Sächsischer Kinder- und Jugenddenkmalpreis 2024 geht nach Brand-Erbisdorf

08.09.2024, 11:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Schülerinnen und Schüler der Oberschule Brand-Erbisdorf wecken »schlafende Hunte« in der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří

Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (8. September 2024) in der St. Marienkirche in Rötha bei der feierlichen Eröffnung des Tages des offenen Denkmals den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis verliehen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Schülerinnen und Schüler der Oberschule Brand-Erbisdorf (Landkreis Mittelsachsen) für ihr Projekt »Auf den Spuren der schlafenden Hunte – Ein Projekt zur Montanregion Erzgebirge«. Sie hatten sich damit am Sächsischen Landesprogramm »PEGASUS – Schulen adoptieren Denkmale« beteiligt.

Die Preisträger – Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 und 7 adoptierten 15 bergbauliche Denkmale in Brand-Erbisdorf und setzten sich im fächerübergreifenden Unterricht mit ihnen auseinander. Dabei entstand eine Broschüre von Kindern für Kinder. Das Heft enthält eine Entdeckertour durch das Brander Bergbaurevier, ausgehend von der Schule, zu in der näheren Umgebung liegende Huthäusern, Stollen und bergbaulichen Denkmalen. Dazu wurden zwei Figuren entwickelt – Herr Schlägel und Frau Eisen, die durch das Heft führen sowie Hinweise, Tipps und Erklärungen geben. Zusätzlich sammelten die Schüler kleine Geschichten, Sagen sowie Informationen zum Leben der Bergleute, zu deren Speisen und zur Bedeutung des Wassers für die Entwicklung des Bergbaus in der Region.

»Es freut mich jedes Jahr erneut zu sehen, wie sich junge Menschen für unsere Denkmale und somit für unser historisches Erbe begeistern«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Die Zeugnisse des Bergbaus in unserer Welterbestätte, der Montanregion Erzgebirge, sind ein fester Bestandteil der Kultur und der Geschichte der Menschen im Erzgebirge. Sie identifizieren sich gern mit ihrem Welterbe. Dass diese Begeisterung auch an die junge Generation weitergegeben und dort angenommen wird ist sehr wichtig, denn nur so kann unser kulturelles Erbe erhalten und auch vermittelt werden. Ich danke den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern der Oberschule Brand-Erbisdorf für ihr Engagement. Vielleicht regt der Preis noch mehr Schulen an, ein Denkmal zu adoptieren und mehr über die Geschichte der eigenen Region zu erfahren.«

Zuvor hatte der Minister bei der Eröffnung des Denkmaltages das große Engagement gewürdigt, mit dem die rund 100.000 Kulturdenkmale in Sachsen erhalten werden: »Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, mit wie viel Herzblut sich zahlreiche Menschen und Organisationen in Sachsen für den Denkmalschutz engagieren. Private Investoren, gemeinnützige Stiftungen, ehrenamtliche Denkmalpfleger, engagierte Bauherren, spezialisierte Fachplaner, versierte Handwerksbetriebe und staatliche Behörden arbeiten Hand in Hand, denn Denkmalpflege kann nur im gemeinsamen Wirken aller Beteiligten gelingen. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung.«

Dr. Tobias Michael Wolf, stellvertretender Sächsischer Landeskonservator: »Ehren- und hauptamtliche Denkmalpfleger und der im Jahr 2003 gegründete Förderverein zur Rettung der Marienkirche Rötha e. V. haben großes Engagement gezeigt, das von Mut, Kreativität und Sachverstand geprägt ist. Dank ihnen ist es gelungen, die St. Marienkirche mit ihren einzigartigen Ausstattungen bereits zu DDR-Zeiten und bis heute zu erhalten und zu restaurieren.«

Pascal Németh, Bürgermeister der Stadt Rötha: »In diesem Jahr feiern wir das 300-jährige Jubiläum der Gottfried-Silbermann-Orgel in der St. Marienkirche. Nachdem diese Kirche in den 1990iger Jahren bereits von außen restauriert wurde, konnten von 2004 bis 2018 auf Initiative des Fördervereins auch das Kircheninnere und die Orgel restauriert werden. Dies war nur dank der maßgeblichen Unterstützung des Freistaates Sachsen, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie privater Geldgeber möglich.«

Kinder- und Jugenddenkmalpreis:
Die Preisträger des Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises werden aus den Teilnehmern des Sächsischen Landesprogramms ,,PEGASUS – Schulen adoptieren Denkmale" ausgewählt. Das Programm bietet Schulen die Möglichkeit, Denkmalschutz aktiv mitzugestalten und sich für das historische Erbe zu begeistern. Dafür »adoptieren« sächsische Kinder und Jugendliche für ein oder zwei Schuljahre Denkmale in ihrer Heimatregion. Sie untersuchen die Objekte, pflegen sie und präsentieren ihre Arbeiten anschließend der Öffentlichkeit. Initiiert wird das Programm PEGASUS seit April 1995 vom Staatsministerium für Kultus und vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen in Kooperation mit dem Staatsministerium für Regionalentwicklung, dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Dresdner Amt für Kultur und Denkmalschutz sowie mit dem Forum für Baukultur Dresden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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