Koi-Herpesvirus weiter zurückdrängen – Sozialministerium unterstützt Initiative des Landesfischereiverbandes Sachsen
15.10.2024, 11:14 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Das Koi-Herpesvirus (KHV) ist seit vielen Jahren ungebetener Gast in sächsischen Karpfenbeständen. Das für den Menschen ungefährliche Virus führt bei Infektion zu erheblichen Ausfällen in der Karpfenproduktion, die die sächsische Fischproduktion existenziell gefährdet.
Der Landesfischereiverband beabsichtigt in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Tierseuchenkasse sowie dem Sozial- und dem Landwirtschaftsministerium eine Statuserhebung zu den Betrieben in Sachsen. »Alle in der Tierseuchenbekämpfung eingebundenen Personenkreise bitte ich daher um Unterstützung«, erklärt Sozialministerin Petra Köpping. »Wir werden den Fragebogen auch auf unserer Homepage zur Verfügung stellen und werben auch um Weitergabe der Information durch die Veterinär- und Landwirtschaftsbehörden«.
Eine Auswertung der Befragung ist bis zum Ende des Jahres geplant, um weitere Optionen der Bekämpfung entwickeln zu können.
In der Vergangenheit gab es umfangreiche konzertierte Aktionen des für die Tierseuchenbekämpfung zuständigen Sozialministeriums, des Landwirtschaftsministeriums und der Sächsischen Tierseuchenkasse. Vielfältige Programme und Projekte zur Überwachung und Bekämpfung der Seuche, zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Unterstützung der Teichbewirtschaftung wurden gemeinsam entworfen und finanziert. Im Fischgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse sind zwei Tierärztinnen zur Beratung der Fischer und Teichwirte angestellt.
»Wir dürfen in dem Bestreben, die Seuche einzudämmen und zu tilgen nicht nachlassen« bekräftigt Ministerin Köpping. »Daher unterstütze ich das Bestreben des Landesfischereiverbandes, alle Fischer und Teichwirte in die Bekämpfung einzubeziehen. Die geplante Fragebogeninitiative kann dazu beitragen, die Zusammenhänge bei den Infektionsketten besser zu verstehen und aufzudecken«.
Weitere Informationen
Im Jahr 2023 waren in Sachsen 10 Betriebe mit amtlicher Feststellung in 13 Teichen bei insgesamt 286 Hektar Teichfläche von KHV-Fällen betroffen. Im laufenden Jahr waren es bisher 11 Betriebe in 24 Teichen bei insgesamt 498 Hektar Teichfläche (Stand: 1. Oktober 2024).