Presseeinladung: Erinnern, Reflektieren, Verändern – erster Gedenktag der sächsischen Justiz gegen Rassismus aus Anlass des 15. Jahrestages der Ermordung von Marwa El-Sherbini

26.06.2024, 14:24 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

Am 1. Juli 2024 jährt sich der rassistisch motivierte Mord an Marwa El-Sherbini während einer Verhandlung im Landgericht Dresden zum 15. Mal. Anlässlich des Todestages lädt das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) zum ersten Gedenktag der sächsischen Justiz gegen Rassismus aus Anlass des 15. Jahrestages der Ermordung von Marwa El-Sherbini ein.

Neben Justizministerin Katja Meier werden Prof.in Dr.in Astrid Wallrabenstein, Richterin des Bundesverfassungsgerichts, und Azim Semizoğlu, Vorsitzender des Haus der sozialen Vielfalt e.V., Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus Sachsen Gastvorträge halten, die sich damit befassen, wie das Bewusstsein für Rassismus innerhalb der Gesellschaft gestärkt werden kann und welche Rolle gesellschaftliche Institutionen wie die Justiz im Kampf gegen Diskriminierung einnehmen. Jasemin Seven, stellvertretende Leiterin und Projektmanagerin für Europäisierung und Strategische Kommunikation der Jungen Islam Konferenz wird einen Zwischenruf vortragen.

Die Gedenkveranstaltung findet am Montag, den 1. Juli, von 10 bis 11 Uhr im Atrium des Landgerichts Dresden, Lothringer Straße 1, 01069 Dresden statt.

Hintergrund

Vor 14 Jahren wurde die ägyptische Pharmazeutin Marwa El-Sherbini ermordet. Im Jahr 2005 kam Frau El-Sherbini nach Deutschland. Im August 2008 wurde sie auf einem Dresdner Spielplatz von ihrem späteren Mörder als »Islamistin« und »Terroristin« beschimpft. Nach einer Anzeige bei der Polizei wurde der Beschuldigte angeklagt. In der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 am Landgericht Dresden tötete der Angeklagte die schwangere Marwa El-Sherbini, als sie den Gerichtssaal nach ihrer Zeugenaussage verlassen wollte. Sie erlitt 16 Messerstiche, während ihr Ehemann lebensgefährlich verletzt wurde. Ihr dreijähriger Sohn musste mit ansehen, wie seine Mutter verblutete. Das Motiv des Täters war Hass gegen Musliminnen und Muslime. Der Täter wurde am 11. November 2009 vom Landgericht Dresden wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, wobei die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde.


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