Schöner wohnen: Ehemalige Knopffabrik wird neues Zuhause

21.03.2024, 12:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Baldauf-Fabrik in Marienberg mit Städtebauförderung wiederbelebt

Die Baldauf-Fabrik in Marienberg (Erzgebirgskreis) ist bezugsfertig. Die frühere Knopffabrik wurde zu Wohnzwecken umgebaut. Nach dreijähriger Umbauzeit konnte heute (21. März 2024) der Schlüssel für das Objekt vom bauausführenden Architekturbüro an den Eigentümer, die Stadtwerke Marienberg GmbH, übergeben werden. Sachsens Bauminister Thomas Schmidt wurde von Annette Rothenberger-Temme, Abteilungsleiterin für Stadtentwicklung, Bau- und Wohnungswesen im Staatsministerium für Regionalentwicklung, bei der feierlichen Schlüsselübergabe vertreten.

Die Fabrik der Firma »Metallwaren und Knopffabrik Gebrüder Baldauf« wurde 1910 erbaut und stand seit der Wiedervereinigung leer. Die Stadtwerke Marienberg erkannten das Potenzial der denkmalgeschützten Industriebrache. Der Versorger begann im Jahr 2020 mit dem Umbau zu einem Wohnhaus mit modernem Wohnraum inklusive Fußbodenheizung, Balkonen und Tiefgarage.

»Heruntergekommene, unansehnliche Fabrikgebäude in Innenstädten sind leider keine Seltenheit, auch nicht in Sachsen. Viele wurden im Laufe der vergangenen Jahre schon abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen. Nicht durch Abriss, sondern Umbau und Sanierung solcher Industriebrachen kann baukulturelles Erbe erhalten und das Erscheinungsbild eines Stadtviertels aufgewertet werden«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Deshalb freue ich mich, dass in Marienberg ein lange leerstehendes Industriegebäude durch Mut zum Anpacken seitens der Eigentümerin sowie mit staatlichen und kommunalen Mitteln saniert werden konnte und eine neue Funktion bekommen hat. Die mit Hilfe der Städtebauförderung gerettete Baldauf-Fabrik ist ein gelungenes Beispiel für den Erhalt wertvoller Bausubstanz. Endlich konnte ein städtebaulicher Schandfleck beseitigt und Menschen ein neues Zuhause mit viel Charme und Geschichte gegeben werden.«

Die Baumaßnahme war nicht einfach: Ein Großteil der Gebäudesubstanz musste zunächst abgerissen und neu aufgebaut werden. Besonders wurde darauf geachtet, dass die ortsbildprägende Fassade des Gebäudes erhalten blieb. Unterstützt wurde der Umbau der Baldauf-Fabrik mit Mitteln der Städtebauförderung. Von den rund 8,76 Millionen Euro Gesamtkosten wurden 4,5 Millionen Euro durch den Bund und den Freistaat Sachsen finanziert. Die Baldauf-Fabrik liegt in der städtebaulichen Gesamtmaßnahme »Östliche historische Altstadt«, in der seit 2014 noch weitere Objekte in dem Quartier gefördert wurden, unter anderem auch die Sanierung des Glockenturms der St. Marienkirche.

Hintergrund:
Seit 1991 unterstützt die Städtebauförderung des Bundes und der Länder sowohl mit Bund-Länder-Programmen als auch spezifischen Landesprogrammen die sächsischen Städte und Gemeinden bei der Entwicklung von Quartieren, Nachbarschaften oder Stadtzentren zu attraktiven und nachhaltigen Wohn- und Lebensräumen. Mittlerweile konnte jede zweite Stadt mit mehr als 2.000 Einwohner durch die unterschiedlichen Programme der Städtebauförderung profitieren. Insgesamt investierten der Bund und der Freistaat rund 6,3 Milliarden Euro in den letzten 30 Jahren und konnten damit einen wichtigen Teil zur Rettung von historischen Innenstädten, der Belebung von Brachflächen oder der Behebung sozialer Missstände in den Städten und Gemeinden Sachsens beitragen. Die Förderung kann von der Kommune, wie auch im Fall der Baldauf-Fabrik in Marienberg, an private und gewerbliche Eigentümer im Gebiet weitergeleitet werden, damit eine ganzheitliche Entwicklung des Gebietes erfolgen kann.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Pressesprecher Frank Meyer
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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