertreterin der Staatsregierung nimmt Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, an der Feierstunde teil und spricht ein Grußwort. Veranstalter der Feierstunde im Sächsischen Landtag ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Sachsen.
Staatsministerin Barbara Klepsch: »Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft führt uns vor Augen, welchen unermesslich hohen Preis bewaffnete Konflikte und Diktaturen uns abverlangt haben – und noch immer abverlangen. Auch heute noch gibt es unendliches Leid, wenn ich an die Kriege in Nahost oder in der Ukraine denke. Kriege haben unseren Kontinent verwüstet. Kriege zerstören Länder, Städte, Häuser. Kriege zerstören Menschen, und sie zerstören allzu oft auch die Menschlichkeit und die Seelen der Überlebenden. Heute sind die äußeren Wunden der beiden Weltkriege geheilt. Die Narben aber bleiben sichtbar, denn Kriegsgräberstätten gibt es überall in unserem Land. Es ist gut und richtig, dass die Namen der gefallenen Soldaten dort bewahrt werden. Denn Trauer braucht Namen«, so Barbara Klepsch. »Auf vielen dieser Friedhöfe liegen aber nicht nur Soldaten, sondern auch Frauen, Männer und Kinder aus der Zivilbevölkerung, die der Gewalt zum Opfer fielen. Der Volkstrauertag mahnt uns, auch ihr Andenken zu bewahren. Deshalb denken wir heute auch an die zivilen Opfer der Kriege in Europa.«
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. betreut und unterstützt Privatpersonen und öffentliche Stellen in Fragen der Kriegsgräberfürsorge. Zudem ist er Träger der politisch-historischen Bildung und unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.
In Sachsen erinnert zudem die Stiftung Sächsische Gedenkstätten an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Sie erschließt und bewahrt historische Orte politischer Gewaltverbrechen und politischen Unrechts im Freistaat Sachsen und gestaltet sie als Orte historisch-politischer Bildung. Staatsministerin Barbara Klepsch ist Stiftungsratsvorsitzende.
Der Volkstrauertag wird in Deutschland jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Bundesweit wird mit Veranstaltungen, Gottesdiensten sowie auf Friedhöfen und Gedenkorten an die Kriegstoten und die Opfer von Gewaltherrschaft in allen Nationen gedacht. Der Volkstrauertag ist ein "stiller Feiertag." Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden wehen auf Halbmast, Tanz- und Musikveranstaltungen sind nur mit Einschränkungen erlaubt.