Ministerpräsident Kretschmer überreicht Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

26.01.2024, 13:22 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (26. Januar 2024) – Ministerpräsident Michael Kretschmer hat am Freitag weiteren Persönlichkeiten aus Sachsen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht - stellvertretend für den Bundespräsidenten.

Bei einer Feierstunde in der Sächsischen Staatskanzlei würdigte Kretschmer das herausragende Engagement der Geehrten für den Freistaat Sachsen und die Bundesrepublik: »Sie alle haben viel getan für unser Land. Sie haben sich in bewundernswerter Weise für andere eingesetzt und wichtige Dinge auf den Weg gebracht und bewegt. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken. Ihr Engagement ist beispielhaft und steht zugleich für die vielen, vielen Menschen bei uns im Freistaat, die sich ehrenamtlich einbringen, Verantwortung übernehmen und für ein gutes Miteinander in unseren Kommunen sorgen.«

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundespräsidenten verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Menschen geehrt, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Bereits am Mittwoch und Donnerstag hatte der Ministerpräsident den Orden an elf Frauen und Männer überreicht.

Geehrt wurden im Einzelnen:

Roland Geistert (Leipzig, OT Liebertwolkwitz)

Roland Geistert (73) hat mit seinem besonderen ehrenamtlichen Engagement viel zum Zusammenhalt in der Bürgerschaft und eine positive Entwicklung in seinem Heimatort Liebertwolkwitz beigetragen. Seit der Eingemeindung von Liebertwolkwitz nach Leipzig 1999 ist er Ortschaftsrat, seit 2014 Ortsvorsteher. Durch seinen Einsatz wurde unter anderem die Ausstattung der Bildungseinrichtungen verbessert. Wichtig ist ihm auch der Austausch mit der Partnergemeinde Pays des Herbiers in Frankreich. Zudem ist er Vorsitzender des Heimatvereins und spielt bei der Organisation des jährlichen Heimatfestes und des Festumzuges eine wichtige Rolle. Mehr als zwei Jahrzehnte stand er an der Spitze des Landungsinnungsverbandes Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk Sachsen und arbeitete darüber hinaus auch aktiv im erweiterten Vorstand des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik Deutschland mit.

Prof. Rainer Schade (Leipzig)

Prof. Rainer Schade (72) zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlern der Leipziger Kunstszene. Mit Leidenschaft und herausragendem ehrenamtlichen Engagement für den Verein Leipziger Jahresausstellung e. V. leistet er einen wichtigen Beitrag zum künstlerischen Angebot Leipzigs. Der Verein knüpft an eine unter anderem von Max Klinger 1912 begonnene Tradition an. Ziel ist es, bildende Kunst als wichtige Größe im sozialen Miteinander zu bewahren und die Tradition der bürgerlichen Kunstförderung fortzuführen. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Prof. Schade ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins und Organisator der vielbeachteten Ausstellungen. Es ist ihm gelungen, diese fest im Leipziger Kulturleben zu verankern und mit der Werkschauhalle der Baumwollspinnerei Leipzig einen festen Ausstellungsort zu finden.

Horst Wehner (Chemnitz)

Horst Wehner (71) wird für sein langjähriges engagiertes sozialpolitisches Wirken geehrt. Er gehörte 1989/1990 zu den Gründungsmitgliedern des Landesverbandes VdK Sachsen, der damit ein Teil des 1950 gegründeten Verbands der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands wurde. Im VdK in Sachsen war Horst Wehner in verantwortlichen Positionen tätig, zuletzt als Geschäftsführer. Seit 2010 ist er ehrenamtlicher Landesverbandsvorsitzender. Seine verschiedenen Funktionen –
unter anderem als Abgeordneter und Vizepräsident des Sächsischen Landtags sowie als Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen – nutzte er stets, um die Anliegen von Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen in den Mittelpunkt zu rücken. Akzente setzte er auch im kulturellen Bereich, unter anderem als Präsident des Sächsischen Chorverbands. Horst Wehner ist mehrfacher deutscher Meister im Rollstuhl-Tanzen und gibt auch damit immer wieder Mut und Zuversicht.

Prof. Dr. Ina Nitschke (Berlin)

Prof. Dr. Ina Nitschke (64) gilt als eine international anerkannte Spezialistin für Alterszahnmedizin und Prothetik und ist bis heute als Oberärztin an der Universität Leipzig tätig. Sie setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass das Fachgebiet Seniorenzahnmedizin in Deutschland mehr Beachtung findet und sich weiterentwickeln konnte. Notwendige strukturelle Veränderungen im gesetzlichen Gesundheitssystem und Änderungen für eine flächendeckende Ausbildung der Zahnmediziner in diesem Bereich ging sie frühzeitig an und konnte somit die Alterszahnmedizin und die für Pflegebedürftige entscheidend verbessern. Seit 1990 gehörte sie als Gründungsmitglied im Vorstand dem Arbeitskreis für Gerostomatologie e.V. an. Aus diesem ging mit ihrer Unterstützung die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) hervor – seit 2002 ist Prof. Nitschke als deren Präsidentin ehrenamtlich tätig.

Gunda Röstel (Flöha)

Gunda Röstel (62) engagiert sich in zahlreichen Ehrenämtern – sowohl im sozialen als auch im ökologischen Bereich. Die Managerin und einstige Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen ist unter anderem ständiger Gast des Vorstandes des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft und Vorstandsvorsitzende beim German Water Partnership e. V., einem von ihr mitgegründeten Netzwerk der deutschen Wasserwirtschaft. Seit 2020 ist sie Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat und im Rat für nachhaltige Entwicklung. Außerdem war sie bis 2023 Vorsitzende des Hochschulrates der TU Dresden und begleitete dabei mit Geschick und Verbindlichkeit auch die Einwerbung mehrerer Exzellenzcluster und die erfolgreiche Bewerbung als Exzellenzuni. Ihre Expertise ist auch in verschiedenen hochrangigen Expertenkommissionen gefragt. So war Gunda Röstel Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung und bringt sich seit 2019 ehrenamtlich im Innovationsbeirat Sachsen ein.

Hintergrundinformation:

Für den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland kann jeder Bürger und jede Bürgerin unter Angabe der Gründe verdienstvolle Personen für eine Ehrung anregen. Im Anschluss wird ein Ordensprüfungsverfahren in der Sächsischen Staatskanzlei eingeleitet. Dabei soll die Ordenswürdigkeit der vorgeschlagenen Person festgestellt werden. Wird diese anerkannt, übt der Ministerpräsident des Landes, in dem der Vorgeschlagene lebt, gegenüber dem Bundespräsidenten sein Vorschlagsrecht aus. Der Bundespräsident stützt seine Entscheidung auf die Prüfungsergebnisse der Bundesländer und nimmt Verleihungen nur im Konsens mit ihnen vor. Ein Vorschlagsrecht haben auch die deutsche Außenministerin für Ausländer oder Deutsche mit Wohnsitz im Ausland sowie die jeweiligen Bundesminister für ihren Zuständigkeitsbereich.

Hinweis für die Redaktionen: Nach Ende der Veranstaltung stellen wir im Medienservice zeitnah ein Gruppenbild mit den Geehrten bereit.
https://medienservice.sachsen.de/medien/medienobjekte


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de
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