Europa-Förderung macht es möglich:
24.04.2024, 16:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Vier Millionen Euro für die Kamenzer Stadtentwicklung
Die Stadtentwicklung von Kamenz wird weiterhin über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Den neuen Förderbescheid in Höhe von vier Millionen Euro überbrachte heute (24. April 2024) Staatssekretärin Barbara Meyer dem Oberbürgermeister der Stadt, Roland Dantz. Der Freistaat Sachsen und die Europäische Union unterstützen die Lessingstadt sowie 38 weitere sächsische Kommunen in den kommenden Jahren über das Förderprogramm »Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung EFRE 2021–2027« bei der Entwicklung benachteiligter Stadtquartiere.
Ziel der Förderung ist es, soziale, wirtschaftliche und ökologische Problemlagen zu überwinden und Stadtquartiere aufzuwerten, die im Landes- bzw. städtischen Vergleich deutliche Entwicklungsnachteile verzeichnen. Mit der heutigen Fördermittelzusage kann sich die Stadt Kamenz nun dieser Aufgabe widmen. Ausgewählt wurde dafür ein Gebiet, dass sich zwischen der Goethestraße und dem Quartier Kamenz-Ost erstreckt. Unter anderem hat die Stadt die Weiterentwicklung des Areals des alten Stadtbades bzw. des Jahnsportplatzes geplant sowie ein grünes Stadtteilzentrum in Kamenz-Ost.
Staatssekretärin Meyer: »Die Stadt Kamenz ist kein Neuling im Programm der EFRE-Stadtentwicklung. So wurden beispielsweise die Sanierung des Lessinggymnasiums und die Integration der Stadtbibliothek bereits in der vergangenen Förderperiode 2014 – 2020 von der Europäischen Union unterstützt. Die Kamenzer sehen und erleben damit ganz konkret die Verbesserungen in ihrem Umfeld durch die Europäische Strukturpolitik. Mit der neuen Förderung, die der Freistaat Sachsen kofinanziert, kann die Stadt nun weitere städtebauliche, ökologische, demografische und soziale Defizite überwinden und den Gürtel nordöstlich der historischen Altstadt aufwerten.«
»Es ist schon klasse«, so Oberbürgermeister Roland Dantz, »dass wir in der EFRE-Stadtentwicklung weitermachen können. Die Anpassung der städtischen Strukturen gelingt nur dann, wenn wir – wie in den vergangenen Jahren auch – bereit sind, die Stadtmitte als Erlebnisraum für die Menschen aus der Kernstadt und der Ortsteile zu verstehen. Die Strategie des Stadtumbaus in Kamenz war von Anfang an auf die Bewegung von außen nach innen und vom Rand zur Mitte ausgerichtet. Mit der Integration des Jahnsportplatzes in das Gesamtkonzept ‚Freizeitpark‘ verbessern sich sowohl für die jüngeren als auch die älteren Menschen die Lebensbedingungen erheblich. In der heutigen Zeit geht es darum, fit bis in das hohe Alter hinein zu bleiben. Mit den neuen Außensportmöglichkeiten wird für Menschen aller Altersklassen, insbesondere der Älteren, ein neues Angebot unterbreitet – neben dem Freizeitangebot für die jungen Leute im ehemaligen Stadtbad. Auch für die Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums und der 1. Oberschule werden die Schulsportmöglichkeiten nachhaltig und angemessen mitgestaltet. Diese Kombination macht Sinn. Dies ist aber nur möglich – und wir sind dankbar dafür –, weil wir seit Jahren die Unterstützung durch finanzielle Hilfen der Europäischen Union, des Freistaates und vom Bund erfahren.«
Hintergrund:
Insgesamt stehen für die aktuelle Förderperiode 2021 – 2027 im Programm der EFRE-Stadtentwicklung 196,5 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung. Mit den Fördermitteln sollen Vorhaben zur Verringerung des CO2-Ausstoßes, zur Verbesserung der Stadtökologie, sowie Maßnahmen zur sozialen und wirtschaftlichen Belebung benachteiligter Stadtquartiere unterstützt werden. Das Programm bietet damit ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten, um den Bedürfnissen vor Ort gerecht zu werden und dafür notwendige Vorhaben umzusetzen. Bei den benachteiligten Stadtquartieren handelt es sich um von den Städten definierte Gebiete, die bezogen auf den Landes- bzw. städtischen Vergleich deutliche Entwicklungsnachteile aufweisen.
Grundlage für die Förderung bilden gebietsbezogene und integrierte Handlungskonzepte, die von den Städten unter Beteiligung der Bevölkerung und lokaler Akteure erarbeitet wurden. Diese Konzepte beschreiben detailliert die im jeweiligen Quartier bestehenden Benachteiligungen, den Handlungsbedarf und die zur Aufwertung vorgesehenen Maßnahmen. Mit dem heute überreichten sogenannten Gebietsförderbescheid kann die Stadt Kamenz nun die Förderung der einzelnen Vorhaben bei der Sächsischen Aufbaubank beantragen. Für die kreisfreien Städte liegt der Fördersatz bei 70 Prozent, in allen anderen Städten bei 75 Prozent.