Wichtige Impulse für die sächsische Rohstoffstrategie: 10 Jahre Projekt ROHSA 3 in Sachsen

11.04.2024, 09:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gemeinsame Pressemitteilung von SMWA, SMEKUL, LfULG und OBA

Sachsen hat eine lange Bergbautradition und ist reich an Bodenschätzen. In Zeiten von steigenden Weltmarktpreisen und gestörten Lieferketten gewinnen heimische Rohstoffe deshalb von besonderem Interesse.

»ROHSA 3« steht für »Rohstoffdaten Sachsen« – das Schlüsselprojekt der 1. Sächsischen Rohstoffstrategie. Die seit 2013 geschaffene Datensammlung zur geologischen Erkundung und zu den sächsischen Lagerstätten ist einzigartig in Deutschland. Die Informationen über die zur Verfügung stehenden Rohstoffe können einen Beitrag zur Eigenversorgung leisten und dabei notwendige Erkundungsmaßnahmen erheblich reduzieren. Darüber hinaus sind Daten zum geologischen Aufbau des Untergrundes eine wichtige Informationsbasis für die Raumplanung und Infrastrukturgroßprojekte.

Im Zeitraum 2013 bis 2024 stellte der Freistaat Sachsen für das Projekt ca. 8,5 Millionen Euro Landesmittel bereit. Das Sächsische Oberbergamt (OBA) und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) präsentierten heute bei der Abschlussveranstaltung in Freiberg die Ergebnisse des Projektes »ROHSA 3«. Eine gemeinsame Projektgruppe hatte in den vergangenen zehn Jahren die vielen existierenden rohstoffgeologischen Daten recherchiert, gesichert, neubewertet und digital verfügbar gemacht. Viele der zusammengestellten Daten lagerten zuvor in unterschiedlichen Archiven auch außerhalb von Sachsen.

Informationen zu sächsischen Rohstoffvorkommen auf z.B. Lithium, Kupfer, Zinn und Flussspat sind ab sofort für jedermann und kostenfrei verfügbar.

Die im Projekt gesammelten und aufbereiteten Informationen können im Internet unter www.rohstoffdaten.sachsen.de recherchiert werden. Für einzelne Rohstoffe sind Angaben zu tatsächlichen Vorkommen, Erkundungsbohrungen und ihren Ergebnissen zu finden. Angezeigt werden zudem teilweise historische Dokumente zu Metallen und Erzen sowie die dazu vorhandenen geologischen Karten. Die Suche kann räumlich und durch Filter eingegrenzt werden. Die Ergebnisse werden in einer Karte und einer Liste angezeigt.

Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA): »Rohstoffe sind für alle Lebens- und Produktionsgrundlage - auch in Sachsen. Die Erfassung von Rohstoffdaten war ein Kernthema im Rahmen der alten Rohstoffstrategie und ist auch zentrales Anliegen in der nunmehr »Neuen Sächsischen Rohstoffstrategie«. Die gewonnenen Datenschätze können nun in der Rohstoffforschung, in Verwaltungsverfahren, zu Ausbildungszwecken und für weitere Erkundungen genutzt werden. Sie haben damit nicht nur große Bedeutung für den neuen Bergbau Sachsens, sondern auch für umweltrelevante Fragestellungen und Raumplanungen.«

Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL): »Sachsen verfügt nicht nur über eine Vielzahl an Rohstoffen und geologischen Besonderheiten, sondern auch über vielfältige Daten dazu. Gerade letztere sind unverzichtbar für Planungen und für viele Bereiche der Wirtschaft. Nun liegt der Datenschatz aufbereitet, digitalisiert und für alle Interessierten abrufbar vor. Jetzt muss es darum gehen, dieses Wissen mit Augenmaß und im Sinne einer wirklich nachhaltigen Entwicklung des Landes zu nutzen.«

Heinz Bernd Bettig, Präsident Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie: »In den letzten zehn Jahren haben unsere Geologinnen und Geologen einen enormen Berg an Karten und Berichten aus mehr als 20 verschiedenen Archiven in Deutschland zusammengetragen. Dabei wurden 10.000 Berichte erfasst sowie 45.000 Dokumentationen mit knapp drei Millionen Archivseiten gescannt und digitalisiert. Zudem sind mit der Erfassung von rund 250.000 geochemischen und geophysikalischen Daten neue Informationen über Sachsens Untergrund gewonnen worden. Mit der Entwicklung des Digitalen Geologischen Archivs (DiGA.Sax) und der ROHSA-Suchmaschine ist die Basis geschaffen worden, dass die Daten rund um die Uhr für jedermann nutzbar sind.«

Prof. Dr. Bernhard Cramer, Oberberghauptmann: »Die vorliegenden Ergebnisse sind ein wahrer Datenschatz. Die Verfügbarkeit und Bereitstellung von Rohstoffen sind von lebensnotwendiger Bedeutung für unsere Gesellschaft. Die rohstoffgeologischen Informationen stehen fortan unserer Wirtschaft, Wissenschaftseinrichtungen, Verwaltungen und den interessierten Sachsen leicht recherchierbar zur Verfügung. Die Daten konnten bereits bei der Erstellung von 3D-Untergrundmodellen und bei der Vorbereitung neuer Bergbau- und Infrastrukturprojekte helfen.«

Weitere Informationen zum Projekt im Internet: https://www.rohsa.sachsen.de/


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Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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