Freiberg: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht mit Wirtschaftsminister Martin Dulig Oberbergamt
30.08.2024, 09:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Im Herzen von Sachsen, in der Berghauptstadt Freiberg, befindet sich das Sächsische Oberbergamt (OBA). Die Behörde kann auf eine jahrhundertealte Historie zurückblicken und gilt als wohl älteste Behörde Deutschlands. Als Genehmigungsbehörde für alle Bergbauvorhaben im Freistaat ist das OBA eine wichtige Institution zur Umsetzung der rohstoffpolitischen Ziele des Freistaats. In den vielen Jahren seines Bestehens hat sich das OBA deutschland- und europaweit einen sehr guten Ruf erarbeitet. Bundeskanzler Olaf Scholz besucht heute den Sitz der Behörde, um über das wichtige Thema zukünftige Rohstoffsicherung zu sprechen.
Wirtschaftsminister Martin Dulig, zugleich oberster Bergmann Sachsens: »Es ist nicht selbstverständlich, dass der Kanzler eine Landesbehörde mit rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besucht. Das zeigt die Wertschätzung und Bedeutung, die Kanzler Scholz der sicheren Gewinnung zukunftsrelevanter Rohstoffe im Freistaat Sachsen beimisst. Der Bergbau hat in Sachsen eine lange Tradition, ist heute und auch in der Zukunft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir setzen auf innovative Technologien und nachhaltige Verfahren, um die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Denn die Energie- und Verkehrswende, die Digitalisierung sämtlicher Wirtschafts- und Lebensbereiche sowie die Anforderungen an eine klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaftsweise lassen die Nachfrage nach Rohstoffen und speziell nach sogenannten Hochtechnologierohstoffen weiter steigen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Primär- und Sekundärrohstoffen ist immer notwendiger und wichtiger für die Zukunftsfähigkeit der deutschen und unserer sächsischen Wirtschaft.«
In Freiberg wird sich der Bundeskanzler insbesondere über das von der Zinnwald Lithium GmbH geplante Lithium-Abbau-Vorhaben bei Altenberg im Erzgebirge informieren. Dieses soll entsprechend des vor wenigen Monaten durch die EU beschlossenen Critical Raw Materials Act als strategisches Projekt anerkannt und realisiert werden. Vorgesehen sind Investitionen von mehr als 500 Millionen Euro. Es sollen mindestens 400 Arbeitsplätze entstehen. Der Freistaat Sachsen könnte somit bei der Erfüllung nationaler und europäischer rohstoffpolitischer Zielstellungen einen wichtigen Beitrag leisten.
»Wir freuen uns über das Interesse von Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig«, sagt Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH. »Für unser Projekt sind die Bundesregierung und die Sächsische Staatsregierung enorm wichtige Partner. Diese Unterstützung ist eine wichtige Säule für eine zukunftsfähige und nachhaltige Lithiumgewinnung in Altenberg«, so Marko Uhlig weiter. »Und ich möchte Bundeskanzler Scholz und Wirtschaftsminister Dulig persönlich zu einem Besuch bei uns einladen. Wir freuen uns auf Sie«, so der Geschäftsführer von Zinnwald Lithium. Der Besuch sei auch ein Signal, dass die Lithiumförderung und der moderne Bergbau für die Bundes- und Landesregierung hohe Priorität haben.
Während des Besuchs berichtet Oberberghauptmann Prof. Dr. Cramer dem Bundeskanzler auch über die Arbeit und Digitalisierung der Bergverwaltung sowie über die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich des sächsischen Bergbaus.
Staatsminister Dulig abschließend: »Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Oberbergamts für Ihre tägliche Arbeit. Das Oberbergamt als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde garantiert, dass heimischer Bergbau unter höchsten nachhaltigen und sozialen Standards durchgeführt wird und am Ende zu hochwertigen Industriearbeitsplätzen führen kann. Diese Standards werden auch beim Lithiumabbau im Erzgebirge angelegt. Denn die Herausforderungen, die mit einem solchem Projekt einhergehen - insbesondere für die Menschen und Umwelt in der Region Zinnwald - lassen wir nicht aus den Augen, sondern lösen sie als Staatsregierung und Oberbergamt gemeinsam mit der Region und dem Bergbauunternehmen. Dies alles mit dem Ziel als Freistaat durch den Lithiumabbau einen wichtigen Beitrag zur rohstoffstrategischen Unabhängigkeit Deutschlands und Europas zu leisten.«
Hintergrund:
Mit der sächsischen Rohstoffstrategie hat sich der Freistaat unter Federführung des Wirtschaftsministeriums das Ziel gesetzt, regionale Wertschöpfungsketten für Hochtechnologierohstoffe in Sachsen zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Gewinnung von Lithium, einem zentralen Rohstoff für die Herstellung von Batterien und anderen Hochtechnologieprodukten. Das Erzmetall findet sich in der Batterie von Elektroautos. Allein in Europa soll der Bedarf von E-Autos bis zum Jahr 2050 um das 35-fache steigen. Die Zinnwald Lithium GmbH plant durch den Abbau des Rohstoffs die Herstellung von jährlich 15.000 Tonnen batteriefähigem Lithiumhydroxid. Dies deckt den Bedarf von jährlich 1 Millionen Batterien für E-Autos durchschnittlicher Größe.