Erwerben, sanieren, restaurieren: »Stiftung Lebendiges Erbe Sachsen« widmet sich Sachsens besonderen Denkmalen

06.06.2024, 16:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

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Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

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Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

Übergabe Stiftungsurkunde (© SMR/Ziehm)

Staatsminister Schmidt übergibt Stiftungsurkunde und ernennt Dr. Matthias Rößler zum Vorsitzenden des Vorstandes

Der Freistaat Sachsen setzt ein starkes Zeichen für die Pflege seines reichen kulturellen Erbes und investierte bisher zwei Millionen Euro für die Errichtung der »Stiftung Lebendiges Erbe Sachsen«. Damit wird ein neuer Weg eingeschlagen, um historisch und kulturell wertvolle Stätten zu erhalten. Die Stiftung wird sich der Aufgabe widmen, bedeutende Kulturgüter – von wertvoller Bausubstanz über technische Anlagen bis hin zu Garten- und Parkanlagen – zu erwerben, zu sanieren, zu restaurieren und zeitgemäße Nutzungskonzepte zu entwickeln.

Der Schritt zur Gründung einer Stiftung des Privatrechts orientiert sich an dem renommierten britischen »National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty« und setzt bei der Bewahrung der Kulturgüter Sachsens auf zivilgesellschaftliche Akteure. Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung hat in seiner Funktion als Stifter die Umsetzung von der Idee hin zur Stiftungsgründung begleitet.

Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (6. Juni 2024) im Beisein der Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, in deren Funktion als Stiftungsaufsicht, die Stiftungsurkunde an den sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler übergeben. Dr. Rößler wurde von ihm zugleich zum ersten Vorsitzenden der Stiftung ernannt.

Staatsminister Thomas Schmidt bei der feierlichen Urkundenübergabe: »Heute ist ein großer Tag für das Denkmalland Sachsen! Unsere Denkmaldichte – die höchste in Deutschland – ist ein Segen und Herausforderung zugleich. Die Initiative zur Gründung einer Stiftung für Lebendiges Erbe kam genau zur rechten Zeit aus der Mitte des Sächsischen Landtags. Das Parlament hat erkannt, dass in der sächsischen Kultur- und Denkmallandschaft trotz vielfältiger öffentlicher und zivilrechtlicher Strukturen eine Institution im Geiste des britischen ‚National Trust‘ fehlt. Gesagt, getan: Ab dem heutigen Tag, steht die Stiftung nun auf eigenen Beinen. Ich wünsche ihr, dass sie sich schnell emanzipiert und ihr eigenes Gesicht findet; sich schrittweise von der öffentlichen Finanzierung löst und als Institution der sächsischen Kulturlandschaft etabliert.«

Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion: »Sachsen ist ein einzigartiges Kulturland. Für mich und mein Haus war es deshalb eine besonders schöne Aufgabe, die Gründung der Stiftung ‚Lebendiges Erbe Sachsen‘ in unserer Funktion als Stiftungsaufsicht intensiv zu begleiten und die Stiftung auch so schnell wie möglich anzuerkennen. Die Ziele der Stiftung, nämlich bestehende Kulturgüter zu bewahren, das Kulturland Sachsen für die Zukunft zu sichern und innovative Konzepte zu entwickeln, die unsere Geschichte für kommende Generationen lebendig halten, haben uns die Anerkennung leicht gemacht. Nicht zuletzt freue ich mich, dass wir diese neue sächsische Institution auch zukünftig bei ihrer Entwicklung begleiten und unterstützen werden.«

Aufgaben und Ziele der Stiftung

  • Erwerb, Erhaltung und Entwicklung: Denkmale und Objekte von besonderer kulturhistorischer, regionaler oder volkskundlicher Bedeutung zu erwerben und dauerhaft im Bestand der Stiftung zu halten.
  • Sanierung und Restaurierung: Umfassende Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, um die Kulturgüter in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen.
  • Nutzungskonzepte: Zeitgemäße und nachhaltige Nutzungskonzepte zu entwickeln, die den kulturellen Wert der Objekte hervorheben und die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen.
  • Öffentlichkeitszugang: Sicherzustellen, dass alle erworbenen und restaurierten Objekte der Öffentlichkeit zugänglich sind, um die sächsische Kulturgeschichte erlebbar zu machen.
  • Förderung des bürgerschaftlichen Engagements: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und andere Einrichtungen zur aktiven Mitwirkung zu ermutigen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern.

Bedeutung der Stiftung

Die Stiftung Lebendiges Erbe Sachsen hat den Anspruch, sich zivilgesellschaftlich zu etablieren. Sie wird eine Lücke zwischen der staatlichen Schlösserverwaltung und zahlreichen privaten Förderstiftungen schließen, indem sie die Trägerschaft für geeignete Objekte übernimmt und deren Erhaltung und öffentliche Nutzung sicherstellt. Dabei sollen vor allem private Mittel eingeworben werden, um eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.

Mitwirkung und Unterstützung

Die Stiftung lädt alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Einrichtungen ein, aktiv an den Zielen der Stiftung mitzuwirken. Aufgrund der gemeinnützigen Orientierung bietet die Stiftung eine Plattform für Zustiftungen, Spenden und Nachlassübertragungen zugunsten sächsischer Kulturgüter.


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