Wirtschaftsminister Martin Dulig besucht mit sächsischer Delegation vom 13. bis 16. Mai Norditalien
12.05.2024, 09:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Besichtigungen und politische Termine in Mailand, Modena und Bologna | Schwerpunkte: Kooperationen in der Automobilindustrie sowie intelligente Lösungen für Mobilität und Infrastruktur
Der Freistaat Sachsen möchte seine wirtschaftlichen Beziehungen mit Italien ausbauen. Unter der Leitung von Sachsens Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Martin Dulig wird eine rund 25-köpfige Delegation aus Wirtschafts- und Städtevertretern vom 13. bis 16. Mai 2024 die Regionen Lombardei und Emilia-Romagna – Mitglieder der 2022 unter sächsischer Beteiligung gegründeten Allianz der Automobilregionen – besuchen. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH organisiert die Reise im Auftrag des sächsischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums.
Italien ist die drittgrößte Volkwirtschaft der Europäischen Union. Der südeuropäische Staat gehört zu Sachsens Top-10-Handelspartnern und den wichtigsten Herkunftsländern ausländischer Investitionen im Freistaat. Wirtschaftliche Anknüpfungspunkte bestehen vor allem in die wirtschaftsstarken Regionen Norditaliens, insbesondere in der Automobilindustrie. Das Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) unterhält enge Arbeitskontakte mit Partnern aus der Region Emilia-Romagna, die über eine reiche Industrielandschaft verfügt und erfolgreich Wirtschaft und Wissenschaft vernetzt. Darüber hinaus sind im Mobilitätsbereich die umfangreichen Anstrengungen der Stadt Mailand von Interesse, ihre Infrastruktur – auch im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2026 – noch smarter zu gestalten.
Martin Dulig erläutert: »Ein Ziel der Reise ist es, in der Region Emilia-Romagna die Beziehungen in der Automobil- bzw. Zulieferindustrie zu vertiefen, um Kontakte auf Unternehmensebene herzustellen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Dabei geht es nach Einschätzung von AMZ auch um die Rückverlagerung automobiler Wertschöpfungsketten nach Europa. Ein weiteres Ziel besteht darin, in der Lombardei Best-Practice-Erfahrungen in den Bereichen Smart City sowie Smart Infrastructure kennenzulernen, dahingehende Kooperationspotenziale auszuloten und auch dort Themen der Automobil- bzw. Zulieferindustrie aufzunehmen.« Unter anderem sind Unternehmensbesuche beim Bremsanlagenspezialisten Brembo, am Hauptsitz von Siemens Italia und bei Lamborghini vorgesehen.
Dirk Vogel, Netzwerkmanager des AMZ, ergänzt: »Wir wollen mit der Reise die Zusammenarbeit in den Zukunftsfeldern nachhaltiger Fahrzeugproduktion und autonomer Fahrzeuge vertiefen – beides Themenbereiche, die künftig gute Geschäfte für sächsische Unternehmen in der Branche versprechen.«
Der sächsischen Delegation wird u.a. auch die Zwickauer Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel angehören. Zur Motivation für ihre Teilnahme sagt sie: »Europas größtes Werk zur Herstellung von Elektrofahrzeugen steht in Zwickau. Unsere Region ist mit Dutzenden Zulieferern Vorreiter in der Verkehrswende. Wichtig ist einerseits, das Cluster durch passende Ansiedlungen zu bereichern, aber auch, unsere ansässigen Unternehmen bei der Diversifizierung zu unterstützen und damit ihre Resilienz gegenüber Marktschwankungen zu stärken. Diesbezüglich belastbare Kontakte und Wissensaustausch stehen im Vordergrund der Reise.«
Sächsische Unternehmen exportierten 2023 Waren im Gesamtwert von 1,97 Milliarden Euro nach Italien. Die Einfuhren summierten sich auf 1,54 Milliarden Euro. Sowohl im Export als auch im Import mit Italien verzeichnete Sachsen 2023 das zweitbeste Ergebnis nach dem Rekordjahr 2022. Im Länder-Ranking der sächsischen Außenhandelspartner belegte Italien jeweils den siebenten Platz. Der gegenseitige Handel konzentrierte sich auf Erzeugnisse des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus, der Pharmazie und Elektrotechnik sowie auf Eisen-, Blech- und Metallwaren.
Martin Dulig weiter: »Die grenzüberschreitende Vernetzung ist unverzichtbarer Bestandteil des unternehmerischen Erfolgs, denn sächsische Unternehmen werden auch künftig von diversifizierten Absatzmärkten und Lieferketten sowie vom Austausch mit internationalen Partnern profitieren. Auslandsreisen öffnen Türen, um neue Kontakte zu schließen und politische Beziehungen auf- und ausbauen zu können. Waren im Wert von 52,7 Milliarden Euro exportierte Sachsen 2022. Damit hat die Außenwirtschaft einen bedeutenden Anteil an unserem Wohlstand im Freistaat. Auch deshalb sind Auslandsreisen eine Investition in Sachsens Zukunft und unsere explizite Aufgabe.«