Aktuelle Daten und Fakten zum Weinbau in Sachsen
01.03.2024, 12:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Immer mehr Kleinwinzer geben auf; Zahl der Winzer im Haupt- und Nebenerwerb gestiegen
Während die Zahl der Winzer im Haupt- und Nebenerwerb in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, geben immer mehr Kleinwinzer in Sachsen auf. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mitteilte, sei die Zahl der Kleinwinzer von 3.652 im Jahr 2007 auf 1.301 im Jahr 2023 gesunken. Ein Grund dafür ist die Überalterung der Winzer. Zudem wurden erhöhte Produktionskosten, die das Anbauverfahren unrentabel gestalten, als Grund für die Aufgabe der Bewirtschaftung genannt.
Zum Anbaugebiet Sachsen gehören Rebflächen in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Ertragsrebfläche im Jahr 2023 betrug 519 Hektar, davon entfallen 488 Hektar auf den Freistaat Sachsen. Bewirtschaftet wird die Ertragsrebfläche von 1.381 Winzern, davon sind 837 Winzer Mitglied der Winzergenossenschaft Meißen e. G..
Mit einem Flächenanteil von 81 Prozent ist Sachsen ein ausgeprägtes Weißweingebiet. Den größten Flächenanteil bei den bestockten weißen Rebsorten haben Riesling, Müller-Thurgau, Weißburgunder und Grauburgunder. Die Sorte Riesling konnte ihren Spitzenplatz gegenüber der Sorte Müller-Thurgau im Jahr 2023 weiter leicht ausbauen. Bei den roten Sorten haben Spätburgunder und Dornfelder die größte Anbaubedeutung.
Immer mehr Winzer stellen auch auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten, wie Souvignier gris und Muscaris um. Die dafür genutzte Anbaufläche ist in den letzten zehn Jahren von 26 auf 49 Hektar gestiegen. Das entspricht einem Anteil von 9,2 Prozent der gesamten bestockten Rebfläche im Anbaugebiet Sachsen.
Die Erträge des sächsischen Weinbaus sind jährlichen Schwankungen ausgesetzt – bedingt durch Witterungseinflüsse, wie Winter- und Spätfrostschäden, Hagelereignisse sowie extreme Trockenjahre. Zudem führen gezielte Schnittmaßnahmen, mit dem Ziel einer Qualitätssteigerung, zur Mengenreduzierung. Die Witterung 2023 hat es, insbesondere zum Zeitpunkt der Weinlese, eher gut gemeint mit den Weinbauern. Die Gesamtweinerntemenge belief sich auf 29.609 Hektoliter. Das entspricht einem durchschnittlichen Hektarertrag von 57 Hektolitern, im Jahr 2022 waren es 50 Hektoliter auf einen Hektar.
Bevor sich ein Wein in Deutschland Qualitätswein nennen darf, muss er sich einer Qualitätsweinprüfung unterziehen. Im Rahmen der amtlichen Qualitätsweinprüfung des LfULG sind in Sachsen 2023 insgesamt 484 Weine mit einer Menge von 19.051 Hektolitern geprüft worden. Von den 484 zur Prüfung angestellten Weinen wurden 25 abgelehnt. Das entspricht einem Anteil von 5,2 Prozent.