Kultusminister Piwarz beim Auftakt des Startchancen-Programms – Fachbüro unterstützt ab sofort Schulen
05.11.2024, 09:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Presseeinladung
Kultusminister Christian Piwarz eröffnet am Mittwoch (6. November) die Auftaktveranstaltung des Startchancenprogramms in Sachsen. Mit diesem offiziellen Startschuss beginnt nun auch die Arbeit des Fachbüros Startchancen, das die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DJKS) im Auftrag des Kultusministeriums übernimmt. Das Büro unterstützt die teilnehmenden Schulen bei der Umsetzung des Programms. Im Einstiegsjahr wird das Fachbüro mit einer Erstberatung und Analyseworkshops die Schulen auf dem Weg zu Zielvereinbarungen unterstützen, die einen wesentlichen Rahmen für die Umsetzung des Startchancen-Programms an den einzelnen Schulen setzen werden.
Den 30 Grund- und 30 Oberschulen, die nach einem landesweiten Index für die Teilnahme ausgewählt wurden, dient die Veranstaltung im TSW-Tagungszentrum Radebeul vor allem zum Informationsaustausch und Netzwerken. In verschiedenen Beratungsräumen wird über gelingende Praxisbeispiele sowie Stolpersteine zur bestmöglichen Forderung der Kinder und Jugendlichen unabhängig ihrer sozialen Herkunft diskutiert. Zudem gibt es Beratungsangebote zu den drei Fördersäulen und dem Thema Migration.
Bildungserfolg hängt immer noch stark vom Elternhaus und der sozialen Herkunft ab. Um die ungleichen Voraussetzungen abzufedern und jedem Schüler die möglichst besten Chancen zu bieten, wurde das Startchancen-Programm vom Bund und den Ländern im Ergebnis des Koalitionsvertrages im Bund nach langwierigen Diskussionen vor der Sommerpause ratifiziert. In Sachsen wurden für das Schuljahr 2024/2025 30 Grundschulen und 30 Oberschulen für das Startchancenprogramm ausgewählt. Weitere Schulen werden in den nächsten zwei Jahren folgen, so dass insgesamt 109 Grundschulen und 74 Oberschulen in besonderen Lagen eine Förderung erhalten werden.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen zur
Auftaktveranstaltung Startchancen-Programm Sachsen
mit Kultusminister Christian Piwarz
am 6. November 2024, 10:00 Uhr,
im Tagungszentrum der Sächsischen Wirtschaft,
Am Alten Güterboden 3, 01445 Radebeul.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Hintergrund:
Das Startchancenprogramm soll Kindern und Jugendlichen bessere Bildungschancen unabhängig von der sozialen Lage ihrer Eltern ermöglichen. Dafür sollen für die Dauer von zehn Jahren Bundesmittel von jährlich einer Milliarde aufgewendet werden. Der Freistaat Sachsen erhält aus dem Startchancenprogramm bis 2034 jährlich rund 43,4 Millionen Euro vom Bund.
Ein Hauptfokus des Programms liegt auf der Vermittlung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie der Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Deswegen konzentriert sich die Förderung auf Grund- und Oberschulen in Sachsen. Darüber hinaus gibt es eine regional ausgewogene Verteilung. Die Schulen haben ihren Standort jeweils zur Hälfte im ländlichen Raum und in den Kreisfreien Städten.
Die Auswahl der Schulen wird auf Grundlage eines wissenschaftlich fundierten Auswahlverfahrens getroffen, welches zu 20 Prozent auf validen sozioökonomisch-kulturellen Indikatoren, wie etwa eine hohe Arbeitslosigkeit im Schuleinzugsgebiet oder einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund beruht. Zu 80 Prozent kommen pädagogische Indikatoren wie zum Beispiel hohe Wiederholerquoten oder ein hoher sonderpädagogischer Förderbedarf zum Tragen. Maßstab der Verteilung auf die kreisfreien Städte und die Landkreise ist der Anteil der jeweiligen Schülerinnen und Schüler an der Schülerschaft in ganz Sachsen.
Die 43,4 Millionen pro Jahr verteilen sich zu fast gleichen Teilen auf drei Programmschwerpunkte. 14,4 Millionen Euro sollen jährlich in lernfördernde und barrierefreie Lernumgebungen fließen. Damit soll die Attraktivität der Schulen gesteigert werden. Notwendige Instandsetzungs- oder Sanierungsmaßnahmen werden damit allerdings nicht unterstützt. Mit weiteren rund 14,5 Millionen Euro pro Jahr werden multiprofessionelle Teams an Schulen unterstützt. Als dritten Schwerpunkt sieht das Startchancenprogramm sogenannte Chancenbudgets vor. Aus den Mitteln dieser Budgets soll die Schul- und Unterrichtsentwicklung vorangetrieben werden.
Das Programm wird vom Bund wissenschaftlich evaluiert. Damit sind für die teilnehmenden Schulen auch Berichtspflichten verbunden. Für die Teilnahme am Startchancenprogramm ist ein Beschluss der jeweiligen Lehrer- du Schulkonferenz notwendig.
Die teilnehmenden Schulen und weitere Informationen sind abrufbar unter: https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2024/06/04/startchancenprogramm/