1,2 Millionen Euro für Schloss Glauchau

04.11.2024, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Alter Marstall wird zum Ausstellungs- und Repräsentationsraum

In Glauchau hat Oberbürgermeister Marcus Steinhart heute (4. November 2024), zwei Förderbescheide für Schloss Forderglauchau erhalten. Mit Mitteln des Bundes und Landes in Höhe von zusammen rund 1,2 Millionen Euro soll der Alte Marstall des Schlosses als Denkmal saniert und zu einem Ausstellungs- und Repräsentationsraum umgebaut werden. Geplant ist die Schaffung von Galerieflächen zur Nutzung durch den Kunstverein Art Gluchowe. Entstehen werden auch Räume für Verwaltung, Ticketverkauf sowie Haustechnik. Eine historische Öffnung in der Nordfassade des Südflügels sowie eine räumliche Verbindung zu den Toilettenräumen im Westteil des Südflügels sollen bei Umbau und Sanierung wiederhergestellt werden.

»Schloss Forderglauchau ist ein bedeutendes Denkmal in Westsachsen. Mit der Sanierung wird nun ein weiterer Anziehungspunkt auf diesem geschichtsträchtigen Felsvorsprung geschaffen. Immer wieder bin ich von neuem begeistert, welche kulturellen Schätze im Freistaat Sachsen zu entdecken und für jedermann zugänglich sind«, sagte Staatssekretärin Barbara Meyer im Vorfeld der Bescheidübergabe. »Es verdient höchsten Respekt, wie sich Oberbürgermeister Steinhart, der Kunstverein und viele weitere Menschen aus Stadt und Verwaltung jahrelang mit viel Engagement für dieses Vorhaben eingesetzt haben. Das Projekt zeigt, wie wichtig das Zusammenwirken der verschiedenen Ebenen und Akteure ist. Nur so konnte es gelingen, dass nun die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung, die Stadt selbst und der Kulturraum Vogtland-Zwickau gemeinsam die nötigen Mittel für die Sanierung des Marstalls bereitstellen.«

Oberbürgermeister Marcus Steinhart sagte: »Wir freuen uns sehr über den Erhalt der Fördermittel. Damit können wir einen weiteren Abschnitt des Schlosses Forderglauchau denkmalgerecht sanieren und ein seit vielen Jahren vorhandenes Nutzungskonzept realisieren. Die künftige Nutzung des ehemaligen Marstalls als Galerie- und Veranstaltungsraum wird das kulturelle Leben in der Stadt Glauchau bereichern.«

Hintergrund Schloss Forderglauchau:
Westlich der heutigen Oberstadt von Glauchau wurde vor mehr als 800 Jahren eine Burg errichtet. Die auf einer Anhöhe befindliche Anlage bestimmt die städtebauliche Situation der Oberstadt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Errichtung der Burg entstand.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die zur Kernburg (heute: Schloss Hinterglauchau) gehörige Vorburg zum Schloss Forderglauchau. Der Bau wurde in den Jahren 1527 bis 1534 im Stil der Frührenaissance unter Ernst Il. von Schönburg errichtet. Die baulichen Aktivitäten erstreckten sich zunächst auf den zur Stadt weisenden Ostflügel. Es wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten an der der Vorburg mit einer generellen Modernisierung der mittelalterlichen Kernburg einherging.

Hintergrund »Alter Marstall«:
Restauratorische Untersuchungen im Vorfeld haben ergeben, dass der »Alte Marstall« heute nicht mehr vollständig dem Bild zum Zeitpunkt seiner Erbauung entspricht. Die für den Raum typische Arkadenbogengliederung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist in zwei Reihen ausgebildet und stützt die Holzbalkendecke.

Unter anderem sind die fünf hochgelegenen Fensteröffnungen an der Nord- und Südwand ein Hinweis auf seine Nutzung als repräsentativer Pferdestall. Ein Pferde- bzw. Marstall war für die Landesherren in der Zeit der Renaissance zusammen mit den darin befindlichen Pferden ein Prestigeobjekt, das auch Besuchern gerne gezeigt wurde. Darauf deutet die farbliche Ausstattung hin.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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