Inklusiv gemeinsam am See: Barrierefreier Campingplatz entsteht in Großpösna
07.06.2024, 15:17 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsminister Schmidt übergibt Bescheid über 33,7 Millionen Euro
Staatsminister Thomas Schmidt war heute (7. Juni) zu Besuch in Großpösna am Störmthaler See – im Gepäck mit guten Nachrichten für Leipzig und Großpösna, aber auch für Menschen mit Behinderung, die sich hier auf ein neues Urlaubsparadies freuen können: Er überreichte einen Fördermittelbescheid aus Strukturwandelmitteln über 33,7 Millionen Euro an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung. Das geförderte Projekt trägt den Namen Stadt-Umland-Projekt »Gemeinsam am See«.
Der geplante Inklusions-Campingplatz ist dabei doppelt inklusiv: Er wird sowohl Urlaubsort für Menschen mit Behinderung sein können – auch für Schwerstmehrfachbehinderte – als auch Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung sein. Dazu wird der Campingplatz barrierefrei für Gäste mit körperlichen Einschränkungen und deren speziellen Bedürfnisses errichtet sowie ganzjährige Arbeitsplätze bieten.
Staatsminister Thomas Schmidt: »Hier im Mitteldeutschen Revier entsteht eine Perle des Tourismus für alle! Und zwar für wirklich alle: Menschen ohne und Menschen mit Behinderung, eben auch für schwerstmehrfachbehinderte Gäste. Ich bin sicher, dass dieser attraktive naturnahe Campingplatz mit seinem vielfältigen Angebot hier direkt am wunderschönen Störmthaler See einen guten Beitrag zur Entwicklung der Region leistet. Mit der Inklusion punktet er gegenüber anderen Freizeitressorts und wird sich daher auch überregional etablieren.«
Für das Vorhaben steht eine Ackerfläche unmittelbar am Störmthaler See im Bereich Grunaer Weg/Rödgener Weg (östlich Grunaer Bucht), Gemarkung Göltzschen, in Großpösna zur Verfügung. Das gesamte Campingplatz-Areal beträgt 420.000 Quadratmeter und bietet neben barrierefreien Tiny-Häusern in dreigliedriger Dorfstruktur Platz für 185 Standplätze für Camper, Wohnmobile und Zelte auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern. Spiel- und Abenteuerplätze, ein bewachter Strandbereich mit Gastronomie, Flächen für pädagogische Angebote mit Tieren sowie eine Einrichtung der Eingliederungshilfe komplettieren das vielfältige Erholungsangebot.
Großer Wert wurde auch auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gelegt: Der Campingplatz wird daher über eine dezentrale Wärmeversorgung mittels Luftwärmepumpen, Wasserspeicherung über Zisternen, Grauwasseraufbereitung sowie Photovoltaikanlagen verfügen. Auch Streuobst- und Blühwiesen sowie Nistplätze für Vögel und Fledermäuse sind geplant.
Eigentümerin und Projektträgerin des Bauvorhabens ist der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB) der Stadt Leipzig, welcher den Inklusions-Campingplatz im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung zukünftig über ein gemeinnütziges Inklusionsunternehmen betreiben lässt.
Hintergrund:
Das Vorhaben ist eines von acht Projekten aus dem Bereich touristische Infrastruktur im Mitteldeutschen Revier, das aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen gefördert wird. Insgesamt hat der Regionale Begleitausschuss im Mitteldeutschen Revier 51 Projekte mit einem Mittelvolumen von rund 521,3 Millionen Euro ausgewählt. Die acht Projekte zur touristische Infrastruktur haben einen Anteil am Fördervolumen der Bundesmittel von 7,1 Prozent. 31 Projektträger im Mitteldeutschen Revier haben bis Ende April 2024 Förderbescheide mit einem Mittelvolumen von 365,2 Millionen Euro erhalten.