Holzhandel Faulhaber in Zwönitz erweitert Kapazitäten – Sachsen fördert Investitionen mit rund zwei Millionen Euro

08.08.2024, 16:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsminister Martin Dulig überreicht Fördermittelbescheid: »Genau solche weitsichtigen mittelständischen Unternehmen brauchen wir, um die wirtschaftliche Transformation in Sachsen zum Erfolg zu führen!«

Das erzgebirgische Unternehmen Holzhandel Faulhaber GmbH kann auf eine insgesamt über 200-jährige Sägewerks- und Holzverarbeitungstradition verweisen – und hat gleichzeitig die Zukunft fest im Blick. In mehreren Etappen modernisiert der Betrieb seine Produktion und stärkt damit seine Wettbewerbsfähigkeit. In der nunmehr vierten Stufe wird insbesondere die technische Basis für die Holzverarbeitung am Standort Zwönitz ausgebaut. Das Unternehmen investiert rund 4,5 Millionen Euro in den Kauf neuer Fördertechnik und einer Photovoltaikanlage sowie in die Erweiterung der Gebäude und Logistikflächen. Mit dem Investitionsvorhaben werden 26 Arbeitsplätze gesichert und ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Der Freistaat Sachsen bezuschusst das Vorhaben mit ca. zwei Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm GRW (Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur«).

Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig hat den Fördermittelbescheid heute an Geschäftsführer Jörg Faulhaber überreicht. »Der Holzhandel Faulhaber ruht sich nicht auf seiner Tradition aus, sondern investiert und handelt innovativ. Genau solche weitsichtigen mittelständischen Unternehmen brauchen wir, um die wirtschaftliche Transformation in Sachsen zum Erfolg zu führen«, betonte Dulig heute in der Bergstadt Zwönitz und sagte weiter: »Der Reichtum an Holz gerade im Westerzgebirge bietet eine gute Grundlage für lange und robuste Wertschöpfungsketten in der Region – vom Einschlag über die Verarbeitung in Sägewerken bis zum Einsatz als Bau- und Werkstoff in zahlreichen Anwendungen. Das schafft Arbeitsplätze vor Ort, verkürzt Transportwege, spart Ressourcen und stärkt die Wirtschaft im ländlichen Raum insgesamt. In der Corona-Krise haben wir gelernt, was es bedeutet, wenn wir beim Rohstoffbezug vom Ausland abhängig sind. Holz war knapp und enorm teuer. Die Investitionen der regionalen Holzindustrie schaffen mehr Unabhängigkeit von Importen und machen die Wirtschaft krisenfester.«

Geschäftsführer Jörg Faulhaber sagte zur Bescheidübergabe: »Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten ist diese Förderung eine Investition in Sachsens Zukunft. Als christliche Unternehmer prägen uns Werte wie Glaube, Verantwortung, Familie, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Drei Generationen sind in der Firma engagiert, jeden Morgen beten wir für die Mitarbeiter, die Kunden und die Lieferanten. Unsere Mitarbeiter aus Deutschland, Tschechien, der Elfenbeinküste, der Ukraine und Russland zeigen, dass gemeinsame Arbeit der beste Weg zur Integration ist. Als Ausbildungsbetrieb bilden wir aktuell drei Facharbeiter aus. Diesen Weg wollen wir weitergehen, und das können wir, wenn die Politik sich um den Mittelstand kümmert.«

Hintergrund: Holzwirtschaft in Sachsen

Holz aus heimischen Wäldern ist ein nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff. Er weist ein großes Potenzial für das Erreichen der Klimaziele und zur Dekarbonisierung der regionalen Wirtschaft auf. Im Freistaat sind 521.000 Hektar Wald vorhanden, was rund 28 Prozent der Landesfläche entspricht. Damit hat Sachsen für die Holzverarbeitung und den Holzbau hervorragende Voraussetzungen. Mindestens 1.120 Industrie- und Handwerksbetriebe nutzen den Rohstoff Holz oder verarbeiten ihn u.a. zu Möbeln weiter.

Die Holzwirtschaft besitzt in Sachsen eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung. Allein die knapp 200 größeren Betriebe der Branche beschäftigen etwa 16.500 Mitarbeitende und erwirtschaften ca. 3,6 Milliarden Euro Jahresumsatz – das Baugewerbe ist dabei noch nicht eingerechnet. Gemäß der sächsischen Rohstoffstrategie verfolgt der Freistaat den strategischen Ansatz einer »Kaskadennutzung«: Langlebigen Holzprodukten, wie zum Beispiel Bau- oder Konstruktionsholz, und innovativen Anwendungen im Maschinen-, Auto- oder Schiffsbau wird Vorrang vor einer energetischen Verwendung gewährt.

Sächsische Rohstoffstrategie
https://www.oba.sachsen.de/saechsische-rohstoffstrategie-4086.html

Hintergrund: GRW-Förderung

Die Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) ist ein von Bund und Freistaat Sachsen gemeinsam finanziertes Programm zur Förderung gewerblicher Investitionen und kommunaler wirtschaftsnaher Infrastruktur. Im Jahr 2024 stehen insgesamt rund 200 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung. Dieses Programm setzt damit einen herausragenden Konjunkturimpuls, um die Investitionsbereitschaft in den Gemeinden und bei den Unternehmen zu stärken.

Das Programm »GRW-RIGA« unterstützt gewerbliche Unternehmen bei ihren Investitionen in die Errichtung neuer Betriebsstätten, den Kapazitätsausbau oder die Diversifizierung der Produktion und auch bei Neuinvestitionen im Zusammenhang mit dem Erwerb einer stillgelegten oder von Stilllegung bedrohten Betriebsstätte. Die Höhe der Förderung ist dabei abhängig von der Größe des Unternehmens und der Region, in der investiert wird. Darüber hinaus werden die Höchstfördersätze (35 Prozent für kleine Unternehmen, 25 Prozent für mittlere Unternehmen und 15 Prozent für große Unternehmen) nur gewährt, wenn die Investition ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien erfüllt.

Antrags- und Bewilligungsbehörde ist die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB).

Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" - Richtlinie GRW RIGA
https://www.sab.sachsen.de/gemeinschaftsaufgabe-verbesserung-der-regionalen-wirtschaftsstruktur-richtlinie-grw-riga


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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