Radeberg stellt sich gemeinsam mit »ASSKomm« in der Prävention neu auf
18.12.2023, 17:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Landespräventionsstrategie »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« (»ASSKomm«) zielt darauf ab, unter anderem durch vorbeugende Gewalt- und Vandalismusprävention und der damit verbundenen Reduzierung von Kriminalität innerhalb der Kommunen zu einem starken Miteinander im gesamten Freistaat und darüber hinaus beizutragen. Heute hat sich Radeberg als nunmehr 56. Kommune in Sachsen diesem breit aufgestellten Präventionsnetzwerk angeschlossen.
Im Beisein von Staatssekretär Dr. Frank Pfeil haben heute der Radeberger Oberbürgermeister Frank Höhme, Polizeipräsident Manfred Weißbach, Leiter der Polizeidirektion Görlitz, und Sven Forkert, Geschäftsführer des Landespräventionsrats, die hierfür notwendige Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Staatssekretär Dr. Frank Pfeil: »Radeberg hat mit seiner AG »Schulwegsicherheit« schon einiges auf den Weg gebracht, um Verkehrsunfällen vorzubeugen und den Weg zu Schule für die Kinder sicherer zu gestalten. Das ist klassische Präventionsarbeit. Mit »ASSKomm« steht Radeberg ein ganzer Instrumentenkoffer an Möglichkeiten offen. Durch den überregionalen Erfahrungsaustausch entsteht ein dynamischer Präventionsprozess. Neben einer durchdachten Strategie ist selbstredend auch ein gutes soziales Klima innerhalb der Kommune erfolgsentscheidend. Wichtig ist hierbei, besonders unsere Jugend aktiv mit einzubinden. Radeberg hat hier bereits wirklich gute Ansätze.«
Mit Radeberg verstärkt neben Hoyerswerda nun die zweite Großkommune und mithin die vierte Kommune im Landkreis Bautzen die kommunale Präventionsarbeit durch die Kooperation mit »ASSKomm«.
Oberbürgermeister Frank Höhme ergänzt: »Durch die Zusammenarbeit von Polizei, Landespräventionsrat und der Stadt Radeberg soll Kriminalität in Radeberg reduziert werden, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung wachsen sowie das Gemeinwesen gestärkt werden. Ich freue mich sehr, dass wir der Prävention in Radeberg heute mit dem Beitritt zur »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« einen Schub verleihen und dem Thema mithilfe eines Kommunalen Präventionsgremiums künftig Rahmen und Struktur geben.«
Polizeipräsident Manfred Weißbach: »Wir wollen, dass die Menschen in Sachsen auch weiterhin sicher leben können. Die Polizeidirektion Görlitz unterstützt dabei Initiativen aus der Gesellschaft, die uns diesem Ziel näherbringen. Jede nicht begangene Straftat steigert das Sicherheitsempfinden und das Lebensgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Kommunale Präventionsarbeit ist ein Baustein, der dabei hilft, Kriminalität in ihren Ansätzen zu bekämpfen. Sie muss daher dort ansetzen, wo die Menschen wohnen, arbeiten und leben. Dies ist der Ansatz der Landesstrategie »ASSKomm« und daher bin ich froh, nun auch die Stadt Radeberg im Kreis der »ASSKomm«-Kommunen begrüßen zu können. Die Polizeidirektion Görlitz steht der Stadt und ihrem Oberbürgermeister, Frank Höhme, auf dem eingeschlagenen Weg beratend und unterstützend zur Seite."
Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«
Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auch auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« hat der Landespräventionsrat Sachsen bereits über 144 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (66) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 40 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden.
56 Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, 50 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse in Gang gesetzt und 25 Sicherheitsanalysen durchgeführt.
Für die Umsetzung der individuellen Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Handlungsfelder, die präventiv bearbeitet werden sollen, sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungsstrategien entwickeln, die an den Ursachen der genannten Symptome ansetzen.
An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern, wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg und Flöha, aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz. »ASSKomm« bietet fachspezifische Vernetzung, Unterstützung bei Sicherheitsanalysen sowie handlungsorientiertes Coaching. Auch Aus- und Fortbildung – u. a. durch das Programm »Beccaria – Fachkraft für Kriminalprävention« oder das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A an der TU Chemnitz, berufsbegleitend) – werden angeboten.
Weitere Informationen sind unter www.asskomm.de abrufbar.