Internationaler Frauentag am 8. März

08.03.2024, 10:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerin Köpping: »Gesellschaftlicher Zusammenhalt wird maßgeblich von Frauen geschultert«

Zum Frauentag am 8. März macht Staatsministerin Petra Köpping deutlich, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt ganz maßgeblich von Frauen geschultert wird. Viele gesellschaftliche Bereiche sind ohne den engagierten Einsatz von Frauen undenkbar. Dazu gehört ganz besonders der Pflegebereich. Denn Pflegeberufe sind generell eine Frauendomäne: 68 Prozent der pflegenden Angehörigen sind weiblich. Bei ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten sind etwa 85 Prozent der rund 29.000 Beschäftigen in Sachsen weiblich. In stationären Pflegeeinrichtungen sind es rund 82 Prozent der etwa 45.700 Beschäftigten.

Staatsministerin Köpping: »Frauen geben unheimlich viel. Sie reduzieren oftmals ihre Arbeitszeit, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, sobald Sorgearbeit für ein Familienmitglied geleistet werden muss. Damit steigt aber auch ihr Armutsrisiko besonders im Alter. Denn für die Altersarmut von Frauen sind familienbedingte Unterbrechungen der beruflichen Tätigkeit ausschlaggebender als existierende Geschlechtereffekte, wie Lohnungleichheit oder Zugangsbarrieren in manchen Berufszweigen oder Laufbahnen. Besonders alarmierend ist: Bereits eine einzige Unterbrechung im Karriereverlauf einer Frau kann sich negativ auf ihr Einkommensprofil bis ins höhere Alter auswirken. Dies zeigen Studien wie beispielsweise das Gutachten ‚Altersarmut von Frauen durch häusliche Pflege‘ des Sozialverbandes Deutschland.«

Hier ist insbesondere der Bund aufgerufen mit Hilfe entsprechender gesetzlicher Regelungen, die Situation von Frauen zu verbessern, ihr Armutsrisiko wirkungsvoll zu senken und ihren pflegerischen Einsatz angemessen zu würdigen. Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich dagegen im Bereich der medizinischen Versorgung ab, die nachweislich immer weiblicher wird.

Ministerin Köpping: »Der Anteil von Studentinnen im Fach Humanmedizin und der berufstätigen Ärztinnen steigt immer weiter an. Damit leisten hochqualifizierte Ärztinnen einen immer größeren Anteil an der Sicherstellung der medizinischen Versorgung.
Zu dieser Entwicklung tragen getroffene Maßnahmen im Sinne der Chancengleichheit, wie z.B. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Dies drückt sich beispielsweise in einer stark gestiegenen Teilzeitquote in dem Bereich aus.«

Ein Bereich der aktuell stärkere Aufmerksamkeit erfährt ist die geschlechtsspezifische Medizin. Denn Frauen haben andere gesundheitliche Risiken und Chancen als Männer. Hinsichtlich der Gesunderhaltung und -förderung ist es wichtig, die spezifischen Bedarfe der Gesundheit von Frauen im Blick zu haben. Frauenspezifische Erkrankungen sind häufig: in Sachsen erkranken jedes Jahr rund 4.000 Frauen neu an Brustkrebs. Rund ein Prozent der Frauen ist von Endometriose betroffen, dies entspricht in Sachsen rund 21 000 Frauen. Frauen leiden zudem häufiger als Männer an einer psychischen Erkrankung, insbesondere Angsterkrankungen und Depressionen sind weit verbreitet. Herzkrankheiten werden eher mit Männern in Verbindung gebracht – jedoch versterben in Sachsen mehr Frauen als Männer an einer Herz-Kreislauferkrankung. Vorsorgeangebote sind eine Maßnahme der Krankheitsprävention. Im bundesweiten Vergleich sind in Sachsen die Teilnahmeraten am Mammographiescreening mit am höchsten. Beim Darmkrebsscreening liegen jedoch sowohl Frauen als auch Männer noch unter dem Bundesdurchschnitt.

Ministerin Köpping abschließend: »Pflege und Medizin sind nur ein kleiner Bereich der gesellschaftlichen Wirksamkeit von Frauen. Ich habe immer wieder von Frauen erfahren, die viele großartige Ideen für die Stärkung unserer Demokratie und unseres Zusammenhaltes haben, dann aber bei der Umsetzung zögern. Dafür gibt es viele Gründe, sei es aus mangelnder Unterstützung, persönlichen Zweifeln oder schlichtweg aufgrund fehlender Zeit. Ich möchte diese Frauen gern ermutigen, an sich und ihre Ideen zu glauben und sich gemeinsam mit Unterstützerinnen auf den Weg zu machen. Wir brauchen Frauen, die sich einbringen und die unsere Demokratie aktiv mitgestalten wollen. Und bei allen Frauen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben und bei allen, die sich tagtäglich für ihre Angehörigen, für ihre Nachbarn, einsetzen und sich kümmern, möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ihr Einsatz ist so unendlich wichtig und wir werden sie weiterhin nach Kräften darin unterstützen.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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