Vom Staunen zum praktischen Einsatz – Künstliche Intelligenz prägt immer stärker unseren Alltag
12.04.2024, 14:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
3. KI-Kongress des Freistaates zeigt Anwendungen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Justiz – Konzept zum Beirat digitale Ethik des Freistaates Sachsen vorgestellt
Dresden (12. April 2024) – Unter dem Motto »Vom Wow zum Wie: Praktische Einblicke und Anwendungen« kommen knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 16. und 17. April 2024 in Chemnitz zum 3. KI-Kongress des Freistaates Sachsen zusammen. Die Gäste erwarten hochkarätig besetzte Diskussionsrunden und spannende Workshops. Geplant sind am ersten Kongresstag Diskussionen darüber, wie KI zum alltäglichen Begleiter und Unterstützer wird. Zudem nehmen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Justiz teil, darunter Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wirtschaftsminister Martin Dulig.
Staatskanzleichef Oliver Schenk betonte im Vorfeld des Kongresses: »Künstliche Intelligenz spielt gerade auch im Freistaat Sachsen mit seiner starken industriellen und wissenschaftlichen Basis eine ganz besondere strategische Rolle. Das Thema wird in den nächsten Jahren immer wichtiger. Ziel muss es sein, KI-Anwendungen auf breiter Basis einzusetzen – in Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch in der Verwaltung. Denn KI ist ein maßgeblicher Wirtschafts- und Innovationstreiber. Und kann so zu künftigen Innovationen, Wertschöpfung und Wohlstand bei uns beitragen. Klar ist auch, dass es neben exzellenter Technologie auch darum gehen muss, die Akzeptanz für die Anwendungen weiter zu stärken. Der Kongress ist eine gute Möglichkeit und Plattform, bei dem Zukunftsthema weiter voranzukommen.«
Neu etabliert werden soll ein Beirat für digitale Ethik des Freistaates Sachsen. Die darin berufenen Expertinnen und Experten sollen die Landesregierung bei Fragestellungen zum Einsatz von KI beraten und Empfehlungen aussprechen. Federführend für das ressortübergreifende Konzept war das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung verantwortlich.
Justizministerin Katja Meier: »Es ist an der Zeit und dringend notwendig, dass ab der kommenden Legislatur ein Beirat für digitale Ethik des Freistaates Sachsen eingerichtet wird. KI-Systeme sind eine große Chance für unsere Zukunft und gerade deswegen müssen wir dafür sorgen, dass die vom Freistaat Sachsen in seinen vielfältigen Bereichen genutzten Anwendungen die notwendigen Anforderungen an vertrauenswürdige KI erfüllen. Sie sollten nachvollziehbar machen, aus welcher Datengrundlage sie ihre Informationen beziehen, die Vielfalt einer Gesellschaft abbilden und Diskriminierung weder erlernen noch reproduzieren. Wenn wir an dieser Stelle die Entwicklungen im Blick behalten und auf der Grundlage fachlich versierter Empfehlungen handeln, schaffen wir Vertrauen bei den Menschen und bleiben am Puls der Zeit.«
Auf dem KI-Kongress werden 14 sächsische Best-Practice-Beispiele zur KI-Anwendung vorgestellt. Diese erstrecken sich von konkreten KI-Anwendungsfällen unter anderem in der Halbleiterfertigung und der Nutzung von Sprachmodellen über aktuelle Entwicklungen an der Lehre an Universitäten bis hin zur wissenschaftlichen Betrachtung des rasanten Fortschritts in der KI-Technologie.
Als einer der Anwender von KI im Unternehmen und Teilnehmer am Kongress sagt der Geschäftsführer von elevait Dr. Martin Voigt: »Als führender Anbieter von Geschäftsprozessautomatisierung mit unserem Hauptsitz der Entwicklung in Dresden sind wir bei elevait darauf angewiesen, dass unsere Kunden uns mit den notwendigen Daten versorgen, um die Qualität unserer KI-Modelle kontinuierlich zu verbessern und zu evaluieren. Trotzdem begegnen wir oft Skepsis und Vorurteilen gegenüber der Datenbereitstellung", erklärt Voigt. "In unserem Workshop auf dem KI-Kongress 2024 wollen wir diese Bedenken gemeinsam adressieren und aufzeigen, dass für alle genannten Risiken bereits etablierte Lösungen existieren. Unser Ziel ist es, das Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen Nutzern und Anbietern von KI zu stärken und KI-Technologien im Unternehmensalltag breiter zugänglich zu machen. Nur so können wir die Produktivität in Sachsen, Deutschland und Europa nachhaltig steigern."
Am zweiten Kongresstag haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in mehreren Workshops mit verschiedenen Aspekten von KI auseinanderzusetzen und ins Gespräch zu kommen. Zentraler Ansatz bei den Workshops ist es, die Einsatzmöglichkeiten von KI in Unternehmen darzustellen und Wege dahin aufzuzeigen.
Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen und werden gebeten, sich bis Montag, 15. April 2024, unter presse@sk.sachsen.de anzumelden.
Das detaillierte Programm finden Sie unter https://ki-kongress-sachsen.de/programm
Der KI-Kongresse kann im Live-Stream über https://www.smartes.sachsen.de/der-ki-kongress-2024-in-chemnitz-5487.html
verfolgt werden.
Auf der Webseite https://www.ki.sachsen.de finden Sie weitere Informationen zur KI-Strategie.
Hintergrund:
46 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind einer bitkom-Studie zufolge überzeugt, dass KI die Büroarbeit so revolutionieren wird wie die Einführung des PCs. 67 Prozent der Unternehmen sagen, dass KI helfen wird, Beschäftigte bei Routineaufgaben zu entlasten. 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland denken, dass der Fachkräftemangel ohne den Einsatz von KI nicht zu bewältigen ist.
Trotzdem warten acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) in Deutschland beim Einsatz von KI erstmal ab, welche Erfahrungen andere machen. Dabei wird ein massiver wirtschaftlicher Nutzen von KI prognostiziert. 12,4 Mrd. Euro könnte generative KI – also eine KI, die auf Basis von Vorgaben und vorhandenen Informationen neue Inhalte erstellt – in Zukunft zur Bruttowertschöpfung pro Jahr in Sachsen beitragen (bundesweit 330 Mrd. Euro), hat eine Studie von IW Consult aus dem Jahr 2023 ergeben. Dazu wäre eine Nutzung in mindestens 50 Prozent der Unternehmen erforderlich. Durch generative KI-Tools könnte eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer in Deutschland in Zukunft im Durchschnitt pro Jahr 100 Stunden sparen.
Das Wissenschaftsland Sachsen spielt im bundesweiten Vergleich eine entscheidende Rolle beim Thema KI. Es gibt ca. 140 Studiengänge mit KI-Bezug in Sachsen. Der Freistaat Sachsen fördert KI-bezogene Forschung bis 2027 mit mindestens 400 Mio. Euro.