Fachaustausch zu vielfältigen Lebensrealitäten in Sachsen
06.06.2024, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Unter dem Titel »Selbstverständlich vielfältig – Perspektiven zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Sachsen« fand heute ein Fachaustausch im Dresdner Hygienemuseum statt.
Der Fachaustausch bildet den Beginn des Arbeitsprozesses zur Umsetzung des Landesaktionsplans (LAP) Vielfalt und der Weiterentwicklung der Maßnahmen außerhalb des LAP Vielfalt. Dazu eingeladen hatte das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG).
Bereits im September 2022 war der Beteiligungsprozess mit Workshops gestartet, in denen auf Basis der Studie »Lebenslagen von lsbtiq* Personen in Sachsen« Bedarfe, Ziele und mögliche Maßnahmen erarbeitet wurden. Unter den rund 100 Teilnehmenden des abschließenden Fachaustauschs waren Beteiligte der damaligen Workshops, Vertreterinnen und Vertreter queerer NGOs, weiterer zivilgesellschaftlicher Organisationen, der Ressorts der sächsischen Staatsregierung, Mitglieder des Beirats zur Umsetzung des LAP Vielfalt und Mitglieder des Lenkungsausschusses zur Bekämpfung von Diskriminierung und zur Förderung von Vielfalt. Ziel des Fachaustauschs war es, die Teilnehmenden über den Stand der Fortschreibung des Landesaktionsplans zu informieren und gemeinsam Perspektiven weiterzuentwickeln.
Gleichstellungsministerin Katja Meier: »Wir brauchen das Engagement und die langjährige Expertise bei der Fortschreibung unseres Landesaktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen. Heute mehr denn je, wenn antidemokratische Kräfte ihre Ablehnung in Hass ummünzen und Gewalt gegen LSBTTIQ* wieder zunimmt. Alle Menschen hier im Freistaat haben das Recht, frei von Angst vor Diskriminierung zu leben und wir als Regierung stehen hier in der Verantwortung, das zu ermöglichen. Wir wären keine glaubwürdige Demokratie, wenn wir uns nicht für Gleichstellung und den Abbau von Diskriminierung einsetzen würden. Die Aktualisierung und Umsetzung des Landesaktionsplans ist dabei ein wichtiger erster Schritt.«
Zu Chancen und Grenzen der sächsischen Staatsregierung, vielfältige Lebensrealitäten in Sachsen frei von Diskriminierung wahrzunehmen, diskutierten in einer eröffnenden Podiumsdiskussion Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin des SMJusDEG, Britta Borrego, Geschäftsführende Bildungsreferentin der LAG Queeres Netzwerk, Mareen Klenke, Ansprechperson für LSBTTIQ* der Staatsanwaltschaft Leipzig, Thomas Früh, Abteilungsleiter »Jugend, Familie und Teilhabe« des Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Patrick Schreiber, Ombudsmann der Sächsischen Staatsregierung gegen Diskriminierung an Schulen.
Verschiedene Fachgruppen erörterten zudem Handlungsmöglichkeiten und Maßnahmen zu verschiedenen Clustern, unter anderem »Gesundheitssektor, Pflegesektor, Behinderung«, »Arbeitswelt, Sport, Ehrenamt, Tourismus, Kultur« oder auch »Familie, Kinder- und Jugendschutz, Alter«.
Abschließend stellten die Autorinnen Prof. Dr. Susanne Dern (Hochschule Fulda), Prof. Dr. Maria Wersig (Hochschule Hannover) und Prof. Dr. Jasmin Brück (IU Internationale Hochschule) ihr interdisziplinäres Gutachten zum Thema »Verbesserung des Diskriminierungsschutzes entlang der Merkmale des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)« vor. Hierzu wird eine separate Pressemitteilung versendet.
Das Rahmenprogramm bildete die Wanderausstellung »Solche Leute gibt’s hier nicht« zu queerem Leben im ländlichen Raum des RosaLinde e.V. Leipzig und des Syndikats Gefährliche Liebschaften.