Befragung der Generationen 60+: Sicherheit, Mobilität, Gesundheit und finanzielle Absicherung sind wichtigste Themen
16.09.2024, 09:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Staatsministerin Köpping: »Erkenntnisse werden zukünftige Seniorenpolitik beeinflussen«
Was wünschen sich Seniorinnen und Senioren in Sachsen? Was sind die wichtigsten Themen und wo sehen sie Verbesserungsbedarf? Und wie zufrieden zeigen ältere Menschen sich mit ihrer Lebenssituation?
Die Befragung »Generationen 60+ in Sachsen« zeigt, dass die wichtigsten Herausforderungen, für die Seniorinnen und Senioren Handlungsbedarfe in Sachsen sehen, die Themen Sicherheit, Mobilität, Gesundheitsversorgung, bezahlbarer Wohnraum und finanzielle Absicherung im Alter betreffen.
Staatsministerin Petra Köpping: »Hier gilt es, Vorsorge zu treffen und die Belange der älteren Generationen im Blick zu behalten. Wir müssen alle Generationen im Blick haben. Es ist mir besonders wichtig, einen Beitrag dazu zu leisten, dass sich unsere Wahrnehmung vom Alter ändert. Ich möchte, dass die Älteren in all ihrer Vielfalt endlich als unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft gesehen und wertgeschätzt werden. Die Antworten der umfangreichen Befragung im Freistaat Sachsen werden nun bei der Gestaltung einer zukünftigen Seniorenpolitik einfließen.«
Aber auch die Gesellschaft ist gefragt. Das Altersbild, das ältere Menschen von sich selbst haben, ist oft ein positives. Anders das defizitorientierte Bild vom Alter, das in der Öffentlichkeit oft noch gezeichnet wird. Hier ist es wichtig, die Seniorinnen und Senioren in ihrer eigenen Vielfalt sichtbarer zu machen. Leider haben auch viele Befragte bereits Diskriminierung aufgrund ihres Lebensalters erlebt. Die Sensibilisierung für dieses Thema ist ebenfalls ein Auftrag. Umgedreht zeigen die Äußerungen einiger Teilnehmenden eine Tendenz zu einem »Wir-gegen-Die«-Denken. Diese verständliche Kritik muss diskutiert werden, aber auch einer gesellschaftlichen Spaltung mit Verständnis und Strukturen entgegenwirken, die die Teilhabe aller Menschen fördert.
Landesseniorenbeauftragter Thomas Früh: »Die Impulse und Anregungen zeigen, dass es noch viel zu tun gibt. Aber auch, dass ältere Menschen Lust darauf haben, ihre Gesellschaft und ihre Lebensumstände aktiv mitzugestalten. Ich bedanke mich herzlich bei allen über 2.430 Teilnehmenden, die sich die Zeit zur Beantwortung unserer Befragung genommen haben.«
Die älteren Menschen selbst haben durch die Befragung deutlich gemacht, dass Alter und Altern zwar Herausforderungen, aber auch zahlreiche Potenziale für unsere Gesellschaft bereithalten, die es zu nutzen gilt. Insbesondere die sächsischen Kommunen können hierfür Möglichkeiten bieten und sollten dabei stärker unterstützt werden. Denn, Seniorenpolitik wird in erster Linie von und in den Kommunen gestaltet. Vor Ort, da wo Seniorinnen und Senioren ihren Lebensmittelpunkt haben. Eine starke Seniorenpolitik muss aber auch eine starke Generationenpolitik sein und braucht die Bereitschaft aller, ihre eigenen Lebenswelten mitzugestalten.
Im Auftrag des Sächsischen Sozialministerium hat das sozialwissenschaftliche Institut Rauh Research Management Menschen, die 60 Jahre und älter sind, vom 3. November bis 12. Dezember 2023 befragt.
Die wichtigsten Befragungsergebnisse wurden in der Broschüre »Generationen 60+ in Sachsen – Anregungen und Impulse« zusammengefasst und veröffentlicht: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/45442
Hintergrund:
34,4 Prozent der Gesamtbevölkerung in Sachsen gehörten 2023 zu den »Generationen 60+«. Damit gab es deutlich mehr als eine Million (1.407.572) Seniorinnen und Senioren im Alter von 60 Jahren und älter.
Von 1990 bis 2023 hat sich die Zahl der Seniorinnen und Senioren im Alter von 60 Jahren und älter in Sachsen um knapp 384.589 erhöht. Das entsprach einem Anstieg um 37,6 Prozent. Auch in Zukunft wird die Zahl der Seniorinnen und Senioren weiter ansteigen. (Vgl.: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1096075/umfrage/bevoelkerung-in-sachsen-nach-altersgruppen/)